Rezension “Humboldt’s Great Voyage”

Humboldts Great Voyage (Huch!)

“Humboldt’s Great Voyage” kommt in der üblichen quadratischen Box daher. Darin findet man das Anleitungsheft, welches das Regelwerk auf jeweils 9 Seiten gut an den Mann bzw. die Frau bringt. Neben dem großen Spielplan findet man 4 Ruhmespunktmarker, 40 Schiffskarten, 96 Wissenssteine, 72 Frachtplättchen, 60 Kontaktpersonen, 4 Expeditionstableaus, Reisetagebuch und ein Stoffbeutel.

Um was geht’s? Wir bereisen verschiedene Orte, entdecken unterschiedliche Dinge, verfrachten diese Dinge, finden auch verschiedene Kontaktpersonen. Wer zum Schluss die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt die Partie. Jeder Spieler startet mit 4 Schiffskarten, einem Expeditionstableau. Die Wissenssteine (6 verschiedene Farben, entsprechend der Orte auf dem Spielplan) werden in den Beutel gepackt. Die Frachtplättchen liegen auf dem Spielplan bereit. Die Figuren stellen die Siegpunktemarker dar. Der Spielplan zeigt Orte in den 6 verschiedenen Farben. Auf die Ortsfelder werden zufällige Wissensmarker verteilt.

Ist man an der Reihe, zieht man einen zufälligen Wissensmarker aus dem Beutel. Die Farbe dieses Markers gibt vor, auf welchen Orten man starten darf. Einmal kann man sich dagegen entscheiden und einen weiteren Marker ziehen. Dieser gilt dann aber definitiv. Der Spieler sucht sich dann einen dieser Orte aus, nimmt alle Wissensmarker von diesem Feld und beginnt seine Reise von diesem Feld aus… den Pfeilen entlang. Bei jedem Feld, welches man so bereist, wird einer der aufgenommenen Wissensmarker platziert… und zwar möglichst in der Farbe des Feldes. Anschließend kann der Spieler für jedes Feld, bei dem er einen passenden Marker gelegt hat, ein Frachtplättchen aus der Auslage nehmen und auf seinen Schiffkarten platzieren. Bevor der Spieler aber diese Frachtplättchen erhält, darf jeder Mitspieler von einem der bereisten Orte ein Wissensmarker nehmen. Spielt man zu zweit darf der Mitspieler sogar zwei Wissensmarker nehmen. Diese Wissensmarker werden im unteren Teil der eigenen Schiffskarten platziert und bringen dann später beim Erfüllen dieser Aufträge Plättchen der Kontaktpersonen.

Am Ende seines Zuges kann man Schiffskarten, die man vollständig mit Frachtplättchen belegen konnte, einlösen. Es gibt vier Stufen dieser Schiffskarten (4 – 12 Punkte). Befinden sich im unteren Teil der Karte die notwendigen Wissensmarker, erhält man dann eben noch eine Kontaktperson. Die erfüllte Schiffskarte wird abgeworfen und man erhält eine Karte derselben Stufe.

Die Kontaktpersonen sammelt man in Sets. Ein Set von 4 verschiedenen Kontaktpersonen bringt so z.B. 10 Punkte. Man kann auch mehrere Sets sammeln; aber man kann diese Plättchen auch dafür nutzen, auf den Reisen unpassend gelegte Wissensmarker in eine andere Farbe umzuwandeln.

Sobald ein Spieler den letzten Wissensstein aus dem Beutel zieht, endet nach seinem Zug die Partie. Die Mitspieler können dann auch noch Kontaktpersonen erhalten, auch wenn die Schiffskarten nicht erfüllt sind… auch für Frachtplättchen auf unvollständigen Schiffskarten erhält man noch einige Siegpunkte. Wer nutzt seine Möglichkeiten am besten, wer sammelt die besten Sets, wer erhält die passenden Frachtplättchen?… zum Schluss gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Der Hauptmechanimus ist eben, dass man so “Mancala”-like Wissensmarker von einem Feld aufnimmt und diese dann der Reihe nach auf dem Spielfeld platziert. Passende Marker bringen dann Frachtplättchen. In den gegnerischen Zügen erhält man Wissensmarker, die man für Kontaktpersonen nutzt. Viel mehr gibt es da nicht. Der Spielablauf ist schnell verinnerlicht und auch schnell an andere Spieler weiter”erklärt”. Das Anleitungsheft ist – wie schon erwähnt – mehrsprachig; jede Sprache nimmt 8 Seiten ein (+ eine weitere Seite mit Infos zu Humboldt).

Das Material ist ok. Die Wissensmarker sind aus Holz. Die Plättchen (Kontaktpersonen und Frachtplättchen) sind nicht besonders dick. Die Kartenqualität erscheint mittelmäßig, wobei sich auch nach einigen Partien keine Abnutzungserscheinungen zeigten. Der Spielplan ist eher zweckmäßig. Er zeigt halt die Orte, die man bereisen wird. Am Rand des Spielplans gibt es Platz für die ganzen Frachtplättchen… übermäßig hübsch schaut das Ganze also nicht aus.

Besonders spannend fanden wir die Partien nicht. Ja, es funktioniert, das Sammeln der Frachtplättchen macht schon auch Spaß… speziell natürlich, wenn es gelingt einen hochwertigen Auftrag zu erfüllen. Der Spaß steigt etwas, wenn man mit mehr Personen spielt. Am Besten gefällt mir das Spiel in Vollbesetzung… zu zweit ist es doch eher lahm.
 

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken HUCH! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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