Rezension “Icecool”

Icecool (Amigo)

Ich mag Schnippspiele, ich mag Geschicklichkeitsspiele, doch “ICECOOL” mag bei mir nicht richtig zünden. Es lässt mein Herz völlig kalt, um beim Thema zu bleiben. 😉 … aber dazu gleich mehr. Erst einmal zum Material: sehr cool gelöst ist das Spielfeld. 5 Räume (inkl. dem Unterteil der Box), die man in sich stapeln kann. Jeder Raum ist einen Ticken kleiner als der andere. So lassen sich die Teile sehr gut verstauen. Gelungen! Dann gibt es 4 Pinguine, in Form von Stehauf-Männchen. Außerdem gibt es 45 Fischkarten, 4 Pinguinkarten und 4 Pinguinausweise.

Jeder Spieler erhält einen Pinguinausweis. Das Spielfeld wird aufgebaut. Die einzelnen Räume werden dabei mit kleinen Holzfischen zusammengehalten. Diese Holzfische gibt es auch in den Spielerfarben. Diese Fische werden über die entsprechend markierten Durchgänge platziert. Saust später der eigene Pinguin durch ein solches Tor, dann darf man den Fisch einsammeln… und da sind wir schon beim Spiel. Es gibt einen Fänger und ein paar Läufer. Die Läufer bewegen sich durch die Räume und versuchen die genannten Fische einzusammeln. Der Fänger versucht dabei, die Läufer zu berühren, also zu fangen… wie der Name ja schon sagt. Ein gefangener Läufer muss seinen Ausweis an den Fänger übergeben. Eine Runde endet, wenn entweder einer der Läufer alle seine Fische eingesammelt hat oder wenn der Fänger alle Ausweise eingesammelt hat. Für Ausweise erhält man dann Fischkarten mit Punkten. Besitzt man zwei Fischkarten mit einer 1, dann kann man diese während seines Zugs aufdecken und darf dann nochmal einen Zug machen. Wer zum Schluss die meisten Punkte vorweisen kann, hat natürlich gewonnen. Soweit so gut. Hört sich ja lustig an, kann auch durchaus lustig sein, aber weshalb kann es ich dann nicht völlig überzeugen?

Auf der Verlagsseite gibt es Trickshot-Videos, wo man sehen kann, wie man z.B. den Pinguin über eine Mauer springen lassen kann. Oder gezielt in einem Bogen, um so z.B. mehrere Türen gleichzeitig passieren zu können. Schnippt man gerade, dann rutscht der Pinguin gerade, schnippt man ihn links oder rechts an, dann zieht die Figur einen mehr oder weniger kontrollierten Bogen. Schnippt man die Figur kräftig oben am Kopf an, dann macht sie mit etwas Glück einen Satz über die Mauer. Letzteres lässt sich tatsächlich mehr oder weniger kontrolliert machen. Etwas Übung braucht man natürlich schon. Aber wirklich kontrollierte Bogen zu schnippen, sorry. Das kann man nach viel viel Übung vielleicht halbwegs. Aber ich habe jetzt schon viele Partien mit unterschiedlichen Leuten gespielt. Ich bin in Essen auf der Messe einige Minuten neben dem Erklärbär gestanden und hab beobachtet, ob er das Schnippen wenigstens drauf hat (immerhin schnippte er ja den ganzen Tag)… und niemand… ich wiederhole: niemand war in der Lage, den Pinguin wirklich kontrolliert über das Spielfeld zu bewegen. Ja, von 5 x klappt es 1 x halbwegs und es bricht Jubel aus. Bei andere Schnippspielen lässt sich das aber halbwegs kontrolliert spielen… das macht dann auch wirklich Spaß. Aber was bringt es mir z.B. hier 5 Wochen zu trainieren, um es halbwegs zu können, um dann andere Mitspieler zu frustrieren, die es gar nicht können. Irgendwie gefällt mir das nicht. Ok, Kids macht es bestimmt Spaß, die Pinguine herum sausen zu lassen, aber bei uns hielt sich der Spaß in Grenzen. Bei manchen “ICECOOL”-Fans wird das sicherlich Empörung hervorrufen, aber es gibt auf jeden Fall einige bessere Schnippspiele. Auch baut man die Räume immer gleich auf. Ein kleiner Raum in der Mitte, 4 gleich große Räume außen herum. Klar, vom Material her ist es so gedacht, doch Abwechslung sieht anders aus.

Der Einstieg fällt recht leicht. Die Regeln sehen umfangreicher aus, als sie dann wirklich sind. Ein schneller Start ist kein Problem. Auch neue Spieler findet man bei dem hübschen Material schnell. Doch auf Dauer ist es leider nichts…. und das ist schade. Ich wollte “ICECOOL” mögen.

Fazit: es gibt bessere Schnippspiele, auch wenn das Material recht hübsch ausgefallen ist.

(c)2016 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Amigo Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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