Rezension “The Legend of the Cherry Tree”

The Legend of the Cherry Tree (Huch!/Iello)

Die Boxen der Iello-Spiele machen schon immer Lust auf das Spiel, das ist definitiv auch bei “The Legend of the Cherry Tree” der Fall. Das Cover zeigt einen blühenden Kirschbaum in einer Dorfszene. Die Box ist matt, einige Elemente sind glänzend hervorgehoben… das sieht einfach immer sehr toll aus. In der Box findet man 4 Sichtschirme, einen hübschen Beutel, 3 Meister-Karten, 96 Blüten-Spielsteine und die Spielanleitung mit 12 Seiten. Die Blüten sind aus Kunststoff. Der hübsche Beutel riecht nach dem ersten Öffnen deutlich. Da war erst einmal Auslüften angesagt. Das mag ich nicht.

Jeder Spieler hat einen Sichtschirm; in der Tischmitte liegen die drei Meisterkarten (für die ersten Partien mit der Einsteigerseite nach oben); die Blüten kommen in den Beutel und los geht’s. Der Ablauf ist einfach, aber trotzdem auch knifflig. Der aktive Spieler nimmt den Beutel und zieht blind bis zu dreimal Blüten aus dem Beutel und legt sie vor sich hin. Die Gesamtzahl an Blüten darf 8 Stück nicht übersteigen, sonst endet der Zug direkt. Man kann auch nur eine einzelne Blüte ziehen, man kann aber auch direkt mehrere Blüten ziehen. Mann MUSS nicht dreimal ziehen… theoretisch kann man auch nur einmal eine einzige Blüte ziehen… das macht allerdings niemand. Je nachdem, welche Blüten man in diesem Zug gesammelt (also gezogen) hat, ist das Sammeln erfolgreich oder nicht erfolgreich. Nicht erfolgreich ist das Ganze, wenn man beim Sammeln drei gleichfarbige Blüten erwischt hat oder wenn man fünf unterschiedliche Blüten erwischt hat. Dann wird das Sammeln beendet und es geht weiter mit dem “Blüten auslegen”. Beendet man das Sammeln freiwillig und ist die Sammlung auch erfolgreich, dann geht es auch weiter mit dem “Blüten auslegen”. Es gibt auch schwarze Blüten, die beim Sammeln quasi als negativer Joker zählen. Bei der Prüfung der Merkmale, ob eine Sammlung erfolgreich ist, nehmen die schwarzen Blüten immer die ungünstigste Farbe an. Hat man bereits zwei gelbe Blüten gesammelt und zieht dann eine schwarze Blüte, dann zählt diese Blüte in diesem Moment auch als gelb und die Sammlung ist fehlgeschlagen. Erhält man aber schwarze Blüten im Zuge einer erfolgreichen Sammlung, können diese bei der Schlusswertung als “guter” Joker genutzt werden. 

Der knifflige Teil ist jetzt dieser hier: eine fehlgeschlagene Sammlung führt dazu, dass man nur zwei verschiedene Blüten VOR den Sichtschirm legen darf, die restlichen Blüten kommen wieder in den Beutel. eine erfolgreiche Sammlung erlaubt es dem Spieler, alle Blüten einer Farbe HINTER den Sichtschirm zu legen (eigene Auswahl), die restlichen Blüten kommen vor den Sichtschirm. So sammeln wir also Blüten, bis der Beutel leer ist. Warum sammeln wir diese Blüten?… natürlich für Punkte…. und diese Punkte unterscheiden sich, je nachdem, ob die Blüten vor oder hinter dem Sichtschirm liegen. Vor dem Sichtschirm werden Serien gleichfarbiger Blüten gesammelt. Je mehr Blüten man einer Farbe hat, umso mehr Punkte bringt das. hat man aber nur eine einzelne Blüte einer Farbe bringt diese sogar drei Minuspunkte. Blüten hinter dem Sichtschirm werden in zwei Gruppen unterteilt, in warme Farbe (orange/rosa) und in kalte Farben (türkis/dunkelblau). Weiß und schwarz können hier als Joker fungieren. Hier bekommt man dann Punkte, wenn man die Mehrheit in diesen Gruppen hat. Die ersten drei Platzierungen erhalten hierfür Punkte. Wer insgesamt die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel.

Push-Your-Luck-Elemente hab ich ja hin und wieder ganze gerne in Spielen, so auch hier bei “… Cherry Tree”. Soll ich noch weiterziehen, oder soll ich lieber aufhören… das typische Dilemma… ganz knifflig: welche Farbe lege ich hinter den Sichtschirm und welche anderen landen vor dem Sichtschirm. Anfangs dachte ich, dass kann nicht wirklich Spaß machen, aber tatsächlich ist es ganz interessant. Die Meisterkarten in der Tischmitte bringen dem Spieler zusätzliche Aktionen, wenn man deren Bedingungen erfüllen kann. Was ich etwas schade finde: es liegen dem Spiel nur drei Meisterkarten bei. Zwar sind die Karten beidseitig nutzbar, aber da hätte man ruhig ein paar Karten mehr ins Spiel packen können, um später für mehr Abwechslung zu sorgen. Diese Chance hat man wohl leider verpasst.

Die tolle Optik und der Kniff beim Blüten ziehen machen durchaus Lust auf das Spiel. Allerdings ist der Ablauf auf Dauer dann schon etwas eintönig, später dann auch langweilig. Als hübsches Spiel für zwischendurch ganz ok, ein Dauerbrenner wird es aber bei uns nicht.

(c)2018 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Huch! für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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