Rezension “Avanti”

Avanti (Zoch Verlag)

In der großen Zoch-Box findet man einen Spielplan, 5 Autos, 27 Powerkarten und 5 Fahrzeugscheine (jeweils dreieckig), 5 Spielfiguren, einen Eventmarker sowie 84 Geldscheine (Moneten). Der Spielplan zeigt eine Rundestrecke, die in Straßenabschnitte (Felder) unterteilt ist. In der Mitte des Plans ist ein Inselpfad abgebildet, auf dem die Spieler bei Erfolg vorrücken dürfen. Ihre Position wird mit der Spielfigur angezeigt. Jeder Spieler erhält einen Fahrzeugschein, das passende Auto, drei zufällig gezogene Powerkarten und Startkapital (2 Scheine von jeder Farbe). Die Autos sind super. So finden sich nicht einfache Plastikautos oder etwa Holzquader oder sowas, nein… schön modellierte KFZ-Klassiker (VW-Bus, Ente, Käfer, Mini und Fiat 500). Das Spielgeld ist PAPIERgeld, sonst sieht auch alles ganz gut aus, aber in die Autos hab ich mich verliebt 😉

Die Spieler “rasen” mit ihren Fahrzeugen um die Strecke herum. Dazu werden die Powerkarten genutzt, die während des Spiels immer gleichzeitig ausgespielt werden. Eine Powerkarte (wie schon erwähnt dreieckig) zeigt in jedem Eck ne Zahl von 1 bis 7. Je höher die gespielte Zahl, um so weiter darf man fahren. Abhängig von der Farbe der Zahl, darf der Spieler dann ne neue Karte ziehen oder eben nicht. In der ersten Runde beginnt der Startspieler, später dann immer der Spieler, dessen Fahrzeug am weitesten hinten steht. Hat man also ne 3 gewählt, dann darf man das Auto um drei Felder vorwärts bewegen. Der Knackpunkt ist nun: landet man auf einem bereits besetzten Feld, so darf man die gleiche Felderanzahl nochmals vorwärts rücken, bis man auf einem freien Feld landet. Nach jeder Runde bekommt der führende Spieler “Cash” von den Mitspielern. Die Höhe des zu zahlenden Betrages hängt von dem Feld ab, auf dem das Auto des Spielers steht. Steht das Auto auf nem Parkplatz hat der Spieler Glück, denn dann muss er nichts bezahlen. Dann geht’s weiter. Wieder wählt jeder Spieler eine Powerkarte, wieder werden die Autos bewegt. Man kann auch vor dem Erreichen des Ziels aus dem Wettrennen aussteigen (z.B. wenn man keine Powerkarte mehr hat, geht es gar nicht anders); dazu wird das Auto quergestellt. Sobald nun ein Spieler das Ziel erreicht, oder aber alle Spieler ausgestiegen sind, endet dieses Rennen. Je nach Position des Autos dürfen die Spieler ihre Figur auf dem Inselpfad weiter bewegen, denn das Ziel ist es ja, die Trauminsel zu erreichen. Nun kann noch Geld abgehoben werden. Das ist möglich, wenn man mit seinem Auto rückwärts einen Parkplatz mit Geldautomat erreichen kann, ohne, dass ein fremdes Auto im Weg ist. Ach ja, wird das Geld sonst knapp, kann man durch Rückwärtsziehen der Figur wieder Geld bekommen. Andererseits kann man auch vorrücken, wenn man Geld bezahlt. Der Eventmarker wird auf das Feld des hintersten Autos gesetzt. Alle Powerkarten werden gemischt und die Spieler erhalten drei neue Karten, dann geht es mit dem nächsten Rennen weiter.

Sobald einer oder auch mehrere Spieler die Trauminsel erreicht/erreichen, ist Schluss mit der Raserei 🙂

Naja, ich bin etwas hin- und hergerissen. Das Spielmaterial ist gelungen. Vor allem die wunderschönen Autos gefallen mir total und sind auch der Grund für die gute Bewertung beim Material. Leider kann das Spiel selbst nicht ganz mithalten. Zwar spielt sich das Ganze recht locker & leicht, reizt aber nicht besonders und wird auch bald mal langweilig. Ein wenig erinnert mich “Avanti” an “Kalimambo”. Auch dort wird ‘ne Schrittweite gewählt und dann gezogen. Dort werden belegte Felder übersprungen, hier wird nochmals gezogen, falls das Zielfeld schon besetzt ist… den Spielreiz fanden wir bei beiden Spielen ähnlich. Gut, aber nicht mehr.

Die Spielanleitung umfasst den Regeltext in vier Sprachen. Jede Sprache umfasst sechs Seiten mit vielen Abbildungen und Beispielen. Die Regeln sind ja auch nicht besonders kompliziert, so dass dann schnell mit der ersten Partie losgelegt werden kann.

Fazit: nettes Wettrennen, sehr hübsches Material, auf Dauer aber wenig fesselnd.

(c)2012 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Zoch Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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