Rezension “La Isla”

La Isla (alea/Ravensburger)

Stefan Feld hatte ja in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Output an guten Spielen. Natürlich war ich auch auf die Neuheit “La Isla” sehr gespannt. Erschienen ist die kleine Box bei alea. Es handelt sich dabei um ein moderates Familienspiel. Die Schwierigkeit ist mit 3 von 10 angegeben. Besonders anstrengend ist das Spiel also nicht, soviel mal schon vorab.

Die Box verbirgt 11 Inselteile, 180 Spielkarten, 32 Forscherfiguren, einen kleinen Spielplan, 4 Etuis, 5 große und 40 kleine Tierplättchen, ein Startspielerkärtchen, 5 violette Marker, Aktionsübersichten und eine Anleitung, die gerade einmal 6 Seiten umfasst.

Die Spieler versuchen, mit ihren Forschern auf “La Isla” seltene Tiere einzusammeln, um damit Punkte zu kassieren. Jeder Spieler hat ein Etui, in welches die kleinen Karten geschoben werden können. Der obere Teil der Karten zeigen Sonderfunktionen, welche dem Spieler dann zur Verfügung stehen. Im Verlauf des Spiels werden vorhandene Karten aber immer wieder überdeckt, so dass diese Sonderfunktionen immer wieder wechseln. So kann ein Spieler z.B. einen Materialwürfel erhalten, wenn er einen Forscher auf ein bestimmtes Feld setzt, oder der Spieler kann gelbes Material wie ein “Joker” verwenden. Insgesamt gibt es 180 Karten mit solchen Sonderfunktionen. Im unteren Bereich der Karten werden aber noch zwei weitere Merkmale dargestellt. Unten links ist ein Materialwürfel angezeigt und unten rechts ist eines der fünf Tiere dargestellt.

Zum Beginn jeder Runde ziehen die Spieler jeweils drei Karten und ordnen diese Karten (für die anderen Spieler verdeckt) den Phasen A, B und D zu. Die Phase C ist für das Platzieren der Forscherfiguren reserviert. In Phase A wird die gewählte Karte ins Etui geschoben. Damit steht deren Sonderfunktion im weiteren Verlauf zur Verfügung (bis diese Karte später eventuell überdeckt wird). In Phase B erhält man den Würfel, der auf der Karte angegeben ist (diese Würfel benötigt man in Phase C, um Forscher auf der Insel zu platzieren). In Phase C platzieren die Spieler dann eben einen Forscher. Besetzt man dabei mit seinen Forscherfiguren alle Feldern, die an ein Dschungelfeld angrenzen, dann erhält man das dort ausliegende Tierplättchen. In der letzten Phase, also D, kann man eine Tierart auf dem Spielplan “pushen”, d.h. man zieht den entsprechenden Marker auf der Leiste des Tieres (auf dem kleinen Spielplan mit dem violetten Marker) nach oben. Der erreichte Wert der Leiste ist ein Multiplikator, der erst bei der Endwertung zur Geltung kommt. Reihum erhalten die Spieler also Würfel, um damit später die Forscher zu platzieren. Damit erhalten die Spieler die seltenen Tiere, um damit Punkte zu erzielen. Dabei ist es wichtig, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Karten im Etui möglichst gut auszunutzen. Anfangs braucht man 2 – 3 Runden bis man die Sonderfunktionen der Karten verinnerlicht hat. Die Symbolik ist gut gemacht… man ist schnell drin und die beiliegenden Übersichtskarten sind bald überflüssig.

Materialmäßig ist “La Isla” etwas durchwachsen. Die Inselteile (die man vor dem Spiel variabel zusammenbauen kann) sind zweckmäßig, aber auch nicht besonders hübsch. Die kleinen Karten gehen auch in Ordnung. Der Spielplan für die Punkte und die Wertigkeiten der Tiere ist leider wieder mal zu dünn ausgefallen, das ist etwas schade. Die Forscherfiguren (kleine Plastikfigürchen) sind ganz ok. Das Ausrüstungsmaterial wird mit kleinen Holzwürfelchen dargestellt.

Ich fand die gespielten Partien ganz nett. Zu dritt und zu viert fand ich es ansprechender als nur zu zweit. Toll finde ich, dass 3 der 4 Phasen quasi gemeinsam – also gleichzeitig – zu spielen sind, so dass wirklich kaum Downtime vorhanden ist. Nur die Phase C wird in Spielerreihenfolge durchgeführt, denn da geht es oft darum, dass man sich die begehrten Tiere vor der Nase wegschnappt. Die Sonderfunktionen der Karten im eigenen Etui ermöglichen interessante Kombinationen. Die Mehrfachfunktion der Karten erinnert mich etwas an Brügge, auch von Stefan Feld. Viele Spiele von Stefan Feld sind sehr umfangreich und eher für Vielspieler geeignet. “La Isla” ist da eher ein Leichtgewicht, was schon klar wird, wenn man sich die nur 6 Seiten Regeln anschaut. Trotzdem ist “La Isla” recht interessant, auch wenn es nicht zu meinen Favoriten dieses Autors gehört. Aufgrund der relativ kurzen Spieldauer ist “La Isla” immer mal für ‘ne schnelle Partie zwischendurch geeignet.

Fazit: unkompliziertes Setz- und Sammel-Spiel für die ganze Familie… angenehm kurze Downtime.

(c)2014 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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