Rezension “Perfect Match”

Perfect Match (Schmidt Spiele)

“Perfect Match” kommt in einer quadratischen – sehr stabilen – Box daher, die nen Ticken kleiner ist als die übliche quadratische Größe, die man sonst so kennt. In der Box ist ein ebenso stabiles Insert aus Kunststoff, welches Platz für die große Drehscheibe (das Herz des Spiels), für das Kartenset sowie für die beiden Punktemarker und den Ratemarker bietet. Dann gibt es noch das kleine Regelheft. Das Kartendeck besteht aus 87 doppelseitigen Karten. Es sollte also für ausreichend Abwechslung gesorgt sein. Bei Spielen von Wolfgang Warsch bin ich immer sehr gespannt darauf, welche Idee er dieses Mal aufs Tablett bringt. Ich mag nicht alle seine bisherigen Spiele, aber ein paar davon sind einfach toll. “The Mind”, “Die Tavernen im tiefen Thal”, “Die Quacksalber von Quedlinburg”… top. So war ich dann auch bei “Perfect Match” sehr gespannt. Die englische Version heißt “Wavelength” (also Wellenlänge, wegen auf einer Wellenlänge sein) und ehrlich gesagt hätte mir als deutscher Titel deshalb auch “Wellenlänge” besser gefallen. Sieht man “Perfect Match” im Regal stehen, denkt man, das kann nur sowas wie ein Kuppelspiel sein… Beziehungsthemen oder sowas… nö, ist es nicht. Egal.

Um was geht es also bei “Perfect Match”?… wir spielen in Teams gegeneinander (oder kooperativ schon ab 2 Spielern). Der kompetitive Modus läuft so: die Teams stellen abwechselnd einen Tippgeber. Die Scheibe wird zufällig eingestellt. Der Tippgeber schaut sich geheim an, in welchem Bereich sich das Zielfeld befindet. Er steckt eine zufällige Karte vor die Scheibe. Die Karten zeigen gegenstätzliche Begriffe, z.B. “heiß” und “kalt”. Der Tippgeber muss nun einen Begriff oder einen Satz sagen, der die Mitspieler darauf bringen soll, in welchem Bereich das Zielfeld liegt. Wäre der Bereich beispielsweise ganz bei “heiß”, dann wäre vielleicht “Sonne” guter Hinweis; würde der Zielbereich eher in der Mitte liegen, dann könnte man z.B. “Kaffee” sagen, um die Teammitglieder auf den richtigen Bereich zu bringen. Das Team bespricht sich dann kurz und stellt die Scheibe (die dann wieder geschlossen ist) dann entsprechend ein. Das andere Team kann dann einschätzen, ob sie eher in die eine oder eher in die andere Richtung schätzen würden. Dann wird die Scheibe geöffnet und die Punkte werden verteilt. Abhängig davon, wie nahe das Team am Zielbereich ist, erhalten sie Punkte (2 – 4). Hat das andere Team richtig geraten (höher oder niedriger), dann erhält dieses Team auch einen Punkt.

So geht das Ganze dann weiter, bis ein Team 10 Punkte erreichen konnte. Dieses Team gewinnt dann die Partie… sie liegen auf einer “Wellenlänge”.

Der kooperative Modus eignet sich speziell für kleinere Gruppen, denn bei kleineren Gruppen kommt das kompetitive Spiel nicht so zur Geltung. Beim kooperativen Modus versuchen die Spieler mit sieben Karten möglichst viele Punkte zu machen. Gibt es eine Runde mit einem “Perfect Match”, dann erhalten die Spieler eine zusätzliche Karte. Es gibt eine Punktübersicht, wo man dann nachschauen kann, wie gut man abgeschnitten hat. Ab 16 Punkten gilt die Partie hier als gewonnen.

Die etwas psychodelische Aufmachung der Box lässt den Betrachter erst mal im Unklaren darüber, was für ein Spiel sich dahinter verbergen könnte. Ein Blick auf die Rückseite der Box macht dann schon klar, um was es hier in etwa geht. Die Plastikscheibe macht einen stabilen Eindruck. Da das Hauptmaterial eh schon aus Kunststoff ist, hätte man auch die Punktemarker und den Ratemarker aus Kunststoff machen können. Diese drei Teile sind allerdings aus Karton. Die Karten sind – wie gesagt – doppelseitig, sodass man einige Runden spielen kann, bis sich die Aufgaben wiederholen. Das ganze Material wirkt eher nüchtern, gibt aber ein stimmiges Gesamtbild ab. Etwas schade finde ich, dass die Box “glänzend” ist. Ich glaube, die Box hätte in einer matten Ausführung mehr her gemacht, aber das ist nur ne Kleinigkeit.

In unseren Partien war das immer so, dass die ersten Partien von “Perfect Match” sehr gut ankamen. Das Spielsystem war neu, den Leuten hat es gefallen… allerdings hat sich auch gezeigt, dass sich dieses “Überraschungselement” recht schnell abnutzt. Die erste Begeisterung war schnell verflogen. Es ist ein interessantes Spiel, um es hin und wieder auf den Tisch zu bringen, aber ein Dauerbrenner wird es nicht. Trotzdem zeigt Wolfgang Warsch auch hier wieder, dass er immer wieder neue Ideen hat. Ich bin gespannt auf weitere Spiele von ihm.

 

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Schmidt Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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