Rezension „Pandemie – Die Seuche“

Pandemie Die Seuche (Z-Man Games)

Ich muss es leider zugeben: ich dachte lange Zeit, „Pandemie – Die Seuche“ ist ne Erweiterung zum bekannten Koop-Spiel. Nun weiß ich mittlerweile, dass dem nicht so ist. „Die Seuche“ ist ein eigenständiges Spiel, in dem die Spieler ihren Virus über Städte verteilen, um die Bevölkerung auszulöschen. Es ist kein Koop-Spiel, die Spieler liefern sich also einen Infizierungs-Wettstreit. Zugegeben, das Thema, einen tödlichen Virus zu verbreiten, ist nicht gerade reizvoll… so geht es zumindest uns. Das Spiel selbst ist aber ganz cool.

Was findet man in der kleinen Box? Das wären die 60 Seuchenkarten, 24 Städtekarten, 6 WHO-Karten, 5 Virentableaus, 5 Zählsteine, 5 Petrischalen, 75 Virenwürfel, eine Wertungstafel und die 8-seitige Spielanleitung. Die Virenwürfel sind aus Kunststoff. Dazu die Petrischalen (passend zum Thema). Jeder Spieler hat ein Virentableau, eine Petrischale und einige dieser Virenwürfel. Außerdem hat man 4 Karten als Starthand.

Der aktive Spieler führt zwei Aktionen aus. Es stehen dazu drei verschiedene Aktionen zur Auswahl. Er kann Karten ziehen, er kann eine Stadt infizieren oder er kann seinen Virus mutieren. Mit der Aktion „Virus mutieren“ kann er die drei Werte seines Tableaus pushen. Dazu muss der Spieler die passende Anzahl an Seuchenkarten ablegen. Die Seuchenkarten benötigt man auch, um eine Stadt zu infizieren. Die Anzahl der Virenwürfel gibt die Infektionsquote vor. Infiziert man eine Stadt zum ersten Mal, dann benötigt man zwei Seuchenkarten der passenden Farbe. Für spätere Infektionen reicht dann eine passende Karte (statt einer passenden Farbe kann man auch zwei Karten beliebiger Farbe abgeben). Vor jeder Runde wird eine Ereignis- oder WHO-Karte aufgedeckt. Sobald zwei Karten mit Totenköpfen aufgedeckt wurden, folgt eine Todesopfer-Wertung. Der Spieler, der eine Stadt am meisten infiziert hat, erhält Punkte. Sobald die Virenwürfel auf einer Stadt die Bevölkerungsanzahl erreicht hat, folgt eine Städtewertung. Hier bekommen die drei dominierenden Spieler Punkte für die Infektion der Stadt. Der Spieler mit den meisten Virenwürfeln, erhält die Städtekarte. Die Karte zeigt eine Aktion, die man entweder sofort oder auch später ausführen kann/muss. Sobald nur noch zwei Städte ausliegen oder sobald der Stapel mit den Ereignis-/WHO-Karten aufgebraucht ist, endet das Spiel nach dieser Runde. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Nimmt man das Thema nicht ganz so ernst, dann ist „Pandemie – Die Seuche“ wirklich ein interessantes Spiel. Besonders kompliziert ist es auch nicht, die Spieldauer ist angenehm kurz. Etwas ungünstig finde ich die Schriftart, die man für die Aktionen der Städtekarten gewählt hat. Ich finde, die Schrift ist nur sehr schlecht lesbar, das ist schade. Ok, mit der Zeit lernt man die Texte ja kennen, doch für neue Spieler ist das echt übel. Ansonsten ist das Material ok. Witzig sind die Plastikschalen, die Petrischalen ähneln. Ich mag auch die kleinen Kunststoffwürfel, wenn auch die meisten gerne Holz haben. Die grafische Aufmachung ist zweckmäßig. Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen gut, doch reizvoller finde ich es mit mehr Spielern. Am besten hat es mir zu viert gefallen.

Fazit: wen das Thema nicht abhält: zugreifen! 🙂

(c)2016 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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