Rezension „Bärenpark“

Bärenpark (Lookout Spiele)

Bei „Bärenpark“ gestalten die Spieler einen Park mit Tierhäusern, Außengehegen und Grünanlagen, um damit bei Spielende die meisten Punkte vorzuweisen. In der handlichen Box findet man 16 Parkgelände-Karten (4 davon mit Eingang), 52 Grünanlagen, 28 Tierhäuser, 12 Außengehege, 30 Aufträge, 16 Bärenstatuen und eine gefaltete Anleitung mit gerade einmal 6 Seiten. Bei Lookout Spiele erwartet man erfahrungsgemäß eher ein Schwergewicht. „Bärenpark“ dagegen ist ein sehr einfaches Spiel, ein Spiel für die ganze Familie.

Jeder Spieler baut mit Plättchen in Tetris-Manier seinen Park aus. Man startet mit einem kleinen Park, der 4 x 4 Felder zeigt. In der Tischmitte liegt ein länglicher Spielplan, auf dem die verschiedenen Plättchen platziert werden, Grünflächen, Bärenhäuser (Pandas, Koalas, Gobibären und Eisbären) und auch passende Außengehege. Parkerweiterungen liegen neben dem Spielplan. Auch Plättchen mit den Bärenstatuen liegen neben dem Spielplan, abhängig von der Spieleranzahl. Dann geht es los.

Das Regelwerk ist dann tatsächlich sehr einfach. Reihum führen die Spieler ihre Züge aus. Ist man an der Reihe, legt man ein Plättchen aus seinem Vorrat in seinen Park. Dabei muss das gelegte Plättchen an mindestens ein anderes Plättchen der eigenen Auslage angrenzen. Beim Platzieren des Plättchens werden oft Symbolfelder verdeckt. Diese verdeckten Felder bringen dann neue Plättchen, die man vom Spielplan nehmend darf.

Schubkarre: man darf sich eine Grünanlage aussuchen (WC, Spielplatz, Fressmeile, Bach).

Betonmischer: man darf sich ein Tierhaus aus der Auslage nehmen. Pro Bärenart gibt es mehrere. Obenauf liegen dabei immer die wertvollsten Teile.

Bagger: hier darf man sich ein Außengehege aussuchen. Diese Plättchen gibt es immer nur 1x in der Auslage.

Bautrupp: verdeckt man ein Bautrupp, dann darf man eine Parkerweiterung aus der Auslage nehmen und anlegen.

Durch das Auslegen der Plättchen erhält man also immer wieder neue Plättchen. Klappt das mal nicht ideal und man hat kein Plättchen zum Auslegen mehr in seinem Vorrat, muss man aussetzen und darf sich als Entschädigung eine Grünanlage aus der Auslage aussuchen. Puzzelt man eine Parkfläche komplett voll (= alle Felder außer der Baugrube für die Bärenstatue), dann erhält man das Bärenstatuen-Plättchen mit dem aktuell höchsten Wert und platziert das eben auf das Feld mit der Baugrube. Sobald der erste Spieler alle 4 Parkteile vollgepuzzelt hat (man kann max. 4 Parkteile haben), sind alle anderen Spieler nochmals dran, anschließend werden die Punkte gezählt. Punkte bringen die ganzen Plättchen in genau der abgedruckten Höhe.

Als Variante für erfahrene Spieler – und als geübter Spieler kann man ruhig direkt mit dieser Version starten – gibt es noch Auftragsplättchen. Vor der Partie wählt man zufällig drei der zehn Auftragsplättchen aus und legt die Aufträge als kleine Stapel bereit. Hat man am Ende seines Zugs die Bedingung eines solchen Auftrags erfüllt, dann darf man das oberste (auch hier das wertvollere) Plättchen nehmen, was Zusatzpunkte bringt. So lautet ein Auftrag beispielsweise, dass man sechs Grünflächenplättchen ausgelegt haben muss (zusammenhängend). Das war es dann auch schon mit den Regeln. Das Regelwerk passt auf gerade einmal sechs übersichtliche Seiten mit vielen Beispielen und Abbildungen. Der Einstieg fällt dadurch sehr leicht.

Das Herumhantieren mit solchen Puzzleteilen ist ja im Spielebereich gerade sehr in. In einigen Spielen findet man solche Elemente, sei es „Ein Fest für Odin“ oder „Cottage Garden“. Ich selbst bin sehr großer Tetris-Fan. Dadurch machen mir auch solche Puzzles sehr viel Spaß. Auch Bärenpark ist ganz nett, wenn ich auch das Puzzleelement hier nicht besonders knifflig finde. 

Ich denke, man kann „Bärenpark“ gut als Gateway-Spiel nutzen, also um Spieler an Brettspiele heran zu führen, die sonst nicht so oft spielen. Mein Interesse ließ nach einigen Partien dann schnell nach. Zu einfach ist der Ablauf, zu einfach ist der Wertungsmechanismus. Ok, eigentlich gibt es gar keinen richtigen Wertungsmechanismus. Man bekommt einfach nur die Punkte, die auf den Plättchen abgedruckt sind. Einzig die optional verwendbaren Aufträge bringen etwas Pepp ins Spiel. Ich würde das Spiel definitiv nur noch MIT den Aufträgen spielen, wenn es sein muss.

Fazit: sehr einfaches Familienspiel… ohne die Aufträge recht flach, mit den Aufträgen ok als Gateway-Spiel oder als Lückenfüller.

(c)2017 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Lookout Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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