Rezension „El Paso“

El Paso (Zoch Verlag)

Die handliche „El Paso“-Box beinhaltet folgendes Material:
– Spielplan
– 50 Nuggets (Holzquader: Bronze, Silber, Gold)
– „Doc Holliday“-Figur
– 48 Raubzugskarten (8 Karten pro Platz)
– 36 Beuteplättchen (kommen in den Baumwollsack)
– 5 Würfel
– Spielanleitung

Die Spielanleitung ist klein und übersichtlich ausgefallen und bringt die Regeln mit guter Bebilderung und ein paar Beispielen sehr gut rüber. Der kleine Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Die jeweils 8 Raubzugskarten werden am Rand des Spielplans platziert (man sieht die entsprechenden Markierungen am Spielplanrand). Die Nuggets werden bereitgelegt. „Doc Holliday“ wird auf die Stadt Deadwood gestellt (dort beginnt der Raubzug), die Beuteplättchen kommen in den Beutel und die Würfel werden auch bereitgelegt… soweit die Vorbereitungen… der Raubzug kann starten.

Nach und nach werden nun alle Städte geplündert. Erst die Stadt „Deadwood“, dann „Cheyenne“ usw. bis dann die Stadt „El Paso“ erreicht wird und auch diese geplündert wird. Bevor eine Stadt geplündert wird, müssen die Beuteplättchen ausgelegt werden. Dazu werden 20 Plättchen zufällig aus dem Beutel gezogen. Die Plättchen werden nach der Farbe sortiert und vom höchsten Wert bis zum niedrigsten Wert in Form von mehreren Stapel auf die Stadt gelegt (niedrigstes Plättchen oben).

Die Plünderung einer Stadt läuft folgendermaßen ab: Alle Spieler legen jeweils eine ihrer Raubzugskarten vor sich ab (verdeckt). Nachdem alle Spieler ihre Karte abgelegt haben, werden die ausgelegten Karten gleichzeitig aufgedeckt. Nun würfelt ein Spieler mit allen 5 Würfeln. Alle Sheriffsterne werden auf das Sheriffsfeld gelegt. Der Saloon und Rinder von der Weide können nur beraubt bzw. geraubt werden, wenn das Brandzeichen oder die „6“ gewürfelt wurde. Jeder Plünderer erhält nun (höchste gelegte Karte zuerst) das jeweils oberste Beuteplättchen. Falls kein passendes Beuteplättchen mehr in der Stadt vorhanden ist, geht der Spieler leer aus. Nun zieht jeder Spieler wieder Karten nach, bis seine Kartenhand wieder 6 Karten umfasst. Die Spieler ziehen dabei gleichzeitig nach, was schon mal zu einem ziemlichen Chaos führen kann 😉 … aber Revolverhelden halten sich halt nicht an Regeln 😉

Nun kommt der Knackpunkt des Spiels: die Spieler müssen nun reihum entscheiden, ob sie die Stadt weiter plündern möchten, oder ob sie die Stadt vorsichtshalber lieber verlassen möchten. Denn kommt erst mal der Sheriff, werden die bösen Buben geschnappt und die Plünderei hat ein jähes Ende. Wird weiter geplündert, legt wieder jeder Spieler eine seiner Karten verdeckt vor sich ab. Nun werden nur noch die übrigen Würfel gewürfelt. Wieder werden die Sheriffsterne auf das Sheriffsfeld gelegt usw…. falls alle 5 Würfel mit Sheriffsternen auf dem Sheriffsfeld liegen, werden die noch übrigen Banditen aus der Stadt vertrieben, denn die Sheriffs kommen :)) Auf der Flucht verlieren die verjagten Banditen ihre ganzen Beuteplättchen. Man sollte also vor lauter Plünderei nicht vergessen, die Stadt rechtzeitig zu verlassen.

Ein Spieler, der sich entscheidet, die Stadt zu verlassen, kann seine Beute gegen Nuggets tauschen. Die Stadt gibt den jeweiligen Tauschmöglichkeiten vor. Nuggets werden in Form von kleinen Holzquaderchen verteilt. Je nachdem wann man die Stadt verlässt, kann man auch eine vorgegebene Anzahl an Beuteplättchen mit in die nächste Stadt nehmen (um sie dort ggfs. Besser eintauschen zu können).

Sobald alle 7 Städte geplündert wurden, ist das Spiel zu Ende und es gewinnt der Spieler, der die meisten Nuggets erbeuten konnte.

Das Spielmaterial geht in Ordnung. Der kleine Spielplan ist hübsch und zweckmäßig gestaltet, die Karten sind Hübsch, die Nuggets werden, wie schon erwähnt, durch kleine Holzquaderchen dargestellt. Würfel gehören hier halt dazu, dementsprechend spielt das Glück natürlich eine nicht untergeordnete Rolle. Die Beuteplättchen sind aus dem üblichen Stanzkarton gefertigt. Die Einstufung des Spiels auf der Verpackung „Risikofreudige“, „Gambler“, die der Verlag selbst vorgenommen hat, gibt es ja schon vor: „El Paso“ IST ein Glücksspiel… zumindest macht das Glück einen großen Anteil des Spiels aus. Aber lassen Sie Sich davon nicht täuschen, denn verlässt man sich ausschließlich auf sein Glück, wird man „El Paso“ vermutlich nicht gewinnen. Etwas Taktik sollte man auch hier an den Tag legen… dann kann „El Paso“ ein wirklich nettes Familienspiel sein. Auch die kurze Spieldauer macht „El Paso“ zu einer guten Wahl, wenn man ein Familienspiel sucht.

Fazit: schönes Zockerspiel für Familien 🙂

(c)2010 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken dem Zoch Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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