Rezension “Faraway”

Faraway (CatchUp Games)

Bereits vor dem kleinen Hype auf der SPIEL in Essen dieses Jahr habe ich mich für Faraway interessiert. Ende September lag das Spiel nach Bestellung im Elsass schon bei uns auf dem Tisch und wir haben uns sofort in das Spiel “verliebt”. Auf der SPIEL in Essen war es dann ein kleiner Geheimtipp. Ok, geheim war es nicht lange, so dass das Spiel auch bald ausverkauft war. Mittlerweile ist bekannt, dass es nächstes Jahr bei Kosmos auf deutsch erscheinen soll, sehr gut. Ich selbst besitze die französische Version. Die englische Anleitung habe ich am Stand in Essen vom Verlag erhalten. Das Regelwerk ist auch kein “Hexenwerk”. Bestellt ruhig die französische Version, soweit sie noch erhältlich ist, die englische Anleitung findet man bei BGG. Die Karten selbst zeigen nur Symbole.

In der Box findet man 68 quadratische Karten (Regionen) und 45 kleine Karten (Heiligtumskarten). Außerdem gibt es einen kleinen Punkteblock. Ich hab schon unterschiedliche Stimmen zur Optik von “Faraway” gehört und gelesen. Ich selbst finde die Optik grandios. Der Künstler Maxime Morin hat das ganze Arbeit geleistet, der Look ist einfach der Hammer.

Die Regionen zeigen oben links eine Zahl. Unten rechts zeigt die Karte eine Funktion, die ggfs. nur “zieht”, wenn die darüberstehende Bedingung erfüllt ist. Die Karten haben unterschiedliche Farben, manche Karten zeigen Landkarten, aber alle Karten zeigen eine Landschaft und eine Person in der eben oben schon erwähnten genialen Optik. Die kleinen Heiligtumskarten zeigen auch Symbole und oft auch Bedingungen für Punkte bei Spielende.

Der Ablauf ist wirklich einfach. Es liegen in der Mitte “Spieleranzahl + 1” Karten aus. Jeder Spieler hat drei Karten auf der Hand. Gleichzeitig suchen die Spieler eine Karte aus und legen diese verdeckt vor sich in. Ebenso gleichzeitig decken die Spieler dann die Karten auf. In aufsteigender Reihenfolge (die Zahl im oberen linken Eck ist also sehr wichtig) dürfen die Spieler aus der Auslage die Karte aussuchen, die sie nachziehen möchten. Außerdem darf jeder Spieler eine Heiligtumskarte ziehen, wenn die ausgespielte Karte höher ist als die davor ausgespielte Karte. Weitere Landkartensymbole erhöhen die Anzahl der zu ziehenden Heiligtumskarten. Behalten darf man trotzdem nur eine davon, aber die Auswahl ist nicht unwichtig. Durch Heiligtümer erhält man weitere Symbole und Punktebedingungen fürs Spielende. Der Knackpunkt ist: die Heiligtümer gelten generell. Die Regionen werden ja nachher in umgekehrter Reihenfolge gewertet, d.h. Symbole der ersten Karten sieht man dann erst zum Schluss wieder. Genau das ist auch der Kniff im Spiel.

Man legt also verdeckt eine Karte, deckt sie auf, zieht eine Karte nach, zieht Heiligtümer, wählt eine davon aus… und das macht man insgesamt 8 mal. Sobald 8 Karten in einer Reihe ausliegen, endet das Spiel und die Kartenreihe wird gewertet… und zwar: rückwärts. Jepp, richtig gelesen, rückwärts. Da die Karten oft von anderen Karten abhängig sind, muss man das ständig im Sinn haben, wenn man Karten auswählt. Bekommt man bei einer Karte Punkte für grüne Karten, doch es liegen noch gar keine grüne Karten, dann hat man Pecht gehabt, auch wenn später noch grüne Karten aufgedeckt werden. Man muss immer die notwendigen Symbole im Blick behalten, um bei der Wertung nicht leer auszugehen. Das ist einfach und doch knifflig und machte uns in allen Spielrunden sehr viel Spaß.

Gespielt ist eine Partie in vielleicht 20 Minuten. Die Vorbereitungen sind auch schnell gemacht. Die beiden Kartestapel werden jeweils gemischt und los geht’s. Der Kniff mit der “Rückwärtswertung” ist so interessant, dass wir nach einer Partie immer wieder Lust hatten, direkt die nächste Partie zu spielen.

Übrigens: es gibt das Spiel in unterschiedlichen Boxen. Alledings unterscheiden sich die Spiele ausschließlich durch die Boxgrafik, das Spiel selbst ist komplett identisch. Da ich ja immer gerne “grün” spiele, habe ich mir natürlich die “grüne Edition” geholt. 🙂

Fazit: dieses Spiel gehört definitiv in jede Sammlung!

(c)2023 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Schreibe einen Kommentar