Rezension “Deukalion”

Deukalion (Hasbro/Parker)

Die Neuheit “Deukalion” aus der Serie “Autorenspiele” von Parker entführt die Spieler in die griechische Mythologie. Zeus erteilt verschiedene Aufträge und die Spieler versuchen in den Rollen Perseus, Deukalion (naaaa… woher kommt der Spielname? *gg*), Achilles oder Herkules diese Aufträge zu erledigen.

In der recht handlichen Box finden die griechischen Helden folgendes Material:

– Spielplan
– Hydra-Figur
– 4 Schiffe
– 4 Schiffs-Lagerpläne
– 40 Kämpfer
– 15 Schätze
– 60 Karten
– 5 Würfel mit dem Würelbecher (Kylix)
– Spielanleitung

Vor dem ersten Spiel müssen die Kämpfer mit einer Markierung beklebt werden. Dazu liegt der Packung ein Klebebogen mit den entsprechenden Aufklebern bei; das ist aber schnell erledigt.

Der Spielplan zeigt die griechische See mit Landflächen, die Siedlungen oder Schätze beinhalten. Die Spieler schippern nun mit ihrem Schiff zwischen den verschiedenen Punkten hin und her und versuchen Siedlungen zu gründen oder Schätze zu finden. Wer dabei die erforderliche Siegpunktezahl zuerst erreichen kann, der gewinnt das Spiel (abhängig von der Spieleranzahl). Jeder Spieler erhält den Schiffs-Lagerplan in seiner Farbe, die entsprechenden Kämpfer und natürlich das Schiff. Außerdem erhält jeder Spieler noch 3 Aktionskarten sowie eine Auftragskarte. Die Auftragskarten und die Aktionskarten werden wie vorgeschrieben bereitgelegt und los geht’s 🙂

Der Kylix (also der Würfelbecher) hat 5 Vertiefungen, die dazu führen, dass die Würfel quasi als Kreuz angeordnet in diese Vertiefungen fallen. Ein Würfel ist dann in der Mitte und die anderen vier Würfel sind rings herum angeordnet. Der aktive Spieler, der den Kylix benutzt hat, stellt den Kylix auf das Feld des Spielplans; er kann durch Drehen des Bechers entscheiden, welcher Wert bei welcher Aktion stehen soll. Der mittelere Würfel gibt dabei die Zugweite der Gegner an. Die anderen 4 Würfel betreffen die Hydra, das Nachziehen von Aktionskarten (aktiver Spieler, keiner oder die nichtaktiven Spieler), die Rückholung von Kämpfern aus der Unterwelt und auch die Zugweite des aktiven Spielers.

Die verschiedenen Aufträge zeigen Aufgaben wie z.B. einen vorgegebenen Schatz nach Athen zu bringen oder mit einer bestimmten Anzahl von Kämpfern bei einem vorgegebenen Ort ankommen oder eben andere ähnliche Aufträge. Erfüllt man einen der Aufträge, zeigt man das an und bekommt dann für die Karte die entsprechenden Siegpunkte. Möchte man eine Siedlung gründen und dort stehen schon gegnerische Kämpfer oder möchte man einen Auftrag erfüllen, der einen Kampf erfordert, kommt es zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Bei den Kämpfen werden die Kämpfer-Figuren quasi als Würfel benutzt und auf den Tisch “geworfen”. Bleibt ein Kämpfer mit dem draufgeklebten Kreuz nach oben liegen zählt er 0 Punkte; die andere Seite bringt 1 Punkt. Bleibt er auf der “Kante” liegen, also seitlich/stehend, bringt das einen halben Punkt. Das Wurfergebnis wird durch Addition dieser Punkte ermittelt. Je mehr Kämpfer auf dem Schiff vorhanden sind, desto höher ist also die Wahrscheinlichkeit, dass man einen etwaigen Kampf gewinnen kann. Verletzte Kämpfer landen in der Unterwelt und können später wieder zurückgeholt werden.

