- Verlag: Synapses Games / HeidelBÄR
- Autor: Etienne Dubois-Roy, Pascale Brassard
- Spieleranzahl: 1 - 4 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 30 - 60 Minuten
- Jahrgang: 2020
Auf den ersten Blick meint man, man hätte es mit Chinesischen Drachen zu tun, tatsächlich aber handelt es sich bei den Cóatl um gefiederte Schlangen aus der Kultur der Azteken. Auf dem Box-Cover wiederum schaut die Schlange eher aus wie eine fleischfressende Planze… auf jeden Fall ist das Cover bunt und auch hübsch und weckt das Interesse für dieses Spiel.
In der Box findet man einen kleinen runden Spielplan. Während des Spiels dient der Plan als Auslage für die Cóatl-Teile, bei Spielende kann man den Plan umdrehen und dort die Punktewertung durchführen… ganz praktisch. Dann gibt es natürlich 150 Cóatl-Teile (15 Schwänze, 15 Köpfe und 120 Körpersegmente). Dazu gibt es drei Beutel; zwei kleinere Exemplare für die Schwänze und Köpfe und einen etwas größeren Beutel für die Körpersegmente. Diese Beutel sind hübsch gestaltet, auch die Cóatl Teile sehen ganz nett aus. Neben dem Startspieler-Marker und den 12 Opferplättchen gibt es dann noch 15 große Tempelkarten sowie 54 Prophezeiungskarten. Die Spielanleitung ist in deutscher und in englischer Sprache enthalten, das Material selbst ist sprachneutral. Die Regeln nehmen 12 Seiten ein, sind gute erklärt und erlauben einen raschen Start ins Spiel.
Im Kern ist Cóatl ein Set-Collection-Spiel. Hier sammelt man halt keine Karten, sondern in diesem Fall die Körperteile dieser gefiederten Schlagen, baut sich daraus bunte Exemplare zusammen, die möglichst die Bedingungen der Karten erfüllen, damit man damit viele Punkte machen kann.
Der Spieler an der Reihe wählt ein Feld des Spielplans und nimmt sich die Körperteile von dort in seinen Vorrat. Anschließend nimmt der Spieler eine oder mehrere Prophezeiungskarten aus dem Vorrat und/oder zieht sie einfach verdeckt vom Nachziehstapel. Danach baut der Spiel vor sich Cóatl zusammen. Man kann übrigens nur zwei unvollständige Schlangen vor sich liegen haben. Zum Starten einer neuen Schlange legt man also einfach ein entsprechendes Körperteil vor sich ab. Vollständig ist ein Cóatl, wenn es mindestens einen Kopfe, einen Schwanz und dazwischen ein Körpersegment hat. Wichtig ist auch, dass man zwei Cóatl nicht miteinander verbinden darf. Dann legt man noch eine Prohpezeiungskarte neben eines der unvollständigen eigenen Cóatl. Die Voraussetzungen der Karte müsste getroffen werden. Die Karten haben teilweise mehrstufige Bedigungen; die niedrigste Stufe muss mindestens erfüllt sein.
Mit den drei Opferplättchen, die jeder Spieler von Beginn an im Vorrat hat, kann er – einmalig in der Partie – eine Sonderaktion nutzen. Mit “Perfekte Wahl” kann er beispielsweise gezielt einen Kopf, Schwanz oder ein Körperteil auf dem passenden Beutel ziehen. Mit “Blick in die Zukunft” kann er die ausliegenden Prophezeiungskarte abwerfen und neu auffüllen. Mit “Priesterliche Hingabe” kann er eine der ausliegenden Tempelkarten nehmen.
Vervollständigt man eines der Cóatl, dann darf man – falls möglich – eine Tempelkarte mit dazu legen. Ähnlich wie bei den Prohezeiungskarten erhält man hier für bestimmte Bedingungen Punkte bei der Wertung bei Spielende. Sobald ein Spieler sein drittes Cóatl vollendet hat, wird da Spielende ausgelöst. Das Ende wird ebenso ausgelöst, wenn alle Beutel leer sind und auch auf der Auslage keine Teile mehr liegen.
Nun erhält jeder Spieler Punkte für die erfüllten Prophezeiungs- und Tempelkarten. Auf der Rückseite des Spielplans kann man das anzeigen. Wer die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.
Was ich bei Cóatl auf jeden Fall toll finde, ist die Optik und die Qualität des Materials. Die Cóatl Teile sind hübsch, die Beutel sind ebenso hübsch. Das Kartenmaterial ist stimmig und von ordentlicher Qualität. Zwar wölbten sich bei mir die Karten (direkt aus der Box), aber etwas “Gegenbiegen” hat hier Abhilfe geschaffen. Die Box schaut auch ganz nett aus, wie oben schon erwähnt. Das Spiel selbst bietet – neben der Optik – halt nicht wirklich was Neues. Im Prinzip ist es Set-Collection, wie man es schon oft gesehen hat. Ausgefallen sind halt die Schlangen-Teile, die hier gesammelt werden… und die machen tatsächlich auch einen großen Reiz des Spiels aus. Obwohl das Spiel – wie gesagt – nicht wirklich was Neues bietet, hat es als Gesamtpaket seinen Reiz. Es ist recht einfach, schnell erklärt, dauert auch nicht lange… kann auch gut für Runden mit Wenigspielern genutzt werden. Auf Dauer bietet es mir zu wenig, aber ein nettes Game ist es trotzdem.
(c)2020 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken HeidelBÄR für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!