Rezension „Conservas“

Conservas

Ich habe das Spiel in der englischen/spanischen Version von der SPIEL 2024 in Essen mitgebracht. Tatsächlich bin ich eigentlich gar nicht so der Solo-Spieler. Wenn ich solo spiele, dann doch eher elektronisch. Trotzdem hat mich „Conservas“ sehr gereizt und nach vielen Partien kann ich sagen: es hat sich gelohnt, das Spiel einzupacken.

Bei „Conservas“ geht man mit seinen Schiffen auf Fischfang und verarbeitet den Fang (Fische, Muscheln, etc.) zu Konserven, die man dann am Markt verkauft. Hört sich langweilig an, ist aber wirklich ganz interessant. Das Spiel erfordert einige interessante Entscheidungen. die sogar mich – als Nicht-Solo-Spieler – überzeugt haben.

In der recht kleinen Box findet man ein Märkte-Buch, 18 Bootskarten, eine Karte „offenes Meer“, 27 Upgrade-Karten (in der englischen/spanischen Version sind beide Sprachen als Kartendeck enthalten), 116 Holzscheiben (davon 96 Meerestiere: Sardinen, Miesmuscheln, Kammmuscheln und Tintenfische und 20 Wasserscheiben), 1 Tagesmarker, Geldplättchen, ein Stoffbeutel und die Anleitung. Zwischenzeitlich ist auch eine deutsche Version bei Frosted Games erhältlich. Das Material ist sehr gelungen. Die Karten sind schön groß und auch sehr hübsch gestaltet. Das Märkte-Buch dient quasi als Spielplan. Man sucht sich ein Monat aus, was dann als Szenario für diese Partie gilt. Man findet dann jeweils unterschiedliche Siegbedingungen, Startbedingungen, etc. vor, was das Spiel abwechslungsreich macht.

Vor dem Start nimmt man sich eine Bootskarte und legt diese offen neben die Karte „offenes Meer“. Die Upgrade-Karten werden gemischt und es werden davon drei offene Karten als Auslage ausgelegt. Das Szenario des Märkte-Buchs gibt vor, wie viele Scheiben von welcher Sorte in den Beutel kommen. Der Tagesmarker kommt auf Tag 1, man erhält das Startkapital an Geld… und schon kann es losgehen. 

Man spielt so lange, bis man mit dem Tagesmarker das Ende der Leiste erreicht hat. Eine Runde durchläuft genau drei Phasen:

1: ZUR SEE: man zieht für jede ausliegende Karte (eigene Schiffe und auch für die „offenes Meer“-Karte) jeweils 5 Scheiben aus dem Beutel. Man entscheidet dann bei jeden Schiff, welche der gezogenen Scheiben man auf das Schiff legt und welche der Scheiben man unten ins Meer legt. Jedes Schiff hat eine bestimmte Kapazität. Die Scheiben, die man dann für das „offene Meer“ zieht, kommen dort alle ins Meer.

2: AN LAND: nun wandelt man die gefangenen Meerstiere in Konserven um und verkauft diese am Markt oder tauscht diese in Upgrade-Karten, die dann Vorteile im weiteren Spiel bringen. Mit Geld kann man nun auch Boote kaufen, aber Achtung: diese kosten am Rundenende immer Unterhalt.

3: ENDE DES TAGES: in dieser Phase zahlt man den Unterhalt der Schiffe. Ein Schiff, welches gerade erst gekauft wurde, verursacht erst im darauf folgenden Zug Kosten. Am Ende dieser Phase vermehren sich nun di Meerestiere, die man nicht gefangen hat. Dafür sind also alle Meerestiere relevant, die im Meer liegen, sowohl auf der Karte „offenes Meer“ als auch bei den Schiffen, unterhalb der Boote. Liegen da beispielsweise drei Muscheln, kommen zwei zusätzliche Muscheln zurück in den Beutel.

Nach dem letzten Tag des Szenarios überprüft man, ob man die Siegbedingungen erfüllt hat. So muss man z.B. beim Szenario „Januar“ 40 Geld vorweisen können und von den Muscheln und Fischen müssen mindestens jeweils 5 Stück im Beutel sein. Man muss also immer darauf achten, dass man das Meer nicht überfischt und plötzlich keine passenden Meerestiere mehr übrig sind. Genau das ist es, was „Conservas“ ausmacht. Jedes Mal, wenn man die 5 Scheiben aus dem Beutel zieht, muss man gut überlegen, was man damit macht. Packt man sie ins Meer, oder packt man sie auf das Boot?… kauft man sich davon Upgrades oder verkauft man die Konserven am Markt… sehr interessanter Mechanismus und auch nach vielen Partien immer noch spannend.

Fazit: interessantes und auch hübsches Solo-Spiel, welches definitiv in unserer Sammlung bleiben wird.

(c)2025 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Schreibe einen Kommentar