Rezension „Tippi Toppi“

Tippi Toppi (Schmidt Spiele)

„Tippi Toppi“ kommt in einer kleinen Kartenbox daher. Zugegeben, würde ich das Spiel im Geschäft im Regal sehen, dann würde es sicherlich NICHT in meinem Einkaufswagen landen. Der Titel „Tippi Toppi“ lässt nicht unbedingt ein tolles Spiel erwarte, aber weit gefehlt: „Tippi Toppi“ ist ein tolles Spiel, soviel kann ich schon sagen.

Das Material besteht aus 110 Karten: eine Übersichtskarte, 53 Auftragskarten und 56 Zahlenkarten in vier Farben. Die Anleitung findet man auf einem doppelseitigen Faltblatt, übersichtlich, gut erklärt, ein schneller Einstieg ist gewährleistet. Das Spiel gab es in der Ursprungsversion schon 2018, als „Cahoots“ bei „Gamewright“. Schmidt Spiel hat sich letztes Jahr diesem Spiel angenommen und es damit einer größeren Spieleranzahl zugänglich gemacht. Vom Gefühl her würde ich sogar sagen, dass „Tippi Toppi“ gute Chancen hat, zumindest auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2020 zu landen… ich bin gespannt.

Um was geht es bei diesem Spiel?… abhängig von der Spieleranzahl und vom Schwierigkeitsgrad werden von den Aufgabenkarten eine vorgegebene Anzahl zufällig bereitgelegt. Bei 2 Spielern sind es auf der Stufe „normal“ beispielsweise 16 Karten. Gemeinsam versuchen die Spieler nun, diese Aufgabenkarten zu erledigen. Schaffen die Spieler das, bevor keine Zahlenkarten mehr vorhanden sind, dann gewinnen die Spieler; schaffen sie das nicht, dann verlieren die Spieler… gemeinsam. Ja, „Tippi Toppi“ ist ein kooperatives Spiel. Man versucht, die Aufgaben gemeinsam zu bestehen.

Es liegen immer 4 Aufgabenkarten aus. Darunter liegen 4 zufällige Start-Zahlenkarten; jeder Spieler hat 4 Handkarten… und los geht’s. Die Aufgaben lauten in etwa so: „Die Summe aller grünen Stapel ist 11″… oder „Zwei benachbarte Stapel lila“… oder „Keine zwei gleichen Farben“… und und und. Sobald die obersten Karten der 4 Stapel diese Bedingungen erfüllen, ist die Aufgabe erledigt und es wird die nächste Aufgabe aufgedeckt. Auch die Aufgaben zum Spielbeginn sollte man direkt prüfen, denn „Mr. Zufall“ hilft auch da schon hin und wieder mit und man kann direkt schon eine Aufgabe weglegen, noch bevor die erste Karte ausgelegt wurde.

Ist man an der Reihe, muss man eine seiner Handkarte auf einen der vier Kartenstapel legen. Dabei muss die Zahl identisch sein oder/und die Farbe der Karte die man legt und die Karte auf die man sie legt. Achtung: kann man zu einem Zeitpunkt keine Karte legen, haben die Spieler auch automatisch verloren. Darauf sollte man also auch noch achten.

Besonders knifflig wird das Ganze dann wieder mal durch eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten. Man darf über die genauen Farben oder Werte der eigenen Handkarten nicht sprechen, aber man darf so etwas sagen wie: „auf diesen Stapel könnte ich nachher was legen, leg Du lieber irgendwo anders was hin“… oder „diese Aufgabe kann ich nachher erfüllen… kümmert Euch um die anderen“…

Das Spiel ist wirklich sehr schnell erklärt. Auch Wenigspieler bringt man mit „Tippi Toppi“ an den Tisch, wobei man tatsächlich immer erklären muss, dass man sich vom Namen nicht abschrecken lassen soll…. ernsthaft. „Tippi Toppi“ ist toll.

Auch solo kann man das Spiel gut zocken. Dann fällt zwar der Kommunikationsteil völlig weg, aber die Aufgaben zu erledigen, macht trotzdem Spaß. Richtig cool ist es zu zweit oder zu dritt, da kann man sich richtig schön in die Aufgaben rein „fuchsen“. Die Kartenqualität ist ok, die optik ist eher zweckmäßig. Die Zahlenkarten sind einfach gestaltet, was natürlich der Übersichtlichkeit dienlich ist, die Farbwahl ist gewöhnungsbedürftig, die Aufgaben sind klar formuliert.

Fazit: Titel und Optik: na ja… Spiel selbst: super!

 

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

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