- Verlag: Van Ryder Games/Spieleschmiede
- Autor: Robert Couch
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 13 Jahren
- Dauer: ca. 30 - 60 Minuten
- Jahrgang: 2015
In der quadratischen Box von „Saloon Tycoon“ findet man folgendes Material: 12 Charakter-Karten, 40 Plättchen (20 groß, 20 klein), 20 Dächer (10 groß, 10 klein), 4 Referenzkarten, 37 Tycoon-Karten, offene Zielkarten, geheime Zielkarten, 100 Vorratswürfel, Goldnuggets, 8 Cowboys, Punkteleiste, 4 Spielertableaus und die Spielanleitung mit gerade mal 8 Seiten.
Jeder Spieler baut einen Saloon-Komplex aus unterschiedlichen Räumen und Stockwerken. Maximal 3 Stockwerke hoch kann ein Bereich sein, dann wird ein Dachplättchen drauf gelegt. Räume werden fertiggestellt, in dem man auf die Plättchen Vorratskisten platziert. Kleine Räume benötigen 3 Vorratskisten, große Räume benötigen 4 Vorratskisten. Das Fertigstellen von Räumen bringt Punkte und dann auch die Möglichkeit, das nächste Stockwerk darauf zu bauen. Als Währung dient natürlich Gold… die enthaltenen Goldnuggets sind wirklich hübsch.
Die verschiedenen Räume, die man in seinem Saloon verbauen kann, liegen in der Tischmitte aus. Die Standardräume gibt es mehrmals, Spezialräume gibt es nur jeweils einmal. Ist an Spezialraum komplett, lockt man einen Bürger in seinen Saloon, ist ein Standardraum komplett, dann erhält man einen Bonus (Vorratskisten, Gold, etc.).
Auch offene Aufträge liegen in der Tischmitte aus. Erfüllt ein Spieler in seinem Zug die Bedingung einer der offenen Aufträge, dann erhält er diese Karte und auch die entsprechenden Punkte. Neben diesen offenen Aufträge startet aber jeder Spieler auch mit zwei geheimen Aufträgen, die bei Spielende überprüft werden. Die können nochmals richtig viele Punkte bringen.
Die Bürger und die Gesetzlosen liegen auch offen auf dem Tisch. Die Bürger erhält man – wie gesagt – beim Bau bestimmter Räume, die Gesetzlosen besuchen den Saloon, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt… z.B. der erste Spieler mit 10 Gold, oder der erste Spieler mit 5 Raum-Plättchen… belagern die Gesetzlosen den eigenen Saloon, dann bringt das für den weiteren Spielverlauf einen Nachteil. Einer der Gesetzlosen bringt bei Spielende 5 Minuspunkte, jeder Bürger bringt dem Spieler bei Spielende 5 Punkte.
Der aktive Spieler erhält erst einmal Einkommen zu Beginn seines Zuges. Dieses Einkommen steigt nach und nach… immer wenn man ein neues Raum-Plättchen anbaut. Anschließend führt der Spieler eine der Tycoon-Aktionen aus (und beliebig viele freie Aktionen). Tycoon-Aktionen sind: zwei Karten ziehen, zwei Gold erhalten, eine Tycoon-Karte ausspielen, einen Raum bauen, eine Person (Bürger oder Gesetzlose) bestechen (in einen anderen Saloon schicken, auch den Eigenen). Als freie Aktion kann man Vorratskisten kaufen (2 Gold) oder einen offenen Auftrag erfüllen.
Materialmäßig gefällt mir „Saloon Tycoon“ wirklich gut. Das gesamte Material ist wertig. Die Tycoon-Karten sind gut, auch wenn man darauf nur Text und leider keine Grafik findet. Die Raum-Plättchen sind ganz nett. Die Vorratskisten sind Holzwürfel und die Gold-Nuggets sind ziemlich cool. Die Bürger-/Gesetzlosen-Karten sind groß und auch recht hübsch. Auch die Box-Grafik passt. Die Spielanleitung umfasst nur 8 Seiten und das Regelwerk ist nicht besonders kompliziert. Vom Schwierigkeitsgrad her würde ich „Saloon Tycoon“ als gehobenes Familienspiel oder einfaches Kennerspiel einordnen; das Spiel ist fluffig schnell gespielt; selbst die ersten Partien liefen schon flott. Allerdings muss man beachten, dass es schon Ärgermomente geben kann. Man schickt sich die Gesetzlosen auf den Hals, man klaut Gold von Mitspielern, man schnappt einen wertvollen offenen Auftrag weg… das schmeckt nicht jedem… Kids sollten stress-erprobt sein.
Durch die Tycoon-Karten ist der Glücksanteil schon recht hoch. Ein Großteil des Spielflusses wird über diese Karten erzeugt. Eine glücklich gezogene passende Karte kann da schon viel wert sein… aber wir fanden das nicht besonders störend… die gespielten Partien haben uns fast immer großen Spaß gemacht und waren dann auch bis zum Schluss spannend. Es ist zu zweit schon ganz gut, aber mein Sweet-Spot lag bei 3 Spielern… da geht es nicht einfach nur hin und her und gleichzeitig läuft das Spiel trotzdem weiterhin so fluffig flott.
Fazit: schönes gehobenes Familienspiel… Ärgerelemente muss man ertragen können.
(c)2020 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken der Spieleschmiede für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!