Rezension “Leo muss zum Friseur”

Leo muss zum Friseur (Abacus Spiele)

Da ich gerade selbst wieder eine Mähne habe und deshalb dringend zum Friseur sollte, ist genau die richtige Zeit, um “Leo muss zum Friseur” zu beschreiben. 🙂 Neben der Nominierung zum Kinderspiel des Jahres 2016 hat das Spiel den Deutschen Spielepreis “Bestes Kinderspiel 2016” abgeräumt. Außerdem noch die Auszeichnung “Spiele Hit für Kinder 2016” von der Wiener Spiele Akademie. All das zeigt schon, dass es sich nicht um ein schlechtes Spiel handeln sollte.

In der mittelgroßen Box findet man 30 Wegplättchen mit unterschiedlichen Tieren, in unterschiedlichen Farben und unterschiedlichen Werten. Dann gibt es 20 Bewegungskarten mit den Werten 1 – 4, einen Wecker mit Zeiger um die Runden anzuzeigen, den Löwen Leo als Holzfigur und als kleines Puzzle, jeweils ein Plättchen für den Start und eines für das Ziel. Außerdem findet man noch zwei Anleitungen mit jeweils 4 Seiten, in deutscher und in englischer Sprache.

Der Umfang der Regeln zeigt, dass der Ablauf recht einfach ist… ok, es ist ein Kinderspiel, dann sollte das wohl auch so sein. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass das Spiel auch den Erwachsenen Mitspielern großen Spaß gemacht hat. Selbst reine Erwachsenenrunden sollten Gefallen an “Leo” finden. Das Spiel verläuft kooperativ. Die Spieler gewinnen oder verlieren also gemeinsam.

Aus den Wegplättchen wird auf dem Tisch ein Pfad vom Start- zum Zielplättchen ausgelegt. Nun versuchen die Spieler die Leo-Figur vom Start durch den Dschungel zum Friseursalon zu bewegen, bevor dieser schließt. Eine Runde beginnt um 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends schließt der Salon. Schafft es Leo bis dorthin nicht zum Friseur, muss er es am nächsten Tag nochmal probieren. Allerdings wächst seine Mähne weiter. Das wird witzig mit einem kleinen Puzzle dargestellt. Runde für Runde wird einfach etwas Mähne an den Kopf von Leo angesteckt. Ist die Mähne komplett gewachsen, dann müssen die Spieler es in dieser Runde schaffen, sonst verlieren sie die Partie gemeinsam.

Die Bewegungskarten werden gemischt und an alle Spieler gleichmäßig verteilt. Es sind also alle Bewegungskarten im Spiel. Das Spiel verläuft reihum. Der Spieler am Zug spielt eine Bewegungskarte aus und bewegt Leo um so viele Schritte weiter, wie es die Bewegungskarte vorgibt. Das erreichte Wegplättchen wird aufgedeckt. Hat es die passende Farbe, ist alles gut. Ist es ein Wegweiser ist auch alles gut. Ist es allerdings eine andere Farbe, dann muss die Uhr um so viele Stunden vorgestellt werden, wie es das Wegplättchen vorgibt. Aufgedeckte Plättchen bleiben erst einmal offen. So hüpfen die Spieler also durch den Pfad, decken einige Plättchen auf, bis dann 8 Uhr abends erreicht ist und der Friseur schließt. Zwischenzeitlich prägen sich die Spieler die offenen Plättchen ein, denn bei Beginn des neuen Tages werden alle Plättchen wieder verdeckt. In guter alter Memory-Manier merken sich die Spieler also, wo welche Farben oder wo Wegweiser liegen, damit sie in der nächsten Runde besser vorwärts kommen. 

Ein neuer Tag startet wieder bei 8 Uhr. Die Karten werden wieder gemischt und neu ausgeteilt und mit dem Wissen der Vorrunden, kommt man so nach und nach weiter bis zum Friseur und hoffentlich bis zur vollen Mähne dann ganz in den Salon. Schaffen das die Spieler wird gejubelt, schaffen es die Spieler nicht, dann probiert man es einfach noch einmal.

Um den Schwierigkeitsgrad zu variieren, kann man auch mit offenen Karten spielen (einfacher) oder man einigt sich darauf, dass man sich so lange nicht absprechen darf, bis erstmals ein Papagei aufgedeckt wurde (schwieriger).

Spiele, bei denen man sich irgendwas merken muss, wie eben beim guten alten Memory, gibt es natürlich schon oft. Schön ist hier, wie dieses Element in einen kooperativen Ablauf eingebaut wurde. Wir hatten wirklich in jeglicher Besetzung großen Spaß beim Spiel, ob nun Kids dabei waren oder nicht. Der Ehrgeiz war immer geweckt und es wurde so lange gespielt, bis Leo seine Mähne gestutzt bekommen hat. 😉 Das das Spiel kooperativ ist, lernen die Kids hier natürlich nicht, dass man auch mit persönlichen Niederlagen umgehen muss. Das gemeinschaftliche Erreichen des Ziels ist aber sicherlich auch ganz lehrreich. 🙂 

Das Spielmaterial sieht nett aus. Auf der Boxgrafik sieht man “Leo” schon an, dass er dringend eine neue Frisur notwendig hat. Die Wegplättchen mit den verschiedenen Tieren sind niedlich gestaltet und stabil genug, um Kinderhänden standzuhalten. Auch die Bewegungskarten sind etwas stabiler als normale Spielkarten. Auch diese Karten dürften einiges aushalten. Sehr witzig finde ich die Idee mit dem Puzzle-Leo, um anzuzeigen, wie weit die Mähne schon gewachsen ist. Auch das ist sehr niedlich. Auch die kurze Spieldauer mit ca. 30 Minuten ist für ein Kinderspiel recht angenehm und auch für den Erwachsenen-Spieleabend eignet sich “Leo muss zum Friseur” auf jeden Fall als Filler.

Fazit: von mir eine absolute Kaufempfehlung, nicht zuletzt, weil es nicht nur Kids Spaß macht.

(c)2017 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Abacus Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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