Rezension “Kreuzverhör”

Kreuzverhör (Gmeiner-Verlag)

Mit Kreuzverhör berichte ich heute über ein nettes, kleines Deduktionsspiel aus dem Gmeiner-Verlag. Es kommt ohne viel Schnickschnack daher; es benötigt nicht, wie etwa das gute alte “Cluedo” oder das neuere “Geheimnis der Abtei” einen Spielplan und weiteres Zubehör. Es kommt einzig mit einem Satz Karten und einem praktischen Spielblock, quasi der Ermittlungsakte, aus.

Also… man findet in der handlichen Box 90 Spielkarten und einen Block mit 28 Blättern (Ermittlungsakten). Ehrlich gesagt kam mir dieser Block gleich beim ersten Betrachen schon ein wenig dünn vor ;)) … also in der Box wäre dann schon genug Platz gewesen, einen ordentlich dicken Block beizulegen, was bei dem Preis und dem überschaubaren Spielmaterial sicherlich auch drin gewesen wäre, doch leider findet man eben nur diesen dünnen Block :)) … oookkkeeee… selbstverständlich kann man sich diese Ermittlungsakten gleich ein paar Mal auf Vorrat kopieren. Zumindest findet man auf der Webseite des Herstellers (www.gmeiner-verlag.de) Ermittlungsakten zum Ausdrucken, na gut.

Die 90 Spielkarten bestehen aus zwei Kartensätzen für die beiden Spieler und Aktionskarten, die in Reichweite bereitgelegt werden. Die Aktionskarten beinhalten “Ermittlungskarten” und “Verteidigungskarten”. Die beiden Kartensätze der Spieler sind in vier Kategorien unterteilt: Tatort, Verbrechen, Tatverdächtiger und Tatwerkzeug. Jeder Spieler stellt nun aus seinem Kartensatz einen Fall zusammen. Er sucht sich also aus, welches Verbrechen verübt wurde, wo es verübt wurde, von wem es verübt wurde und natürlich auch womit es verübt wurde :))) .. dabei gibt es gewisse Abhängigkeiten bei den Karten, so kann man nicht jedes Verbrechen mit jeder Tatwaffe durchführen. Vor dem Spielstart erhält nun noch jeder der beiden Spieler drei der Aktionskarten und los gehen die Ermittlungen.

Ist man an der Reihe, präsentiert man seinem Gegner eine Fallkombination (aus eben Tatort, Verbrechen, Tatverdächtiger sowie Tatwerkzeug. Nun informiert dieser, ob eine oder mehrere dieser Karten korrekt ausgewählt wurden. Diese Infos vermerkt man in der Ermittlungsakte, damit man während des Spiels nicht den Überblick verliert. Anschließend kann man auch noch eine Ermittlungskarte ausspielen, um an zusätzliche Infos zu kommen. Ggfs. kann diese Aktion durch das Ausspielen einer passenden Verteidigungkarte vom Gegner verhindert werden. Nach der Befragung ist der andere Spieler an der Reihe und befragt nun seinerseits den Gegner. So geht es hin und her. Man schließt gewisse Karten aus, man kennzeichnet gewisse Karten auf der Ermittlungsakte als “sicher” und versucht so, die korrekte Kombi zur Lösung des Falls herauszufinden. Sobald einer der Spieler die korrekte Kombination gefunden hat, gewinnt dieser Spieler und das Spiel endet… dies ist nach maximal 12 Runden der Fall, ansonsten wird abgebrochen und der Spieler mit dem höchsten Fortschritt bei den Ermittlungen gewinnt.

Wie schon erwähnt: Kreuzverhör ist ein typisches Deduktionsspiel und für Deduktionsspiele gilt nun halt mal eines: entweder man mag sie oder man hasst sie… dazwischen gibt es nicht wirklich was 🙂 ich bin nicht wirklich gut in dieser Art von Spielen und finde Spiele wie eben Cluedo und Co. immer recht anstrengend, doch die Reduktion aufs Wesentliche, die bei Kreuzverhör stattgefunden hat, macht irgendwie noch richtig Spaß. Durch das “fehlende” Spielbrett hat uns das Spiel dann zeitweise sogar eher an den Klassiker “Mastermind” oder auch “Superhirn” erinnert, da man anfangs durch das Antesten verschiedener Kombis erstmal im Dunkeln stochert, um dann nach und nach zum Punkt zu kommen.

Gar nicht gefallen hat mir allerdings das Material. Zwar sind die Karten von ganz guter Qualität, doch sie sind definitiv sehr einfallslos gestaltet. Man hat sich ausschließlich auf Text beschränkt, ok, die Textart und der Aufbau der Karten soll ein wenig an die Akten der Ermittler erinnern, doch ein wenig mehr Piff hätte diesem Kartenspiel schon sehr gut getan. Statt nur den Namen der Tatverdächtigen auf den Karten zu lesen, hätte ich beispielsweise lieber ein witziges Gesicht dazu auf der Karte entdeckt… ein wenig mehr Grafik hätte das Spiel sicherlich erheblich aufgelockert; so wirkt es zeitweise ein wenig streng :)) .. sieht man über dieses Manko hinweg, kann man “Kreuzverhör” aber gerne mal unter die Lupe nehmen… wer aber nun Deduktionsspiele gar nicht mag, der wird bestimmt auch “Kreuzverhör” nicht mögen.

Fazit: für Liebhaber von Deduktionsspiele einen Blick wert !

(c)2007 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken dem Gmeiner-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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