Rezension “Flick of Faith”

Flick of Faith (Awaken Realms Lite)

In der länglichen Box von “Flick of Faith” findet man eine Spielmatte, 4 doppelseitige Götter-Karten, 20 Gesetzes-Karten, 28 Propheten, 8 Templer, 16 Tempel, Scheibe “King Ape”, Scheibe “Sphinx”, Sticker für die Holzscheiben, Startspieler-Token, “Hand of God”-Token, Siegpunkte-Marker, “Heart”-Token, “Reserve Pool”-Token, “Tornado”-Token und die kleine Spielanleitung mit 12 Seiten Anleitungstext. Das Spiel gibt es bisher nur in dieser englischen Version. Der Textumfang hält sich allerdings in Grenzen. Ja, diese Gesetzes-Karten haben Text und auch die Götter-Fähigkeiten sind auf den Spielertableaus beschrieben; das ist aber recht überschaubar und das Regelwerk ist eh nicht besonders kompliziert. Man sollte sich also vom “Englisch” nicht abschrecken lassen.

Das Material finde ich schon mal super. Die Box hat deshalb diese längliche Form, weil darin eine schöne Spielmatte enthalten ist. Diese sieht zum einen nett aus, zum anderen riecht sie nur geringfügig nach Chemie. Andere Exemplare dieser Art musste ich schon tagelang auf dem Balkon auslüften, bis man diese nutzen konnten… hier ist das recht problemlos. Die enthaltenen Holzscheiben werden oben mit Stickern beklebt. Es gibt unterschiedliche Größen, am größten sind die Tempel… das alles macht einen sehr wertigen Eindruck. Die Siegpunkte-Marker sind Papp-Münzen, das ist ok. Die Gesetzes-Karten sind auch passend gestaltet.

Bereits in Essen haben wir “Flick of Faith” kurz angespielt. Das hatte mir bereits Lust aufs Spiel gemacht, so liegt also zwischenzeitlich ein Exemplar hier. Wir haben das Spiel zu zweit und auch zu viert (= Vollbesetzung) gespielt und ich muss sagen: obwohl ich nicht besonders begabt bin, was solche “Schnipp”-Spiele angeht, gefällt mir “Flick of Faith” ziemlich gut. Die hübsche Spielmatte wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält eine Götter-Karte mit einer Spezialfähigkeit und die passenden Scheiben bzw. Zylinder aus Holz. Die großen schweren Teile sind die Tempel, die kleineren Teile sind die sogenannten Propheten, die man später aufs Spielfeld schnippen wird. Außerdem gibt es eben diese Gesetzes-Karten, welche die anstehende Runde oder ggfs. sogar die restliche Partie deutlich beeinflussen können. Vor jeder Runde werden zwei solche Karten ausgelegt und die Spieler stimmen ab, welche der beiden Karten gelten soll. So darf man z.B. nur mit dem kleinen Finger schnippen, oder man erhält einen zusätzlichen Propheten, oder man muss blind schnippen, oder es gibt Punkte für Propheten, die sich bei Rundenende im Wasser befinden… und und und. Diese Karten bringen witzige Kniffe in die Partie. Abwechslung ist also garantiert. Die Spielmatte zeigt vier große Inseln und in der Spielfeldmitte eine kleine Insel. Ist man an der Reihe, schnippt man einen seiner Propheten vom Rand seines Spielbereichs (markiert mit Wolken) auf das Spielfeld. Erreicht die Holzscheibe den kleinen kreisförmigen Bereich einer Insel, darf man auf dieser Insel einen Tempel platzieren. Vorteil dieser Tempel: durch das höhere Gewicht dieser Teile, lassen sich diese nur schwer vom Gegner weg”schießen”. Außerdem werden die Tempel vor der nächsten Runde nicht abgeräumt, sondern bleiben liegen. Erreicht man zwar nicht diesen Stadtbereich sondern nur die Insel selbst, bleibt die Scheibe einfach liegen. Erreicht man den runden Bereich des kleinen Insel in der Mitte, erhält man für die Präsenz der eigenen Farbe auf jeder Insel jeweils einen Punkt.

So wird also reihum geschnippt, bis kein Spieler mehr Propheten hat. Nun erhält jeder Spieler Punkte für die Positionen seiner Scheiben. Für die Präsenz (also mindestens eine Scheibe) auf einer Insel bekommt man einen Punkt; für die Mehrheit bekommt man zwei Punkte extra. Nach der Wertung erhalten die Spieler ihre Propheten zurück. Vor dem Beginn der nächsten Runde wird wieder für eine neue Gesetzes-Karte abgestimmt, dann geht es weiter. Neben den verschiedenen “Law”-Karten sind auch die Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere ganz witzig. So darf man eventuell ein weiteres Mal schnippen, wenn man mit der schwachen Hand schnippt, oder man erhält eine etwas größere Scheibe für einen Propheten und hat damit größere Chancen, auch einen Tempel vom Feld zu “schießen”.

Der Einstieg ins Spiel ist super einfach. Die Schnipperei ist wirklich easy, aber trotzdem interessant und spannend. Richtig cool gefallen mir eben diese “Law”-Karten, die recht viel Würze ins Spiel bringen. Zu zweit ist “Flick of Faith” auch schon ok, aber in Vollbesetzung ist es noch spaßiger. Es gibt dann einfach mehr Gedränge auf den Inseln und das gibt dem Spiel den richtigen Pfiff. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein “Schnipp”-Spiel so überzeugen kann. Definitiv ein Kanditat fürs Regal 🙂

(c)2019 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Awaken Realms Lite für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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