Rezension „Die Weiße Burg“

DIe Weiße Burg (Kosmos)

„Die Rote Kathedrale“ vom gleichen Autorenpaar hat mir auch schon gut gefallen. Kleine Box, großes Spiel… genau das trifft auch auf „Die Weiße Burg“  zu. Zum ersten Mal konnten wir das Spiel in Essen auf der SPIEL in Vollbesetzung spielen; zwischenzeitlich haben wir das Spiel auch ein paar Mal zu zweit gespielt. Was ich nicht ausprobiert habe, ist die Solo-Variante, die aber im Regelwerk enthalten ist.

Die Box ist angenehm klein und nimmt damit in der Sammlung nur wenig Platz weg. Im Innern der Box findet man 1 Spielplan, 3 Brücken (muss man noch zusammenbauen), 77 Karten (Startkarten, Burgkarten, Gartenkarten, Solokarten, Übersichtskarten), 15 Würfel in den drei Farben, diverse Marker (Münzen, Würfelmarker, Siegel, etc.). Pro Spieler gibt es ein Tableau, 15 Figuren (Höflinge, Gärtner und Krieger), 3 Markierungssteine und mehr. Natürlich liegt auch die Spielanleitung mit 20 Seiten bei. Der Größe der Box geschuldet, ist das Anleitungsheft recht klein und entsprechend klein gedruckt, so dass die Schrift für meine betagten Augen nicht besonders gut lesbar ist. 🙂

Die Würfel liegen auf den Brücken bereit, sortiert nach der Augenzahl. Der Würfel mit dem höchsten und dem niedrigsten Wert liegen dabei auf der Brücke auf der Seite unten. Ist man an der Reihe, wählt man einen Würfel auf der Brücke und nutzt diesen für die Aktionsauswahl. Nimmt man den niedrigsten Würfel einer Farbe, dann löst das Leuchtturm-Aktionen auf dem Tableau des Spieler aus. Es kann also sinnvoll sein, auch mal einen niedrigeren Würfel zu nehmen. Die verschiedenen Felder, wo man Würfel einsetzen kann, haben unterschiedliche Werte. Platziert man einen Würfel mit einer höheren Augenzahl, dann erhält man die Differenz in Münzen, platziert man einen Würfel mit einer niedrigeren Augenzahl, dann muss man die Differenz in Münzen zahlen.

Das Zentrum des Spielplans zeigt die namensgebende „Weiße Burg“ mit unterschiedlichen Aktionsbereichen. Dort findet man einen Großteil der Würfeleinsetzfelder. Würfelmarker geben dabei noch vor, welche Aktionen man mit welcher Würfelfarbe auslösen kann. Man kann Höflinge in die Burg schicken, man kann Gärtner für Gartenaktionen losschicken, man kann Krieger aufs Trainingsgelände schicken. Was knackig ist: man hat im ganzen Spiel nur 9 Züge, die man ausführen kann (drei Spielrunden mit jeweils drei Zügen). Was das Ganze dann aber knifflig macht: man kann während seines Zuges Bonusaktionen auslösen, so dass man quasi kleine Kettenzüge ausführt. Damit werden aus den grundlegenden 9 Zügen doch umfangreiche Aktionsbündel.

Sehr cool ist die Variabilität beim Spielaufbau. Fast alles wird neu aufgebaut. Die Marker mit den Würfelfarben, die Karten mit den Aktionen, die Gartenkarten, die Übungsplatzplättchen… auch die Spieler selbst erhalten verschiedene Startkarten, die man vor Spielbeginn draftet… damit läuft jede Partie etwas anders, was den Wiederspielreiz merkbar erhöht. Trotzdem hält sich der Spielaufbau in Grenzen… die Plättchen sind schnell verteilt, die Karten sind schnell bereitgelegt… kein Thema.

Für knapp 30 Euro (Stand Dezember 2023) erhält man hier ein wirklich tolles Spiel in kleiner Box. Ich würde also nicht sagen: „das Spiel ist gut, trotz der kleinen Box“, sondern „das Spiel ist super!“.

(c)2023 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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