Rezension “Dig Mars”

Dig Mars (Brain Games)

“Dig Mars” von Brain Games aus Lettland entführt die Spieler auf eine Mars-Expedition. Mit schwerem Gerät ausgerüstet wird der Mars umgegraben, mit dem Ziel wertvolle Schätze zu bergen.  Das passenderweise in rot gehaltene Material sieht eigentlich ganz akzeptabel aus. Da man die geborgenen Schätze allerdings vor den Gegnern im späteren Verlauf geheim hält, kommt die Grafik nicht so zur Geltung. Als Alternative schlägt die Anleitung deshalb vor, dass man mit offenen Schätzen spielt. Insgesamt findet man in der Box 48 Entdeckungskarten (für ein 4 x 4 Raster aus kleinen Stapeln von je 3 Karten), 12 Ausrüstungskarten (3 Stück pro Spieler), 16 Stationen, 12 Ausrüstungsmarker und 10 Schatzpunkt-Marker. Die Anleitung ist mehrsprachig und der deutsche Teil nimmt gerade einmal 6 Seiten ein. Klar also, das Regelwerk wird nicht soooo kompliziert sein.

Jeder Spieler erhält 3 Ausrüstungskarten (Grabung, Bergung, Expeditionsflotte) und die Marker seiner Farbe zur Markierung der aktuellen Stufe. Alle Ausrüstungskarten starten mit der niedrigsten Stufe. Von Beginn an hat jeder Spieler nur eine Station, die reihum auf das 4 x 4 große Spielfeld gesetzt werden. Reihum führen die Spieler jetzt immer 3 Aktionen aus. So kann man Ausgrabungen vornehmen, d.h. die Karte, auf der die Station steht, umdrehen. Ausgegrabene Schätze kann man dann mit einer weiteren Aktion bergen. Außerdem kann man seine Station(en) versetzen oder eine Aufrüstungskarte upgraden. Rüstet man so die Expeditionsflotte auf, dann bekommt man eine weitere Station und kann sich somit besser auf dem Gebiet ausbreiten. Wichtig ist beim Bergen oder Graben, dass das eigene Ausrüstungslevel der jeweiligen Kategorie entsprechend ausgestattet ist. Level 2-Gestein kann z.B. nicht mit einer Level 1-Ausrüstung durchgewühlt werden. Ach ja, manche Entdeckungskarten zeigen Sonderaktionen, die man ausführen darf, sobald man die Ausgrabung dort vornimmt. So graben sich die Spieler also durch die Gegend, bergen die Schätze, rüsten sich besser aus, schnappen den einen oder anderen Schatz einem Mitspieler vor der Nase weg… bis dann die Zielpunktzahl erreicht wurde (abhängig von der Spieleranzahl). Was etwas Pepp rein bringt, ist die Tatsache, dass man gegnerische Stationen, die sich auf dem selben Feld befinden, als Unterstützung nutzen kann. Der gegnerische Spieler kann sich dagegen nicht wehren, erhält aber beim Heben eines Schatzes einen Anteil der Punkte.

Ich hatte das Spiel ursprünglich in Essen auf dem Sender… und das alleine wegen der Optik. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine einzige Zeile der Regel gelesen. Nun kam also das Rezensionsexemplar von Brain Games, was mich wirklich gefreut hat. Doch nach den ersten Partien machte sich deutliche Ernüchterung (bzw. fast schon Enttäuschung) breit. Ich hatte mir das Spiel deutlich interessanter vorgestellt. In unseren Partie kam zu fast keinem Zeitpunkt sowas wie Spannung auf und das fand ich schon ziemlich schade. Mann gräbt so vor sich hin. Hat man dann seine Ausrüstung entsprechend aufgelevelt kann auch das härteste Gestein nicht mehr im Weg stehen und es geht nur noch um das Einsammeln der Schätze. Klar, als einfaches Familienspiel kann man “Dig Mars” schon verwenden, doch auch in diesem Segment gibt es so viele gute Spiele, dass “Dig Mars” mich einfach nicht überzeugen konnte.

Fazit: hübsche Optik, ansonsten leider etwas langatmiges Spielchen, welches höchstens in einer lockeren Familienrunde seinen Platz finden wird.

(c)2013 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Brain Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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