- Verlag: Hans im Glück
- Autor: Wolfgang Kramer & Michael Kiesling
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 60 Minuten
- Jahrgang: 2012
Das bekannte Autorenduo Kramer & Kiesling hat mal wieder zugeschlagen 😉 Mein Lieblingsspiel, Torres, ist auch von den Beiden. Nun liegt also „Die Paläste von Carrara“ vor und wir haben das Spiel in unterschiedlicher Besetzung gespielt. Das Material ist recht hübsch ausgefallen. Der Spielplan zeigt 6 italienische Städte, einen Bereich, wo neue Gebäude ausgelegt werden, sowie eine Drehscheibe als Markt für die Bausteine, die man dann später benötigt, um Gebäude zu errichten. Jeder Spieler erhält einen Sichtschutz, 20 Münzen als Startkapital. Dann erhält jeder Spieler noch einen Baustein einer Farbe (abhängig vom Startspieler). Die Drehscheibe wird mit der ersten Auslage bestückt, dann werden 9 zufällige Gebäude als Auslage aufgedeckt. Die Objekte (Holz-Teile: Buch, Wappen, Krone, etc.) werden auf dem Objektfeld bereit gelegt. Ach ja, jeder Spieler erhält dann noch ein eigenes Tableau, an dieses dann die Gebäude angebaut werden können.
Das Spiel verläuft dann reihum. Der aktive Spieler muss immer eine Aktion ausführen:
(A) Bausteine kaufen: erst wird die Drehscheibe um ein Segment weiter gedreht, damit werden alle Bausteine etwas günstiger. Das 1. Segment wird dann neu bestückt, nun kann der Spieler Spielsteine eines Segments kaufen. Die verschiedenen Farben sind unterschiedlich teuer und je nachdem, in welcher Stadt man später Gebäude bauen möchte, benötigt man bestimmte Farben bei den Bausteinen. Weiß ist hier z.B. die teuerste Steinart (also der weiße Marmor).
(B) Gebäude bauen: mit dieser Aktion kann der Spieler ein Gebäude kaufen und an sein Tableau anbauen. Anschließend wird zufällig ein neues Gebäude auf das Spielfeld gelegt.
(C) Werten: der Spieler kann zwei Sachverhalte werten. Er kann eine Stadt werten, d.h. alle Gebäude einer Stadt werden gewertet, was dann entweder Siegpunkte oder Münzen bringt (dazu noch die Objekte, der Gebäude, also z.B. Wappen, etc.). Außerdem kann er auch eine Gebäudeart werten, z.B. alle Biblioteca’s. Immer wenn gewertet wurde, wird ein Wertungsmarker des Spielers auf das entsprechende Feld gestellt. Bei Städten wird der Wertungsmarker auf das Spielfeld gestellt, bei Gebäudearten wird der Wertungsmarker auf das Tableau des Spielers gestellt. Jede Stadt kann nur einmal im ganzen Spiel gewertet werden. Bei den Gebäudearten kann jeder Spieler jede Gebäudeart einmal im ganzen Spiel werten. Man sollte also ganz genau überlegen, wann man eine Wertung durchführen möchte. Wartet man z.B. bei einer Stadt zu lange, schnappt es ein anderer Spieler vor der Nase weg… und das ist natürlich ärgerlich 🙂
Sobald das letzte Gebäude genommen und gebaut wurde oder aber eine der Bedingungen der ausliegenden Kartenleiste erfüllt wird (dann darf der Spieler das Spielende ansagen), endet das Spiel. Jeder Spieler bis zum rechten Nachbarn des Startspielers führt noch einen Zug aus, damit jeder gleich oft an der Reihe war, dann ist alles vorbei und es folgt noch die Schlusswertung, wo man noch Punkte für die gesammelten Objekte und für die gebauten Gebäude und ggfs. noch für Münzen erhält. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Insgesamt verläuft das Spiel zwar nicht besonders innovativ, doch trotzdem recht interessant. Eine immer günstiger werdende Auslage kennt man ja auch schon von vielen anderen Spielen, doch die Kombination der verschiedenen Elemente gefällt mir trotzdem relativ gut. Es funktioniert, es macht auch Spaß, aber auf Dauer fehlt dem Spiel der richtige Pepp. Als gehobenes Familienspiel kann das Spiel sicherlich punkten. Dem Spiel liegt ein „versiegelter“ Umschlag bei, den man gemäß Anleitung unbedingt erst nach der ersten Partie mit dem Basisspiel auspacken sollte. Nette Idee, denn im Umschlag findet man dann etwas Zusatzmaterial und eine Zusatzregel für das Erweiterungsspiel. Die enthaltenen Karten peppen das Spiel deutlich auf, was den Anspruch angeht. Auch das funktioniert ganz gut, haut mich aber leider auch nicht vom Hocker. Trotzdem bekommt „Die Paläste von Carrara“ von mir noch gute „4“ Punkte in der Hauptwertung. Was vielleicht für ein Familienspiel recht happig ist: der Preis mit ca. 35 Euro (Stand März 2013).
Fazit: nettes, brauchbares und „gehobenes“ Familienspiel
(c)2013 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Hans im Glück für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!