Rezension “Nations”

Nations (Lautapelit)

Bei “Nations” aus dem finnischen Hause Lautapelit spielt man jeweils eine Nation und durchläuft dabei mehrere Zeitalter. Man beginnt im Altertum, durchläuft das Mittelalter und die Renaissance bis hin zur Industrialisierung. Die Spielanleitung ist mit 24 Seiten recht umfangreich, aber wirklich gut geschrieben, so dass trotz des Umfangs ein recht schneller Einstieg möglich ist.  Außer dem Anleitungsheft findet man in der großen Box einen Wertungsplan, einen Fortschrittsplan, 5 beidseitig bedruckte Spielertableaus, 13 Arbeiter und 5 Scheiben in den fünf Spielerfarben, diverse Stanzkarton-Teile, 296 Fortschrittskarten, 48 Ereigniskarten und noch ein paar mehr Materialien.

Auf dem Fortschrittsplan liegen immer verschiedene Fortschrittskarten aus, die man während der Runden kaufen kann. Die meisten dieser Karten werden nach dem Kauf auf dem Tableau des Spielers platziert. Einige der Karten werden abgearbeitet und dann direkt abgelegt. Dies ist z.B. bei den Schlachten der Fall. Außer diesen Schlachten gibt es z.B. noch Bauwerke, Militärkarten, Wunder, Berater und mehr. Statt Karten zu kaufen, kann man auch seine Arbeiter auf Gebäuden oder auf Militärkarten platzieren. Dort bringen die Arbeiter dann in der Produktionsphase Stein, Gold oder auch sonst was. Eventuell wird auch die Stabilität und die Militärkraft der Nation beeinflusst, oder der Wert der Kulturleiste wird verändert. Diese Kulturleiste, wie auch die Zugreihenfolge-Anzeige, die Stabilitätsleiste und auch die Leiste zur Anzeige der militärischen Stärke sind auf dem Wertungsplan abgebildet.

Die hohe Anzahl verschiedener Karten, insgesamt sind es eben 296 Fortschrittskarten, garantieren viel Abwechslung in den Partien, denn während einer Partie werden lange nicht alle Karten ausgelegt. Immer wieder muss man sich auf die aktuelle Kartenauslage einstellen, seine Strategie anpassen oder wichtige taktische Entscheidungen treffen. Insgesamt dauert das Spiel 8 Runden. In jeder dieser Runden führen die Spieler reihum so lange Aktionen durch, bis alle Spieler gepasst haben. Es wird immer nur eine Aktion ausgeführt, so dass die Partie recht flott reihum verläuft. Die entstehende Downtime ist dadurch recht überschaubar. Klar, in Vollbesetzung ist die Downtime dann schon deutlich fühlbarer. Aber im Vergleich zu manch’ anderen Zivilisationsspielen ist das hier noch recht harmlos. Dies wirkt sich dann auch auf die Spieldauer aus. Mit den angegebenen 40 Minuten pro Spieler kommt man eigentlich recht gut hin, d.h. ein Spiel zu dritt ist schon gut in 2 h machbar.

Die Optik des Materials gefällt mir ziemlich gut. Viele meiner Mitspieler fanden die Grafiken der Karten nicht besonders hübsch, doch ich finde sie wirklich toll. Zwar spielt man verschiedene Zeitalter durch, baut sein Tableau mit verschiedenen Karten aus (Kolonien, Berater, Wunder). Das ist interessant, das macht Spaß, aber das Gefühl, wirklich an der Entwicklung einer Nation teilzuhaben, stellt sich trotzdem nicht wirklich ein.

Fazit: gut verzahnte Elemente, hübsche Optik… ich finde es gut 🙂

(c)2014 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

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