Rezension „Terramara“

Terramara (Quined)

Thematisch befinden wir uns im Norditalien der Bronzezeit – ca. 1.500 v. Chr. Jeder Spieler repräsentiert einen Stamm, den er so gut wie möglich ausbauen will. Hierfür gilt es Rohstoffe zu ernten und weiterzuverarbeiten. Handelswege per Wasser und zu Land zu erkunden, neue Technologien zu entwickeln und sich durch militärische nicht zu stark einengen zu lassen.

Terramara ist ein klassisches Workerplacementspiel. Jeder Runde setzen wir unsere Arbeiter ein, um Aktionen durchzuführen. Nachdem jeder Spieler seine Arbeiter eingesetzt hat, erhält er diese wieder zurück und es wird eine neue Runde gespielt. Nach 5 Runden findet die Schlusswertung statt.

Die Aktionen, die zur Verfügung stehen sind im Wesentlichen Ressourcen erhalten oder auf einer Leiste laufen. Optional kann man nach jeder Aktion noch eine Artefaktkarte kaufen, die einem neben Siegpunkten auch einen Soforteffekt oder eine permanente Fähigkeit gewährt.

Es gibt allerdings ein paar Kniffe, die ich so noch in keinem Workerplacement-Spiel gesehen habe.

Die Aktionsfelder der abgelaufenen Runde werden ersetzt.

Die meisten Aktionsfelder sind einer bestimmten Spielrunde zugeordnet. Wenn die aktuelle Runde zu Ende gespielt wurde, werden diese Aktionsfelder umgedreht und es erscheinen neue Aktionen, die man sich aber erst mit Hilfe einer Leiste freischalten muss.

Arbeiter auf Aktionsfelder von zukünftigen Runden schicken:

Die Aktionsfelder, die zur Verfügung stehen werden vereinfacht gesagt „von oben nach unten immer stärker“.  Man kann Arbeiter auf jedem Feld einsetzen. Wenn das Feld aber einer zukünftigen Runde zugeordnet ist, dann erhält man den Arbeiter erst nach jener Runde zurück und spielt dann ggf. ein paar Runden mit einem oder mehreren Arbeitern weniger.

Besetzte Felder verwenden:

Bei klassischen Workerplacemet-Spielen darf immer nur ein Arbeiter pro Aktionsfeld eingesetzt werden. Bei Terramara dürfen im Normalfall pro Einsatzfeld maximal 2 Arbeiter eingesetzt werden. Man darf sich allerdings nur dann auf ein besetztes Feld setzen, wenn man auf der Militärleiste weiter vorne, als der Spieler der bereits in dem Feld platziert ist. Und dann muss man hierfür auch noch eine Militärstärke abgeben.

Man kann ein Aktionsfeld aber auch für stärkere Spieler sperren, in dem man seinen Spezialarbeiter einsetzt. Dieser blockt das Feld für andere Spieler. Alternativ kann man diesen Spezialarbeiter auch dafür benutzen, um in bereits besetzte Aktionsfelder zu gehen in denen ein stärkerer Spieler sitz.

Wenn man mit weniger als 4 Spielern spielt, werden fehlende Spieler durch Dummies ersetzt. Beim Spielaufbau werden ein paar Felder für alle Spieler gesperrt und zusätzlich werden die Arbeiter der Dummyspieler auf Aktionsfelder verteilt. Bei jedem Rundenbeginn erhöht man die Militärstärke der Dummyspieler per Karteziehen um eins bis vier. Mehr muss man hier nicht machen.  Das Spiel skaliert somit sehr gut und ist auch in jeder Spielerkonstellation sehr gut spielbar.

Die Wiederspielbarkeit ist auch dadurch gegeben, dass das Spielbrett Modular aufgebaut ist und es sich immer wieder anders zusammensetzt. Zusätzlich sind die Startbedingungen für jeden Spieler asymmetrisch. Jeder beginnt das Spiel mit einer besonderen Fähigkeit und verschiedenen Startressourcen.

Der Spielspaß beruht darauf, dass man mit den gegebenen Ressourcen so viel wie möglich machen will. Manche Züge sind ganz kurz. Arbeiter einsetzen, 2 Holz nehmen, keine Karte kaufen fertig. Alle paar Züge kann man auch einen Kettenzug machen. Arbeiter einsetzen -> auf einer Leiste laufen, dadurch zusätzliche Ressourcen erhalten und schließlich eine neue Artefaktkarte kaufen, die auch nochmal einen Soforteffekt haben kann. 

Grundsätzlich gefällt mir das Spiel sehr gut. Zu zweit spielt es sich etwas flotter, da die Bedenkzeit von 2 Spielern entfällt und die Dummies sehr einfach und schnell gesteuert werden.Zu viert ist die Downtime etwas länger aber dafür kommt man sich mit allen Spielern in die Quere.

(c)2020 Robby Oristanio

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Quined Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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