Rezension “Outback”

Outback (HUCH!)

Altmeister „Michael Kiesling“ schickt die Spieler dieses Jahr noch nach Australien, genauer gesagt ins Outback. Die Neuheit bei Huch! Kommt in der üblichen quadratischen Box daher. Das dicke Anleitungsheft beinhaltet das Regelwerk in drei Sprachen (deutsch, englisch und französisch). Jede Sprache nimmt dabei 9 Seiten ein. Die Grundregeln nehmen sogar nur 6 Seiten ein. Damit dürfte klar sein, dass es sich bei „Outback“ eher um ein einfaches Spiel handelt. In der Box findet man 4 Spielertableaus, einen Jeep (zum Zusammenstecken aus Karton), 7 Tierwürfel, ein Stoffbeutel, 90 Tierplättchen, 20 Punkteanzeiger und ein Startspieler-Plättchen. Das Regelwerk ist erwartungsgemäß einfach, die Regeln hat man schnell drauf. Wir haben es auch mit nem Siebenjährigen gespielt, was absolut kein Problem war. Das perfekte Familienspiel also? Der Jeep, den man aus Kartonteilen zusammenstecken muss, dient eigentlich nur zur Auslage der verfügbaren Tierplättchen. Man kann also sagen, der Jeep ist eher ein Gimmick, als dass er wirklich einen Zweck erfüllt. Aber klar, das Teil in der Tischmitte macht dann auch schon was her, das muss man zugeben. Der Rest des Materials ist ok, auf jeden Fall optisch. Was absolut ungünstig ist, sind die winzigen Punkteanzeiger, die man am Rand des Tableaus anlegt und beim Erzielen von Punkten vorwärts zieht. Zum einen sind diese Anzeiger einfach zu klein, zum anderen verrutschen sie immer. Man muss nur leicht ans Tableau kommen und schon weiß man nicht mehr, wo die Marker gelegen sind. Das ist schlecht. Das hätte man definitiv anders lösen müssen.

Jetzt aber zum Spiel selbst: bei “Outback” hat jeder Spieler ein eigenes Tableau, auf dem Tiere gesammelt werden. Es gibt 5 verschiedene Tiere, die mit einem Jeep hertransportiert werden. Oben auf den Jeep werden die Tierplättchen platziert. Diese werden immer zufällig aus dem Beutel gezogen. Der aktive Spieler hat 6 Würfel zur Verfügung. 5 der Seiten zeigen die 5 Tiere, eine Seite zeigt einen Joker. Der Spieler kann maximal dreimal würfeln (wie man es z.B. auch vom Kniffel her kennt). Nach dem Würfeln kann man Würfel beiseitelegen. Man versucht Sets derselben Tiere zu sammeln. Abhängig vom Würfelergebnis kann man dann eines (oder ggfs. auch mehrere) der Tierplättchen vom Jeep nehmen und auf sein Tableau legen. Das Tableau gibt vor, wie viele Tiere benötigt werden, damit man an dieser Stelle ein Plättchen legen darf. Für das Plättchen erhält man dann Punkte und bewegt seinen entsprechenden Punktemarker weiter. Im späteren Verlauf bildet man dann möglichst Tiergruppen, dann erhält man nämlich für die ganze Gruppe Punkte. Kann man mal (kommt zumindest im späteren Verlauf schon mal vor) kein Tier nehmen und platzieren, dann muss man ein Plättchen verdeckt in die Auslage legen. Das bringt dann später Minuspunkte.

Schaut man sich die Punkteskala am Rand des Spielertableaus an, dann fällt auf, dass die Punkte am linken Rand erst hochgezählt werden, oben dann aber wieder von 1 neu beginnen. Das ist einer der Knackpunkte. Die Punktemarker, die den oberen Rand erreicht haben, bringen einfach die dort abgedruckten Punkte; am linken Rand bringen dagegen nur die drei Marker die Punkte, die am weitesten unten sind. Idealerweise schafft man zwei der Marker in den oberen Bereich und die anderen drei Marker zumindest aus dem Minusbereich raus, in dem sie ja anfangs liegen. Die Summe dieser Punktemarker, reduziert um die erzielten Minuspunkte, zeigt dann den Gewinner. Ach ja, sobald man auf seinem Tableau drei identische Tiere liegen hat, erhält man ein Bonusplättchen, welches dann 1 bis 5 Zusatzpunkte bringen kann.

Neben diesem Grundspiel gibt es noch eine Variante, “Outback Plus”. Hier gibt es dann noch ein paar Kniffe, die etwas mehr Pepp ins Spiel bringen sollen. Zum Beispiel werden die Bonusplättchen durch andere Plättchen ersetzt. Das Peppt die Grundvariante tatsächlich ein klein bisschen auf.

Das Spiel ist recht einfach und geht bestimmt gut als Familienspiel durch. Fast in jeder Partie nervte uns aber die Sache mit den Punkteanzeigern. Auch wenn wir noch so gut darauf achteten… bei jeder Partie gab es Situationen, wo die Marker versehentlich verschoben wurden… „wo war jetzt nochmal das Schnabeltier?“… „keine Ahnung, legt es einfach mal dorthin“… das bremst den Spielspaß deutlich, so war es zumindest bei uns.

Fazit: nettes und einfaches Familienspiel mit kleinen Materialschwächen…

(c)2018 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken HUCH! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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