- Verlag: Lookout Spiele
- Autor: Uwe Rosenberg
- Spieleranzahl: 2 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Jahrgang: 2012
Wie auch von Agricola gibt es nun von Le Havre einen kleinen Bruder, nämlich „Le Havre – der Binnenhafen“. Auch diese Version ist ausschließlich für 2 Spieler gedacht und kommt in einer kleinen Box daher. In dieser Box findet man zwei Spielpläne mit Zeigern, 2 Warenpläne, Gebäudeplättchen, Spielgeld-Münzen, eine Spielübersicht, verschiedene Warenanzeiger (Würfel oder Plättchen) und eine 8-seitige Spielanleitung. Im Gegensatz zu „Agricola – die Bauern und das liebe Vieh“ gefällt mir das Material von „Le Havre – Der Binnenhafen“ nicht besonders gut. Zwar ist es zweckmäßig, besteht halt hauptsächlich aus dem üblichen Stanzkarton-Material, aber mir gefällt es einfach nicht wirklich. Die Gebäude zeigen zwar auf der einen Seite eine Miniaturdarstellung des entsprechenden Gebäudetyps, doch die eigentliche Spielseite ist sehr zweckmäßig gestaltet (und nur das), so dass zu keinem Zeitpunkt wirklich das Gefühl aufkommt, dass man wichtige Gebäude baut, sondern einfach nur hässliche Plättchen 🙂 .. naja, das ist ja nur die Optik, doch wie spielt es sich?
Jeder Spieler besitzt ein Spielplan mit drehbarem Zeiger sowie einen Warenplan, auf dem die Warenanzeiger platziert werden. Während des Spiels kauft man nun ausliegende Gebäude (die nach und nach ins Spiel kommen) mit Geld, Rohstoffen, Nahrungseinheiten und mehr. Die Gebäude werden dann auf dem Spielplan des Spielers platziert (auf Abschnitt 0). Im Spielverlauf wird nun immer der Zeiger weiter gedreht, so dass die Nummern der Abschnitte geändert werden… sie werden immer höher. Aktiviert man später ein Gebäude, gibt der Abschnitt vor, wie oft die Aktion des Gebäudes genutzt werden kann. So werden z.B. Warenanzeiger bewegt… entweder nach oben oder nach rechts, um den Bestand zu erhöhen, oder nach unten oder links, um Geld oder andere Vorteile zu erhalten… die 31 Gebäude bieten alle unterschiedliche Möglichkeiten. Der Startspieler wechselt Runde für Runde. Nach gespielten 12 Runden endet das Spiel und es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten (Wert der Gebäude und Geldvermögen).
Der eigentliche Clou am Spiel ist die Tatsache, dass man nicht nur eigene Gebäude aktivieren kann. Statt dessen kann man auch Gebäude des Gegners benutzen, muss dem Gegner aber eine Münze als Entschädigung übergeben. Man versucht also ständig den richtigen Zeitpunkt zu erwischen: wartet man noch etwas und die Aktivierung eines Gebäudes wird attraktiver, oder aktiviert man es gleich, damit es der Gegner nicht vor einem macht?.. das ist der Kern des Spiels.
Trotz des logischen Spielablaufs kam bei uns zu fast keinem Zeitpunkt eine richtige Atmosphäre auf. Der Bau der Gebäude versprühte kaum Spielreiz, was eigentlich recht komisch ist; vieleicht liegt es wirklich am Design des Materials, aber leider hatten wir ständig das Gefühl, das Spiel plätschert so vor sich hin. Wie gesagt: für eine Münze kann man Gebäude des Gegners mit benutzen.. ist das vielleicht zu einfach? Anfangs dachte ich, es wird mit den nächsten Partien interessanter, wenn man die Übersicht über die Gebäude erlangt hat, doch leider war dem nicht so… der Spielspaß ließ sich nur selten blicken und dann nur für nen kurzen Augenblick… eigentlich schade.
Fazit: 2-Spieler-Variante von Le Havre… optisch nicht so gelungen, spielerisch wollte der Funke bei uns einfach nicht überspringen. 🙁
(c)2012 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Lookout Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!