Rezension “Da Luigi”

Da Luigi (Kosmos)

“Da Luigi”, das kleine Ristorante ist eröffnet. Wir besorgen uns Zutaten im Marktbereich, versorgen unsere Gäste mit den passenden Köstlichkeiten… und das alles in einer annehmbaren Zeitspanne. In der quadratischen Box findet man einen kleinen Spielplan, den Marktplatz. Dort gilt es später, die notwendigen Zutaten zu besorgen. Dann gibt es 90 Gästekarten, 90 Speisenwürfel, 4 Ristoranteleisten, 35 Blumenstrauß-/Zitrone-Plättchen, einen Beutel und natürlich die kurze Spielanleitung (mit gerade einmal 4 Seiten).

Das ausgesprochene Familienspiel ist wirklich sehr einfach: in der Mitte liegt der Spielplan mit dem Marktplatz. Hier liegen die verschiedenen Zutaten aus. Die Reihen des Marktes sind unterschiedlich teuer. Teuer heißt in diesem Fall, dass man für die Besorgungen am Markt mehr Zeit benötigt… und Zeit ist ein wichtiges Element bei “Da Luigi”, wie wir gleich noch sehen werden. Jeder Spieler hat vor sich eine Ristoranteleiste und bekommt zwei Startgäste und drei zufällige Zutatenwürfel. Die Leiste zeigt 6 Ablageplätze für verschiedene Gäste. Nimmt man also in seinem Zug Zutaten vom Markt, dann muss man seine Gäste nach rechts schieben (die Zeit vergeht also). Wie viel Zeit verstreicht, ist von der Anzahl der Zutatenwürfel, also von der Reihe des Marktes, abhängig. Nimmt man z.B. 4 Zutaten auf einmal, dann muss man seine Gästekarten um genau drei Felder nach rechts schieben. Man kann die Schieberei auch auf verschiedene Gäste aufteilen. Zutatenwürfel platziert man auf die Gästekarten in seinem Restaurant. Sobald alle Zutaten einer Karte erfüllt sind, ist dieser Gast zufrieden und er wird in den Punktebereich des Spielers gelegt. Nimmt man neue Gästekarten, schickt man die Gäste in das Ristorante eines Mitspielers, was diesen unter Umständen ganz schön unter Druck setzen kann.

Was etwas ungünstig am Regelwerk ist, ist die Tatsache, dass sich das Spiel quasi “festfahren” kann. Gemäß der mir vorliegenden Regelfassung darf man nämlich Gäste nicht aus dem Restaurant heraus schieben, wenn man Zeit “zahlen” muss, bei Besorgungen am Markt. Das kann zu einem Stau am eigenen Tableau führen. In einer Regelergänzung (siehe Webseite des Kosmos-Verlags) kann man die Regelklarstellung einsehen. Außerdem kann man sich auch eine aktualisierte Regelfassung herunter laden. Unschön für Gelegenheitsspieler, die sich beim Spielen wundern, wie sich das Spiel so festfahren kann. Vermutlich wird das Regelwerk dann erst einmal x-mal gelesen, um heraus zu finden, ob man irgendwas überlesen hat. Wohl denen, die dann auf die Idee kommen, mal auf der Kosmos-Seite vorbei zu surfen. Sowas darf nicht vorkommen. Aber ok, die Regelanpassung behebt das Problem: man kann Gäste auch raus schieben und erhält dann halt die Straf-Zitrone.

Ansonsten ist “Da Luigi” ein recht nettes, wenn auch – wie schon erwähnt – einfaches, Familienspiel. Gut gefällt mir der Mechanismus, dass die Besorgung der Zutaten eben Zeit verbraucht und damit die wertvollen Gästekarten immer mehr in Richtung Ausgang geschoben werden…. denn warten die Gäste zu lange, dann hauen sie wieder hungrig ab… und dafür bekommt man natürlich keine Punkte. 😉 Die Einfachheit des Spiels hat bei mir dazu geführt, dass es mir schon nach wenigen Partien langweilig wurde. Auf Dauer kann mich das Spiel also nicht überzeugen. Als einfaches Familienspiel kann man sich das Spiel aber ruhig mal anschauen.

Fazit: netter Zeit-Mechanismus, auf Dauer aber zu unspannend…

(c)2015 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar