- Verlag: Ravensburger
- Autor: Uwe Rosenberg
- Spieleranzahl: 1 - 4 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 90 Minuten
- Jahrgang: 2012
Eines muss ich vorab sagen: obwohl ich auch großer Fan digitaler Spielereien bin, habe ich das Browser-Game “Farmerama” bisher noch nie gespielt; einen Vergleich kann ich hier also nicht darstellen. Schauen wir uns das Spiel doch mal an 🙂
Die quadratische Box, die eher nach ner Kosmos-Box ausschaut, beinhaltet umfangreiches Material, welches erst einmal aus dem Karton herausgedrückt werden muss. Das Aktionsrad gibt an, wie viel geerntet und wie viel ausgesät werden darf. Es gibt 160 Plättchen mit den Pflanzen Mohrrüben, Heu, Hafer, Mais und dazu noch Wasser. Dann gibt es noch 25 Plättchen mit Zierbauten, 4 Ackerland-Tableaus, 4 Punktetafeln, 4 Ziergärten. Von den Ackerland Tableaus, Punktetafeln und Ziergärten erhält jeder Spieler ein Exemplar. Dazu erhält jeder Spieler noch ein Tier jeder Sorte (Schaf, Schwein, Kuh und Pferd) und die passenden Punkteanzeiger sowie einen Kartensatz mit den 5 verschiedenen Aktionskarten. Zu guter letzt gibt es noch ein Plättchen “Chef-Schaf” für das Spiel zu dritt, drei Plättchen für Sonderaktionen für das Solospiel und einen Reserve-Ziergarten. Das ganze Material ist sehr bunt und die Grafik soll witzig ausschauen. So haben die ganzen Tiere beispielsweise riesige Augen… wahrscheinlich entspricht das der Grafik im Browser-Spiel. Die Tiere sind aus Holz und sehen ganz “knuffig” aus. Der Look des ganzen Kartonmaterials gefällt mir allerdings nicht besonders… es ist ok, aber nicht mehr.
Das Ackerland-Tableau beinhaltet das Spielerrad, welches vorgibt, in welchem Bereich geerntet werden darf und in welchem Bereich was gesät werden darf. Mit Wasserplättchen kann das Rad weitergedreht werden. Die verschiedenen Gebiete sind mit kleinen Flüssel unterteilt. Jeder dieser Bereiche bietet Platz für 2 – 3 Felder. Außerdem gibt es Weidebereiche für maximal zwei Tiere. Im rechten Bereich des Tableaus ist der Stall mit dem Platz für Tiere. Die Punktetafel zeigt vier Spalten für die verschiedenen Tiere. Die Punkteanzeiger dienen dazu, den Stand darzustellen. Der Ziergarten bietet Platz für Zietbauten.
In jeder Runde suchen sich die Spieler zwei Aktionskarten aus der Hand aus. Dann werden die Karten verglichen. Sollten gleiche Aktionskarten ausgespielt werden, bekommt einer der beteiligten Spieler einen Zierbau. Auf der enthaltenen Übersichtskarte ist genau vorgegeben, welcher Spieler das dann sein wird. Grundlegend z.B. der Spieler, der bisher die wenigsten Zierbauten hat. Der Spieler, der den Zierbau bekommt, erhält auch sofort die entsprechende Belohnung. Anschließend führen die Spieler ihre Aktionen durch. Gemäß Anleitung soll bzw. kann das in fortgeschrittenen Runden auch gleichzeitig geschehen, doch das empfanden wir in unseren Testrunden immer etwas komisch… und das nicht nur, weil man dann nicht genau nachvollziehen kann, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wir haben die Aktionen immer reihum ausgeführt. Klar verlängert sich dadurch die Spielzeit, aber irgendwie passte und das besser.
Es stehen folgende Aktionen zur Verfügung:
Aussäen: hier werden Futterpflanzen aus der Scheune auf dem Feld angebaut. Ein Plättchen legt man hin, ein weiteres wird dann aus dem allgemeinen Vorrat dazu gelegt. Das Spielerrad gibt vor, in welchem Bereich welche Futterpflanze angebaut werden darf.
Ernten: hier nimmt man die beiden aufeinanderliegenden Futterplättchen vom Feld. Hier gibt das Spielerrad vor, wo geerntet werden darf.
Wasser: mit Wasser darf man neue Wasserplättchen aus dem Vorrat nehmen.
Füttern: hier kann man Tiere mit dem angegebenen Futter füttern. Dann wird das Tier auf die Weide gestellt. Sobald die Anzeige mit dem Schnuller über den Bereich mit dem Tier führt, wird das Tier wieder zurück in den Stall gestellt. Der Punktestand des entsprechenden Tieres wird um eine Position nach oben geschoben…. so werden also Punkte auf der Anzeige gesammelt.
Sämerei: hier darf man von jeder Futterpflanze, die man nicht in der Scheune hat, ein Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und in die Scheune legen. Anschließend darf man noch eine Aktion Aussäen durchführen.
Wichtig nochmals: man kann während seiner Aktionen durch Abgabe von Wasser das Spielerrad weiterdrehen. So kann man also z.B. ernten, weiterdrehen, nochmals ernten. Das Aktionsrad gibt, wie erwähnt, vor, wie viele Aktionen gespielt werden dürfen.
Wenn keine Zierbauten mehr übrig sind und ein neues Zierbau-Plättchen aufgefüllt werden müsste, endet das Spiel. Nun werden die Punkte (also die Sterne) der Punktetafel addiert. Dazu kommen noch Punkte für Futterplättchen in der Scheune und auf dem Ackerland. Manche Zierbauten bringen auch noch zusätzliche Punkte. Außerdem bringen auch noch Tiere, die sich auf den Weiden befinden, zusätzliche Punkte ein. Wer so insgesamt die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel.
Für das Spiel zu zweit und zu dritt gibt es kleinere Regelergänzungen. Außerdem gibt es noch eine Fortgeschrittenen-Variante “Profibauer” sowie eine Regelergänzung für ein Solitärspiel. Die Spielanleitung gibt es in mehrsprachiger Form (deutsch, französisch, italienisch & niederländisch). Jede Sprache umfasst 6 Seiten und eine Übersicht zum Spielaufbau. Trotz des umfangreichen Materials fällt der Einstieg nicht besonders schwer. Die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten sind schnell verstanden. Die Mechanismen sind eigentlich ganz gut aufeinander abgestimmt. Man besorgt sich Samen, baut die Pflanzen an, erntet möglichst geschickt, nutzt dann die Futterpflanzen für die Tiere. Nutzt dann die Erträge der Tiere (Farmerama ist auch für Vegetarier geeignet, denn die Tiere werden nicht geschlachtet… Schafe bringen Wolle, Kühe bringen Milch. etc.). Das alles geht dann reihum und man versucht das alles geschickt aufeinander abstimmen, den optimalen Ablauf zu finden. Das alles funktioniert recht gut. Ich schätze, dass speziell Fans des Browser-Spiels auf das Game abfahren werden. Bei uns wollte der Funke aber nicht so recht überspringen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Spieler so vor sich hinbauen. Das ist sicherlich auch der Grund, weshalb die Anleitung empfiehlt, die Aktionen gleichzeitig auszuführen, da es vom Spielprinzip her egal ist, was die anderen machen… insgesamt kam “Farmerama” in unseren Spielrunden deshalb nur mittelmäßig an.
Fazit: Optimierungsspiel mit landwirtschaftlichem Hintergrund 😉 …funktioniert an sich recht gut, doch irgendwie fehlt der Pepp. Ich würde sagen, es ist etwas “Lari Fari” 🙂
(c)2012 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!