Rezension „Das Börsenspiel“

Das Börsenspiel (Huch & Friends)

Klar, bei „Das Börsenspiel“ fällt jedem Spielefan erst mal der gute alte Klassiker von Ravensburger ein, der damals, der immer wieder mal eine Neuauflage erhielt. Aber nein, das vorliegende Spiel von Huch & Friends reiht sich nicht in die Serie der Neuauflagen ein, es ist vielmehr ein eigenständiges Spiel, wenn auch das Thema automatisch eine Verwandtschaft beim Spielverlauf mit sich bringt. Auch hier geht es darum, Aktien von vier Unternehmen möglichst geschickt zu kaufen bzw. zu verkaufen, um so möglichst den größten Reibach zu machen. Denn wer nach der zehnten Runde die meiste Kohle aufweisen kann, der gewinnt das Spiel und ist damit der Börsenkönig.

So, in der Box findet man das folgende Material:
Bank, Depot, 40 Geschwindigkeitschips, 4 Ablagebänke, Kurstableau, Dividendentableau, 4 Kursanzeiger, 4 Dividendenanzeiger, 60 Aktien, 144 Geld-/Schuldscheine, 4 Dividendenwürfel, Orderblock, 4 Bleistifte und ein Begleitheft (mit ein paar Zusatzinfos zum Thema Börse)..natürlich liegt auch noch ne ordentliche Spielanleitung mit bei.

Die Kurstabelle und die Dividendentabelle werden mit den passenden Anzeigern bereit gelegt. Geld und Schuldscheine bilden die Bank und die Aktien bilden das Depot. Nun erhält jeder 500 Euro Startkapital, ein Orderblatt, einen Bleistift, eine Ablagebank mit Satz aus 10 Geschwindigkeitschips. Nun kann es losgehen. Während des Spiels wird also geordert. Die Aufträge werden hierbei in der Orderphase auf dem Orderblatt eingetragen. Dann legt jeder Spieler verdeckt einen Geschwindigkeitschip vor sich ab. Mit diesem Chip kann er mehr oder weniger bestimmen ob er eher früh oder eher später zum Zug kommen möchte… da sich der Kurs innerhalb einer Runde durch die Umsätze verändert, kein unerhebliches Element. Ach ja… Kaufoders müssen ausgeführt werden, auch wenn der Spieler eigentlich zu wenig Kohle dafür hat. Ist dies der Fall muss er die notwendige Höhe an Schuldscheinen aufnehmen. Jede Kauforder erhöht den Kurs der entsprechenden Aktie, jede Verkaufsorder mindert den Kurs der Aktie… genau deshalb ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt an der Reihe zu sein. In der zweiten Phase einer Runde werden die Dividendenausschüttungen ausgewürfelt. Hier bestimmt also komplett nur das Glücksmoment wie es mit dem Ertrag ausschaut. Pfeile bestimmen, ob die Dividende steigt oder fällt. Doch es gibt auch noch andere Symbole auf den Würfeln. So kann sich z.B. bei einem Symbol die Geschäftserwartung dieses Unternehmens ändern, so dass eine tendenziell steigende Dividende plötzlich nach unten fällt oder es kann den Anlegern vom Unternehmen ein Übernahmeangebot unterbreitet werden. Über dieses Angebot stimmen dann alle Aktienbesitzer ab. Jede Aktie bringt eine Stimme mit. Nach der zehnten Runde und der entsprechenden Dividendenausschüttung endet das Spiel und der reichste Spieler gewinnt. Natürlich müssen die Schuldscheine noch bezahlt werden.

Diese Version eines Spiels mit Börsenthema ist überraschend leicht & locker zu spielen. Die Regeln sind nicht allzu schwer. Die Sache mit den Geschwindigkeitschips, um die Reihenfolge der Orderhandlungen zu bestimmen ist witzig und funktioniert auch ganz gut. Die Beeinflussung der Kurs durch das Angebot und die Nachfrage ist gut umgesetzt. Ok, dass die Dividendenhöhe ausschließlich vom Würfelglück abhängig ist, könnte den ein oder anderen stören, doch vielleicht macht auch grad das die Lockerheit des Spiels aus. Das Spiel wirkt dadurch nicht so streng und lädt immer wieder zu einer lockeren Börsenrunde ein.

Das Material ist ganz schön ausgefallen. Die Tableaus, die Geschwindigkeitschips mit deren Ablagebänken gehen in Ordnung. Die Würfel sind ok. Das Spielgeld geht auch klar. Fürs Geld und für die Aktien sind Plastikeinsätze vorhanden, um das ganze Material schön ordentlich zu sortieren. Der Block mit den Orderblättern ist sehr dick und sollte so viele Spielrunden reichen. Auf der Webseite vom Verlag kann man aber auch ein Blatt downloaden, um es auszudrucken. Oder man kopiert einfach ein Orderblatt, falls der Block mal langsam ausgehen sollte. Ach ja… Bleistifte liegen dem Spiel auch noch bei. Wie eingangs erwähnt, liegt auch noch ein kleines Heft mit bei, welches sich dem Thema „Börse“ widmet. Wer sich also hier mit dem Börsen-Virus infiziert hat, der kann sich dort noch ein paar zusätzliche Infos holen… ne nette Idee. Das Spiel wurde übrigens in Kooperation mit dem Nachrichtensender „n-tv“ auf den Markt gebracht. Das Cover zeigt die beiden Börsen-Symbole „Bulle“ & „Bär“ und sieht recht edel aus. Insgesamt weiß das Material also zu gefallen.

Wer also noch kein Spiel besitzt, welches sich dem Thema Börse widmet, der kann getrost zu „Das Börsenspiel“ greifen; es spielt sich recht locker, ohne großen Stress. Auf Dauer ist uns das Thema „Börse“ allerdings etwas zu trocken, da greifen wir doch lieber zu Wirtschaftsspielen, die etwas mehr Tiefgang und Abwechslung bieten.

Fazit: für Börsenfans ein schönes Spiel, auf Dauer aber etwas eintönig.

 (c)2011 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Huch & Friends für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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