Rezension “Kuhhandel”

Kuhhandel (Ravensburger)

Das Spielmaterial: 44 Tierkarten (10 Tierquartette), 55 Geldkarten, 1 Reservekarte, Kartenspender (Plastikeinsatz in der Schachtel), Spielanleitung

Wie man am oben aufgeführten Spielmaterial unschwer erkennen kann, handelt es sich bei Kuhhandel um ein reines Kartenspiel. Es gibt dabei zwei Arten von Karten; zum einen gibt es die Tierkarten, welche es später zu ersteigern gilt, zum anderen gibt es die Geldkarten, welche man benötigt, um eben diese Tierkarten zu ersteigern.

Der Spielablauf ist relativ schnell erklärt: Jeder Spieler bekommt ein paar Geldkarten als Startkapital. Diese Karten hält der Spieler verdeckt auf der Hand, um den Mitspielern nicht unbedingt Einblick in die Kasse zu geben. Das Spiel beginnt. Der Spieler, der an der Reihe ist, deckt die oberste der verdeckt bereit gelegten Tierkarten auf. Diese Karte wird nun versteigert, wobei der aufdeckende Spieler der Versteigerer dieses Tieres ist. Die Mitspieler bieten nun Geldkarten für die Tierkarte. Es wird also reihum gesteigert, bis kein Spieler mehr einen höheren Betrag zahlen möchte. Der Höchstbieter bekommt dann die Tierkarte und muss den entsprechenden Geldbetrag in Geldkarten an den Versteigerer abgeben. Bietet keiner der Spieler mit, darf sich der Versteigerer die angebotene Karte gratis nehmen.

Ziel des Spiels ist es, möglichst viele gleiche Tierkarten zu ersteigern. Die Tierkarten haben unterschiedliche Wertigkeiten. So ist beispielsweise das Pferd mit 1000 Punkten die höchste Karte. Punkte bekommt man am Ende des Spiels. Falls der Spieler zwei oder mehr komplette Quartette  verschiedener Tierarten gesammelt hat, stellt diese Anzahl den Faktor dar, mit dem man seine Punktzahl multiplizieren darf. Hat er beispielsweise alle Schweine und alle Pferde, so darf er alle seine Punkte (Addition aller auf den Karten angegebenen Punkte, auch die Nicht-Quartette) mit 2 multiplizieren.

Um nun möglichst viele  Quartette voll zu bekommen, muss man nach dem Versteigern einen “Kuhhandel” mit seinen Mitspielern eingehen :-))… dies bedeutet, dass der aktuelle Spieler (also der Versteigerer der letzten Karte) sich einen Spieler aussuchen kann, der eine gleiche Tierkarte besitzt, wie er selbst. Der aktive Spieler bietet nun einen verdeckten Geldbetrag. Der Gegenspieler kann nun entscheiden, ob er verdeckt ein Gegenangebot auf den Tisch legt, oder ob er einfach das Angebot seines Gegenübers annimmt. Im ersten Fall nimmt jeder das Gebot des Gegners und zählt es nach. Der Spieler, der mehr geboten hat, bekommt dann die Karte des Gegners. Die gezählten Karten verbleiben jedoch bei dem Spieler, der sie gezählt hat. Im zweiten Fall nimmt der Gegenspieler das Angebot einfach an, behält das Geld und übergibt die Karte.

Wird eine Goldesel-Karte aufgedeckt bekommt jeder Spieler neues Geld.

Das Spiel war aufgenommen in die “Bestenliste zum Spiel des Jahres 1985”. Versteigerungsspiele gibt es eigentlich wie Sand am Mehr. Trotzdem weiß das kleine Spiel von Ravensburger zu gefallen. Die Unterteilung des Spielablaufs in den Versteigerungsvorgang und in den “Kuhhandel” (bei dem auch  “bluffen” angesagt sein kann!) macht das Spiel recht unterhaltsam. Die Regeln sind relativ schnell erklärt, somit sind auch “Neuspieler” schnell ins Geschehen mit eingebunden.

Zum Spielmaterial gibts nicht so viel zum sagen. Die Gestaltung der Karten hätte ich mir ein bisschen hübscher gewünscht. Zudem hätten die Karten auch in einer kleineren Verpackung Platz gehabt.

Fazit: Das Spiel haut einen nicht unbedingt vom Hocker, doch kann es gut als Einstiegsspiel beim Spieleabend verwendet werden.

(c)2001 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

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