Rezension “Kupferkessel & Co.”

Kupferkessel & Co. (Goldsieber)

Wirklich eine schöne handliche Verpackung, war mein erster Gedanke als ich das Spiel in den Händen hielt. Als nächstes fiel mir auf, dass das Spiel ja auf der Auswahlliste zum “Spiel des Jahres 2002” war, was für ein 2-Spieler-Spiel schon was besonderes ist… außerdem konnte man damals noch einigermaßen etwas auf diesen Kritikerpreis geben, oder? 🙂

Das Spielmaterial besteht aus 56 Zutatenkarten, 13 Rezeptkarten, 4 Eckkarten, 2 Übersichtskarten, 2 Spielfiguren und der Spielanleitung.

Das Spielfeld wird aus 36 Zutatenkarten ausgelegt, ok… eigentlich sind es ja nur 32 Zutatenkarten, denn die Ecken des Spielfeldes werden durch die Eckkarten gebildet. Zwei dieser Eckkarten zeigen die beiden Spielfiguren (diese Felder müssen sich gegenüber liegen). Neben diese Karten werden dann die beiden Spielfiguren gestellt. Einer der Spieler spielt die schwarze Figur, der andere die weiße Figur… weiß beginnt übrigens…. jeder Spieler erhält noch eine Rezeptkarte von Nachziehstapel und legt diese offen vor sich hin… die Rezeptkarten benötigt man erst für die Zusatzvariante.

Die Spieler übernehmen die Rollen von Zauberern, die um den Spielplan wandern (eben die Spielfiguren)… sie sammeln Zutaten für einen besonderen Zaubertrank ein. Die bereits eingesammelten Zutatenkarten werden zu einem Stapel aufeinandergelegt (beginnend bei der ersten Zutatenkarte, die man schon vor dem Spiel bekommen hat). Dieser Stapel stellt praktisch den Kessel (eben den Kupferkessel) des Spielers dar, in welchen die verschiedenen Zutaten geworfen werden.

Jede Zutatenkarte gibt es jeweils 4x… in den Werten 1 – 4. Manche der Zutatenkarten zeigen unten links im Eck noch ein zusätzliches Symbol, entweder einen “explodierenden Kessel” oder “Zauberstab und Zauberhut”. Diese Symbole bringen dem Spieler, der diese Karte aufnimmt zusätzliche Möglichkeiten. Bei “Zauberstab und Zauberhut” darf der Spieler einen weiteren Zug machen, bei “explodierender Kessel” darf er dem Gegner die oberste Zutatenkarte weg”zappen”, zwar fies, aber schön ;))

Der aktive Spieler bewegt seine Spielfigur im Uhrzeigersinn um das aus Karten ausgelegte Spielfeld. Die Schrittanzahl entspricht der Zahl, die auf der obersten Zutatenkarte des Kessels abgebildet ist (also 1 – 4 Schritte). Die Figur kommt dann neben einer Spalte oder einer Zeile zum stehen… und aus genau dieser Reihe bzw. Spalte darf der Spieler dann eine Zutatenkarte nehmen und auf seinen Stapel, also in seinen Kessel legen. Die Lücke wird anschließend wieder mit einer neuen Karte geschlossen… und weiter geht’s…  irgendwann ist dann der Nachziehstapel aufgebraucht und sobald eine ganze Reihe oder eine ganze Zeile komplett aufgenommen wurde, endet das Spiel und es kommt zur Wertung… Punkte Punkte Punkte… 🙂

Falls man die ganzen Besonderheiten der Wertung noch nicht so drauf hat ist das kein Problem, denn es gibt eine Übersichtskarte für jeden Spieler, auf welcher die Infos angegeben sind. Grundsätzlich bekommt man nun Punkte für Zutaten von denen man mindestens 3 Karten in seinem Kessel hatte. Man bekommt bei 3 Karten die Werte der einzelnen Karten in Summe. Bei 4 Karten bekommt man sogar noch 5 Sonderpunkte dazu. Bei nur 2 Karten bekommt man keine Punkte (aber auch keine Minuspunkte)…. bei Einzelkarten bekommt man die Werte der Karte als Minuspunkte abgezogen. Nun gibt es noch Sonderpunkte (5 Stück) für den Spieler, der die meisten 1er-Karten besitzt. Für Zutatenkarten der eigenen Farbe (also weiß oder schwarz) bekommt man die doppelte Punktzahl. Wer zum Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Das Spiel verläuft ganz flott und spannend, was nicht zuletzt an den schön gestalteten Karten liegt. Dazu kommt, dass auch die Figuren sehr schön (auch sehr schön groß) ausgefallen sind, was auch sehr zum Spielspaß beiträgt. Sinnloses Kartensammeln bringt einem in diesem Spiel nicht weiter; zum einen muss man sich stets gut merken, welche Karten man schon im Kessel liegen hat (denn man darf die Karten später nicht mehr einsehen), zum anderen muss man die Karten geschickt einsammeln, da die letzte Karte ja immer die Zugweite des nächsten Schrittes angibt. Steht man neben einem Eckfeld gibt es übrigens keine Zutatenkarte. Außerdem muss man die beiden Symbole noch beachten, die einem Zusatzmöglichkeiten bieten…. seine eigene Farbe darf man bei den eingesammelten Zutaten auch nicht vernachlässigen und es wäre auch nicht schlecht, so nebenbei möglichst viele 1er einzusammeln… ok?… ja… mit zunehmender Übung spielt man natürlich immer besser und es wird richtig spannend… es macht riesig Spaß.

Nun gibt es da ja nun noch die Rezeptkarten für eine zusätzliche Spielvariante. Eigentlich ist ja schon das Grundspiel ganz unterhaltsam, doch die Sache mit den Rezeptkarten bringen noch zusätzlich Pepp ins Spiel, was das Spiel auch zu einer wirklichen Empfehlung macht. Die Rezeptkarten beinhalten quasi verschiedene Aufträge, die man möglichst während des Spiels (geheim) erfüllen sollte; denn nur dann bekommt man die wertvollen Zusatzpunkte, welche diese Aufträge bieten. So ein Auftrag kann z.B. lauten: “Besitzt du weniger Zutaten mit dem Symbol Explodierender Kessel” erhältst du 10 Punkte”… da man die Aufträge bis zum Ende des Spiels geheim hält, kommt noch zusätzliche Würze ins Spiel…. und raus kommt ein schönes leckeres Gericht für zwischendurch; mit einer Spieldauer von 20 – 30 Minuten immer mal eine Runde wert.

Fazit: tolles 2-Spieler-Spiel… KAUFEMPFEHLUNG !!!

(c)2009 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Goldsieber für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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