Rezension “Funky Monkey”

Funky Monkey (HUCH!)

“Funky Monkey” ist in der Tat ein klangvoller Name. Das Material passt hier gut dazu. In der quadratischen Box findet man einen Spielplan, 40 Bewegungskarten, 12 Schatzkarten, 7 Affen, Affenpyramide, Tiger, diverse Plättchen und die Spielanleitung mit 6 Seite pro Sprache. Optisch macht “Funky Monkey” schon mal einiges her. Der Tiger und die Affen werden aus Karton zusammengsteckt und sehen wirklich ganz witzig aus. Ebenso die Affenpyramide ist ganz cool. Auch das andere Material, Spielplan, Plättchen, Karten, etc… alles ist recht hübsch ausgefallen und macht wirklich Lust auf das Spiel.

Der Spielplan zeigt eine Tempelruine mit einem Pfad aus quadratischen Feldern am Rand des Spielplans. Auf den Startfeldern stehen die Affen auf der anderen Seite des Pfades lauert der Tiger. Nach und nach nähern sich die Figuren an. Wird der Tiger auf einen Affen gezogen, ist dieser raus. Springt ein Affe auf den Rücken des Tigers und haut ihm ne Kokousnuss auf die Rübe, dann gewinnt dieser Spieler die Partie. Das Spiel kann allerdings auch auf andere Arten enden… wenn nur noch ein Affe übrig ist, oder wenn alle Karten gespielt wurden… dann gewinnt der Spieler, dessen Affen am weitesten vorne liegt… soweit zum Ziel des Spiels, aber wie läuft das Ganze ab.

“Funky Monkey” ist ein Bluffspiel. Jeder Spieler startet mit 3 Kokosnüssen und 5 Handkarten (Werte von 1 – 4 und Kokusnuss). Die Dschungelplättchen werden verdeckt auf den Pfad gelegt. Nach und nach werden diese Plättchen dann erkundet. Interessanter wird das Ganze dann aber, wenn man die Plättchen schon von Beginn an offen auslegt, dann läuft das Ganze viel fluffiger und interessanter ab. Das Spiel wird dadurch deutlich taktischer.

Das Bluff-Element besteht darin: der Spieler an der Reihe legt eine seiner Handkarten verdeckt in Richtung des nächsten Spielers… dann behauptet er, er hätte die Nummer “X” gelegt. Der Spieler kann die Bewegungskarte annehmen oder ablehnen. Falls der Spieler die Karte ablehnt, schiebt er die Karte – ohne sie anzuschauen – an den nächsten Spieler weiter. Nimmt er die angebotene Karten an, dann deckt er sie auf. Deckt der Spieler also die Karte auf, dann führt er die Anweisungen der Karte aus, zieht also seinen Affen entsprechend weiter oder er muss eine Kokosnuss abgeben, falls die Karte eine Kokosnuss anzeigt. Schiebt der Spieler die Karte weiter, dann entscheidet dieser nächste Spieler wiederum, ob er die Karte annehmen möchte oder wiederum weiterschieben möchte. Wird die Karte dann aufgedeckt und der aktive Spieler hatte die Wahrheit verkündet, dann darf er einen Bonuszug machen. Bonuszug heißt in diesem Fall, seinen Affen um ein Feld vorwärts zu ziehen oder aber den Tiger um ein Feld in Richtung der Affen zu ziehen.

Wichtig: man hat nur die 5 Bewegungskarten zur Verfügung, die man bei Spielbeginn erhalten hat. Erreicht der Affe eine Schatztruhe, dann zieht der Spieler die oberste Karte vom Schatzkartenstapel. Diese Schatzkarten bringen etwas Pepp ins Spiel. Mit der Waage kann man alle vorhandenen Kokousnüsse neu aufteilen (macht dann Sinn, wenn man nur wenige Kokosnüsse hat und die anderen Spieler eben mehr). Mit dem Fernrohr kann man die geheim zugschobene Bewegungskarte geheim anschauen. Mit der Krone darf man eine seiner Karten offen für sich selbst ausspielen.

Neben den Schatztruhen gibt es noch weitere Felder. Opferschalen, bei denen man Kokosnüsse bekommt oder abgeben muss. Felder mit einer Kokosnuss, der goldenen Kokosnuss, Felder, die den Affen zur nächstgelegenen Opferschale schickt. Wegen der Kokosnüsse: man muss darauf achten, dann man immer noch ne Kokosnuss besitzt. Muss man nämlich seine letzte Nuss abgeben, dann scheidet man ebenso aus.

“Funky Monkey” ist wirklich ein ganz nettes Bluff-Spiel. Die letzten Partien haben wir zu zweit probiert, davor maximal zu viert. In Vollbesetzung (zu 7t) konnten wir das Spiel leider noch nicht ausprobieren, das ist zur aktuellen Zeit einfach nicht möglich. Was ich aber jetzt schon sagen kann: die Partien zu zweit haben mir fast am Besten gefallen. Hier ist das Spiel einfach taktischer als mit mehr Spielern. Zu “mehrt” wird das Ganze etwas unvorhersehbar… ich denke, in Vollbesetzung kommt das noch mehr raus. Dann ist “Funky Monkey” zwar immer noch ein spaßiges Spiel, aber das taktische Element kommt dann bestimmt zu kurz.

Neben dem tollen Material, gefällt mir auch das Bluff-Element sehr gut. Geschicktes Einsetzen der Karten, Einschätzen der Gegner, Anzweifeln der Kartenwerte der Gegner ist notwendig, um hier erfolgreich zu sein. Manch einen wird vielleicht stören, dass man während der Partie komplett aus dem Spiel ausscheiden kann. Allerdings dauert ja eine Partie eh nur 30 Minuten, damit ist das wirklich kein Problem. Die nächste Partie kann dann direkt im Anschluss folgen. Spielt man zu zweit, gewinnt dann ja eh der Gegner direkt die Partie.

Von den Regeln und von der Optik her ist “Funky Monkey” auf jeden Fall ein Familienspiel. Ein Ärgerfaktor ist halt vorhanden, das sollte man aushalten können, sonst ist das Spiel wohl nichts. Insgesamt hat es uns ganz gut gefallen. Spielerisch kann das Game aber nicht ganz mit der tollen Optik mithalten. Zwar bietet die zufällige Anordnung der Tempelplättchen immer wieder einen neuen Pfad, doch der Ablauf bleibt trotzdem recht identisch… nach einigen Partien zeigte sich dann schon langsam die Langeweile. 🙂

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken HUCH! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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