- Verlag: Amigo Spiele
- Autor: Thorsten Gimmler
- Spieleranzahl: 2 - 5 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 90 Minuten
- Jahrgang: 2007
Das Spiel Gangster versetzt die Spieler in das Chicago der 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Verschiedene Gangsterbanden versuchen die Oberhand in der Stadt zu erlangen. Dazu düsen die Spieler mit ihrem PS-Schlitten durch die verschiedenen Stadtteile und platzieren geschickt ihre Anhänger. Nebenbei werden dann noch gegnerische Gangster im kühlen Nass des Lake Michigan entsorgt. Je nach Rangstufe erhält man bei den Wertungen eine unterschiedliche Anzahl von Punkten gutgeschrieben. Für die Darstellung der Punkte gibt es am Rand des Spielplans wieder mal eine der bekannten „Kramer“leisten. Ganz klar, „Gangster“ reiht sich ein in eine Unzahl von typischen Mehrheiten-Spiele, doch was ist nun wie immer, oder durch was hebt sich „Gangster“ aus der Masse dieser Spiele hervor… dazu kommen wir gleich 🙂
Nun findet man in der Spielebox umfangreiches Spielmaterial, welches auch optisch ganz ok ist. Der Spielplan ist recht schlicht gehalten. Das Design der Spielkarten passt gut zum Thema. Ein Teil des Materials (Autos, Gangster, Einflussmarker) sind aus Holz. Das restliche Material ist wie üblich Stanzkarton, was wirklich auch ok ist. Insgesamt wirkt das Material sehr stimmig. Die Spielanleitung bringt die Spielregeln in rund 5 A4-Seiten an den Mann oder die Frau… und das recht schnell, direkt und vor allem einfach. Einem schnellen Start in „Gangster“steht somit nichts entgegen. Auch neuen Spielteilnehmer sind die Regeln schnell erklärt, doch nun aber zum Spielablauf:
Vor Beginn des Spiels erhält jeder Spieler 3 Bewegungskarten (1-3), ein Gangster-Tableau, auf welchem die Gangster des Spielers platziert werden. Sonderausrüstungs-Plättchen und Dopplermarken werden bereitgelegt. Casino- und Bezirkskarten werden ebenso bereitgelegt. Die Punktetafeln werden auf dem Spielplan verteilt, so dass bei jedem Spiel eine neue Verteilung vorliegt. Nun werden noch jeweils 2 Gangster sowie die Autos auf den Spielplan gesetzt (zufällig durch Ziehen von Bezirkskarten)… nun geht es aber wirklich los 🙂
Während des eigentlich Spielablaufs haben die Spieler nun die Möglichkeit, ihr Auto zu bewegen oder aber Gangster in das Auto ein-/auszuladen. Dabei können auch gegnerische Gangster ins Auto verfrachtet werden… „verfrachtet“ deshalb, weil diese dann in den Kofferraum gepackt werden 😉 … diese können dann entweder in einem anderen Bezirk wieder abgeladen werden oder einfach ins angrenzende Gewässer geschmissen werden (damit sind sie dann auch aus dem Spiel). Während des Spielablaufs werden die Bezirke mit Dopplermarken aufgewertet, was dann bei der Wertung einen höheren „Ertrag“ ergibt, so werden manche Bezirke interessanter, bzw. andere Bezirke entsprechend uninteressanter. So versuchen also die Spieler ihre Gangster möglichst sinnvoll in der Stadt zu verteilen. Sobald alle 8 Dopplermarken auf die Bezirke verteilt wurden, kommt es zur Abrechnung. Vor dem nächsten Durchgang erhalten die Spieler neue Gangster. Die Bezirkskarten werden neu gemischt (diese sind nämlich für die Platzierung der Dopplermarken notwendig). Die Dopplermarken werden wieder entfernt und weiter geht’s. Nach der dritten Abrechnung endet das Spiel und der Spieler, der in diesen 3 Abrechnungsgängen die meisten Punkte, also den meisten Einfluss, erreichen konnte, gewinnt das Spiel und ist somit „King of Chicago“ ;)))
Hält ein Spieler mit seinem Auto beim Hafen, nimmt er sich eine der ausliegenden Ausrüstungsplättchen… dies können sein:
– Bodyguard (Schutz der eigenen Gangster eines Bezirks, wenn sich das eigene Auto dort aufhält)
– Motor (Bewegungskarten werden um ein Punkt erhöht; man kann also weiter fahren)
– Tommy Gun (auch fremde Gangster eines Nachbarbezirks dürfen eingeladen werden)
– Kofferraum (nun können zwei Gangster in den Kofferraum gepackt werden *ggg*)
– Stoßstange (gegnerische Autos auf Nachbarbezirk „schieben“)
– Tür (man darf im Zug ZWEI eigene Gangster aus dem Auto schicken)
Für zwei Spieler gibt es eine kleine Sonderregel, so dass man gleichzeitig zwei Farben spielt.
Übrigens liegen dem Spiel Übersichtskarten bei, die die Ausrüstungsgegenstände näher beschreiben. Spätestens nach dem ersten Spiel sind diese aber nicht wirklich mehr notwendig; zum einen kann man sich die verschiedenen Eigenschaften gut merken, zum anderen könnte es passieren, dass man überhaupt kein weiteres Mal mehr spielen möchte ;))… äh.. ups 🙂
Ne, mal ernsthaft. Grundsätzlich ist Gangster kein richtig schlechtes Spiel… ok, ein Mehrheitenspiel, wie es schon viele gibt; gut umgesetzt. Zwar hat man während seines Zuges nur zwei grundlegende Aktionsmöglichkeiten, doch zumindest gibt es so keine langen Wartezeiten. Leider, wirklich leider, da der Ansatz einen sehr interessanten Eindruck gemacht hatte, wird das Spiel dadurch fast uninteressant, da man sich einfach nicht so richtig in die Quere kommt. Und gerade diese kleineren Auseinandersetzungen und Streiterein um die Bezirke würden das Spiel richtig gut machen. Ansatzweise erkennt man das Potenzial des Spiels, wenn man es in Vollbesetzung spielt, doch das reicht für ein richtig gutes Spiel nicht aus…. schade eigentlich
Fazit: bietet nur in Vollbesetzung die Chance auf ein gutes Spiel; ansonsten leider nur Mittelmaß
(c)2007 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Amigo Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!