Rezension “Little Town”

Little Town (Huch!/Iello)

In der kleinen Box von “Little Town” findet man folgendes Material: Spielplan, 29 Bauwerke (Karten), 28 Häuser, 20 Arbeiter, 4 Siegpunktemarker, 60 Rohstoffmarker (Würfelchen), 15 Zielkarten, 24 Münzen, 4 60er-Plättchen, Startspielermarker, Rundenanzeiger und die übersichtliche Anleitung. Der Umfang der Anleitung macht klar, dass es kein besonders kompliziertes Spiel sein wird… und das ist so. Es handelt sich hierbei um ein einfaches Tile- und Worker-Placement-Spiel, dessen Charme aber gerade durch diese Einfachheit entsteht. Die Schwierigkeit liegt so bei einem “gehobenem Familienspiel”.

Die Optik der Box schaut schon ganz niedlich aus. Der Spielplan ist klein. Die Häuser, die Rohstoffwürfelchen und die Arbeiter sind aus Holz und sehen auch ganz hübsch aus. Die Anzahl der Bauwerke ist mit 29 Stück recht überschaubar und trotzdem bietet das genug Abwechslung, dass “Little Town” nicht gleich langweilig wird.

Anfangs zeigt der Spielplan, der in Quadrate unterteilt ist, keine Gebäude sondern nur kleine Seen, Bäume und Felsen. Hier kann man später Rohstoffe sammeln. Nach und nach platzieren die Spieler Gebäude auf dem Spielplan, die dann später auch aktiviert werden können, um deren Funktion zu nutzen (z.B. Tauschaktionen, etc.). Das Spiel verläuft über vier Runden. Der aktive Spieler führt genau eine Aktion aus. Dazu setzt er einen Arbeiter ein, um auf dem Spielfeld Ressourcen zu sammeln, um Gebäude zu aktivieren oder aber um ein neues Gebäude errichten zu können. Das Errichten von Gebäuden kostet natürlich Rohstoffe. Je stärker die Gebäudefunktion, um so teurer ist das Gebäude. Neben dieser Hauptaktion kann man auch noch Rohstoffe kaufen oder eine der Zielkarten erfüllen.

Ressourcen sammeln oder Gebäudefunktionen aktivieren läuft so: man setzt einen Arbeiter auf ein leeres Feld des Spielplans und darf dann alle Rohstoffquellen oder Gebäude nutzen, die daran angrenzen, also alle 8 Felder (auch diagonal). An Seen erhält man Fisch, Bäume bringen Holz, Felsen bringen Stein… wie man das halt kennt.

Eine Runde endet, sobald alle Spieler ihre Arbeiter genutzt haben. Am Ende der Runde müssen die Spieler ihre Arbeiter noch ernähren. Gegessen wird Fisch oder Getreide. Reicht die Nahrung nicht aus, dann verliert man drei Punkte je fehlender Nahrung.

Die verschiedenen Gebäudefunktionen sind auf einem praktischen Übersichtsblatt aufgeführt. Die Regeln hat man schnell drauf und auch neuen Spielern ist das Regelwerk schnell erklärt. Erstmals hatten wir das Spiel in Essen auf der letzten SPIEL ausprobiert… da hat uns ein (geschätzt) 8-jähriger abgezockt. Das Spiel ist also defintiv als Familienspiel geeignet. Abwechslung bringen die Gebäudeplättchen. Es liegen pro Partie nicht alle Gebäude aus. Es werden zufällig 12 Stück gezogen und auf dem Spielplan bereit gelegt. Für die erste Partie gibt es einen Vorschlag, welche Plättchen man nutzen soll. Diese sind entsprechend gekennzeichnet. Später wird das also durch den Zufall variiert. Natürlich bringen auch die zufälligen Zielkarten etwas Abwechslung ins Spiel. Mehr Variationen bietet das Spiel erst mal nicht.

Trotz des überschauaren Regelwerks und auch des überschaubaren Materials gefällt mir “Little Town” ganz gut; ja, besonders innovativ ist es nicht; die niedliche Optik, die überschaubaren Regeln, der fluffige Spielablauf, die kurze Spieldauer… all das macht “Little Town” zu einer sehr runden Sache. Klar, extrem anspruchsvoll ist das Spiel nicht, aber für das was es sein will, ist es super. Tolles gehobenes Familienspiel mit niedlicher Optik… kann man ruhig mal anschauen!

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Huch! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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