Rezension „Nicht Lustig“

Nicht Lustig (Kosmos)

Ich liebe die Cartoons von Joscha Sauer. Nachdem ich alle bisherigen Bücher besitze, war die Besprechung des „Nichtlustig“-Spiels geradezu eine Pflichtübung für mich 🙂 … wer die Cartoons noch nicht kennt, der sollte unbedingt einmal auf der Webseite von Joscha Sauer „www.nichtlustig.de“ vorbeisurfen und dort die Werke begutachten. In den meisten Fällen zeichnen sich seine Cartoons dadurch aus, dass es sich um genau ein einzelnes Bild handelt (zwischenzeitlich gibt es aber auch kleinere Bildgeschichten aus mehreren Zeichnungen). Der Humor von Joscha Sauer trifft genau meinen Spaßnerv… da muss ich unbedingt aufpassen, dass ich hier nicht nur die Qualität der Illustrationen, sondern das eigentliche Spiel bewerte… doch wie immer spielt ja auch das Spielmaterial eine wichtige Rolle :)))

Insgesamt sind es 37 quadratische Karten, 7 farbige Würfel und die Spielanleitung. Also nicht wirklich viel für eine Spielebox in der Größe (obwohl diese Größe auch schon recht handlich ausgefallen ist). Trotzdem: nimmt man die Kartoneinlage raus.. bleibt schon noch viel Luft in der Schachtel übrig ;)) .. aber was soll’s; die guten Zeichnungen brauchen halt ihren Platz *gg*

Auf den ersten Blick könnte man meinen, bei dem „Nichtlustig“-Spiel handelt es sich um eine Art „besseres Kniffel“.. hmm.. stimmt vielleicht auch auf eine Art, doch das vorliegende Spiel ist schon noch ein wenig „kniffeliger“ als „Kniffel“ selbst :)) .. soviel vorab.

Die 25 Zielkarten (Herr Riebmann, Yetis, Lemminge, Dinos und der Prof. mit Assi) werden in Reihen in der Tischmitte bereitgelegt. die 6 Sonderkarten finden daneben ihren Platz und auch die Tod-Karten bzw. auch die „Pudel des Todes“-Karte finden neben der 5×5 großen Kartenauslagen ihren Platz. Der Startspieler wird ausgewürfelt und los geht’s:

Reihum würfeln die Spieler nun jeweils 3 Mal und versuchen so gewisse Würfel-Kombis zu erreichen, die ihnen dann die Aufnahme einer oder mehrerer Zielkarten erlauben. Für eine „Herr Riebmann“, „Lemming“ oder „Yeti“-Karte benötigt man jeweils einen Augen-Pasch in einer gewissen Farbe. Für eine Professoren-Karte benötigt man einen Drilling (gleichzeitig dreifarbig); eine Dino-Karte kann man abstauben, wenn man eine gewisse Gesamtaugenzahl vorweisen kann. Der rosafarbene Würfel nimmt als zusätzlicher 7ter Würfel eine Sonderstellung ein.

Kann ein Spieler durch die vorgegebenen Würfel-Kombis Zielkarten aufnehmen, legt er diese offen vor sich hin. Solange diese noch nicht umgedreht wurden, können diese von den nächsten Spielern wieder abgeluchst werden. Nachdem ein Spieler seine Würfelrunde beendet hat, darf jeder Spieler alle seine Karten umdrehen, die die gleiche Augenzahl zeigen, wie der rosafarbene Würfel anzeigt. So sind diese Karten nun vor den Mitspielern gesichert; nicht aber vor dem Tod oder dem Pudel des Todes (kommt noch!). Dino-Karten dürfen nach Erhalt übrigens sofort umgedreht (also gesichert werden); außerdem sind Dinos auch sicher vor dem Tod (schließlich sind sie ja schon ausgestorben *grins*).

Nun kommt der Tod noch ins Spiel; und zwar so: kann man durch die erzielten Würfel-Kombis gar keine Zielkarte aufnehmen, bekommt man die Tod-Karte, die dem rosa Würfel entspricht. Liegt diese Karte aktuella auf einer Karte eines Mitspielers, hat dieser Glück und darf sie an den aktiven Spieler weitergeben; so wandert der Tod also hin und her; vor allem gegen Schluss gewinnen die Tod-Karten an Bedeutung, da die Auswahl der möglichen Kombis ja logischerweise immer kleiner wird. Hat man eine Tod-Karte verdeckt diese eine gewertete Karte und verhindert so, dass man dafür am Spielende Punkte kassiert.

Das war allerdings noch nicht alles… es gibt nämlich noch 6 Sonderkarten , die das Spiel zusätzlich beeinflussen. Bei dreien davon hat der aktive Spieler Spaß dabei.. bei den anderen drei Karten eher nicht ;))  .. so kann man beispielsweise eine Tod-Karte loswerden und eben mehr… am besten Sie finden das selbst raus, nachdem Sie das Spiel gekauft haben *lach*

Sobald nur noch 5 oder weniger Zielkarten in der Tischmitte liegen, endet das Spiel. Die Spieler zählen ihre Punkte zusammen und natürlich gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl. Dabei sind die unterschiedlichen Karten auch unterschiedlich zu werten. So bringt jede Yeti-Karte 3 Punkte; allerdings nur, wenn man mindestens 2 davon besitzt, da sich die Yetis alleine nicht so wohl fühlen. Lemminge bringen 4 Punkte, werden allerdings vom Tod zuerst geholt… so gibt es viele verschiedene Sonderheiten bei den einzelnen Karten zu beachten, die das Spiel dann doch schon komplexer machen wie das anfangs erwähnte „Kniffel“.

Die enthaltene Spielanleitung ist recht gut. Auf 6 kleinen (dem Format der kleinen Box entsprechenden) Seiten werden die Regeln mit vielen Beispielen und Bildern rübergebracht. Sehr kompliziert sind die Regeln auch nicht, so dass man auch Neueinsteigern in wenigen Minuten den Zugang zu „Nichtlustig“ verschaffen kann.

„Nichtlustig“ ist ein recht einfaches Würfelspiel, dass wie gesagt ein wenig Tiefgang bietet, aufgrund der vielen verschiedenen Auswirkungen der Karten. Natürlich ist der Glücksfaktor aufgrund des Würfelelements recht hoch, doch es muss ja nicht immer der Strategie-Hammer sein, der seinen Weg auf den Spieletisch findet. Die Cartoons von Joscha Sauer bringen einem während des Spiels immer wieder zum Schmunzeln und tragen deshalb auch einen nicht zu unterschätzenden Teil zum Spielspaß bei. Alles in allem konnte uns „Nichtlustig“ überzeugen… entgegen dem Titel IST ES DEFINITIV LUSTIG; es ist kurzweilig und es ist mit knapp 10 Euro nicht wirklich teuer.

Fazit: Kaufempfehlung für den spaßigen Familienabend!!!

(c)2007 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

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