Rezension Espresso Doppio

Espressio Doppio (Huch Games)

Kürzlich haben wir unsere Schränke ausgeräumt und nicht benötigtes Zeugs ans Sozialkaufhaus gespendet. Dabei waren auch viele Tassen (auch Espresso-Tassen) dabei, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Als meine Frau dann die Box von “Espresso Doppio” entdeckt hat, dachte sie, ich hätte wieder Tassen nachgekauft. Glücklicherweise konnte ich das schnell aufklären und die Ruhe war wieder hergestellt. Tatsächlich beinhaltet die Box von “Espresso Doppio” drei Espresso-Tassen mit Untertellern und Löffeln. Damit man das im Geschäftsregal schon sehen kann, hat der Boxdeckel n kleines Fenster, wo man sehen kann, was man als Material erwarten kann. Geschickt gemacht.

In der Box findet man also 3 Tassen (braun, beige, weiß), passende Unterteller und die Löffel. Dazu gibt es einen Tischläufer aus Stoff, 16 Aufgabenkarten und Kaffeebohnen als Marker. Die Tassen und Unterteller sind tatsächlich aus Keramik (oder so etwas), die enthaltenen Löffel sind leider nur aus Plastik. Der Läufer ist recht dünn, insgesamt macht das Ganze aber auf dem Tisch schon was her, muss man sagen. Die Kaffeebohnen sammelt man für das Erfüllen der Aufgabenkarten. Wer zum Schluss die meisten Kaffeebohnen vorweisen kann, gewinnt das Spiel.

Das Spiel kann solitär oder zu zweit gespielt werden. Das Hauptspiel ist für 2 Personen gedacht (zum Solo-Spiel schreibe ich nachher noch was). Die Spieler sitzen sich also gegenüber und platzieren in einer Vorbereitungsrunde die verschiedenen Artikel auf dem Tischläufer, der dazu insgesamt 5 Felder aufweist. Jeder Spieler erhält 8 Aufgabenkarten und legt drei davon offen vor sich aus. Der Spieler an der Reihe hat folgende Möglichkeiten:

– 1 oder mehrere Gegenstände von einem Feld auf ein anderes Feld bewegen
– 1 – 3 Gegenstände mit anderen Gegenständen tauschen

Diese Bewegungs- bzw. Tauschaktion kann man in seinem Zug bis zu 3x ausführen (1x muss man sie ausführen). Anschließend kann man eine oder mehrere seiner Aufgabenkarten werten. Die Aufgabenkarten zeigen verschiedene Bedingungen. Sind die zu diesem Zeitpunkt erfüllt, gibt man die Karte ab und erhält dafür die angegebenen Kaffeebohnen als Prämie. Aufgaben sind in der Art von “genau ein bestimmtes Set auf einem Feld”, “gleichfarbige Artikel nebeneinander oder auch auf einem Feld”… etc… sobald ein Spieler seine 8 Aufgabenkarten erfüllt hat, endet die erste Spielhälfte. Anschließend werden die eigenen Aufgabenkarten gemischt und dem Gegner übergeben. Dann wird weiter gespielt, bis erneut ein Spieler alle seine 8 Karten erfüllt hat. Dann gewinnt der Spieler mit den meisten Kaffeebohnen.

Nach und nach kommt man ins Spiel rein und wird dann auch immer besser beim Erfüllen der Aufträge. Teilweise kann man die Aufträge auch mehrfach gleichzeitig erfüllen. Schnell durch die Aufträge zu “rushen”, um dem Gegner gar nicht die Zeit zu lassen, sich um seine Karten zu kümmern… das war bei mir meist die Gewinnstrategie. Die Tischpräsenz durch das nette Material ist schon cool; auch die Knobelei mit dem Vertauschen des Materials ist ganz nett, aber auf Dauer konnte uns das Spiel nicht fesseln. Nach einigen Partien war die Luft schon raus. Die Spieldauer ist ja überschaubar und das Spiel muss ja auch nicht der Haupt-Act des Abends sein; als kleines Game zwischendurch ist es schon ok.

Überrascht war ich von der Solo-Variante. Eigentlich bin ich nicht so der Solo-Spieler (und wenn, dann eher elektronisch), aber der Modus hier ist recht knifflig: man startet mit drei Kaffeebohnen. Beim Bewegen oder Tauschen von Gegenständen muss man jeweils eine Kaffeebohne abgeben. Sobald man eine Karte werten kann, erhält man ja wieder Kaffeebohnen. Man muss also immer wieder Karten werten, um weitere Bohnen zu erhalten und damit handlungsfähig zu bleiben. Das ist ganz nett und gefällt mir fast besser als die eigentliche 2er Version.

Zum Material noch folgender Kritikpunkt: die drei Farben werden auf den Karten etwas anders dargestellt als beim Material selbst. Das führt anfangs etwas zu Verwirrungen. Das hätte klarer sein müssen.

Fazit: nettes Material, einfache Knobelei, auf Dauer aber etwas “mau”

(c)2021 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken HUCH! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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