Während des Spiels wird die Hydra auf dem Spielplan bewegt und es kann auch zu Kämpfen gegen diese Schlange kommen. Gewinnt man gegen die Hydra bekommt man noch zusätzliche Siegpunkte.

Siegpunkte kann man auf verschiedene Arten ergattern. Zum einen kann man wie schon erwähnt die Aufträge erfüllen oder gegen die Hydra gewinnen. Auch bei Siedlungsgründungen bekommt man Siegpunkte. Auch die Mehrheit an Kämpfern in der Unterwelt bringt evtl. zusätzliche Siegpunkte. Bringt man einen Schatz nach Athen (ohne entsprechenden Auftrag) bekommt man auch eine Siegpunkte-Karte. Wie beispielsweise auch bei “Siedler von Catan”, sollte man ständig darüber informiert sein, wie der eigene Stand an Siegpunkten ist. Nicht, dass man schon lange gewonnen hat und es nicht bemerkt ;)))

Die Schiffs-Lagerräume stehen für die Besatzung, aber auch für den Transport von Schätzen zur Verfügung. Je mehr Schätze man gerade transportiert, um so weniger Kämpfer können somit auf dem Schiff sein.

Das Spielmaterial ist ganz zweckmäßig ausgefallen. Der Spielplan ist zwar nicht besonders reizvoll, doch zweckmäßig ist er auf jeden Fall. Die Kämpferfiguren sehen aus wie die Figuren von Carcassonne, die Spielkarten sind auch recht zweckmäßig ausgefallen. Der Kylix ist aus Kunststoff und die Schiffs-Lagerräume werden durch Stanzkarton-Platten dargestellt… alles in allem nicht seeehr hübsch, aber eben zweckmäßig. Die 16-seitige Spielanleitung mag den einen oder anderen anfangs abschrecken (auch mich *ggg*), aber es sind viele Abbildungen und Beispiele enthalten, so dass auch diese Anleitung recht bald durchgearbeitet ist. Die letzte Seite beinhaltet dann noch eine Kurzanleitung, die einen Überblick über den Ablauf eines Zuges gibt, praktisch, aber ja mittlerweilen Standard.

Ok, wie spielt es sich nun? Das Element des Kylix und den 5 Würfeln, die man den verschiedenen Aktionen zuordnet ist ganz nett. Zum einen entscheidet der aktive Spieler darüber, was er für Aktionen ausführen kann, zum anderen entscheidet sein Würfelwurf ja auch über die Möglichkeiten der nichtaktiven Spieler… ganz gut Idee, allerdings merkt man schnell, dass trotz der Idee mit dem Kylix nicht viel mehr als ne große “Aktionsauswürfelei” dabei rauskommt… anfangs fand ich die Idee ganz gut, aber bereits in der zweiten Testpartie war die Begeisterung verflogen 😉 … ganz witzig finde ich dagegen auch heute noch die Idee, das Kampfergebnis mit den Kämpfern selbst auszuwürfeln… wirklich witzig… WIRKLICH :))) … unpraktisch dagegen ist aber, dass man die genutzten Kämpfer teilweise wieder auf dem Schiff anordnen muss… und das eben nach jedem Kampfwurf… das wird schnell nervig, so dass wir meist auf die ordentliche Anordnung der Kämpfer oder der transportierten Schätze verzichtet haben… oder besteht hier jemand auf die ordentliche Anordnung der Figuren und der Schätze???.. .naaaa?… wenn dem so ist wird es defenitiv schnell nervend, da waren wir uns in jeder Spielrunde einig. Was bleibt ist ein nettes Spiel mit Kampfelementen für zwischendurch, was ganz ok ist, aber auch nicht der Oberbringer ist 🙂

Fazit: ganz nett, aber kein Pflichtkauf !!!

 (c)2008 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Hasbro/Parker für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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