Rezension „Die Insel“

Die Insel (Ravensburger)

Mit „Die Insel“ liegt uns das zweite Spiel mit der Ravensburger „Touch and Play-Technologie“. Bereits „King Arthur“ nutzte eine Spielelektronik, die es ermöglichte, eine ganze neue Art von Spiel herauszubringen. Doch bei „King Arthur“ konnte die Elektronik nicht über die Schwächen des Spiels hinweg täuschen. Doch wie sieht es nun bei „Die Insel“ aus. Ich muss sagen, bei „Die Insel“ ist Ravensburger ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung gelungen. Das Spiel ist wesentlich stimmiger im Ablauf und die Elektronik ist in den Spielablauf gut eingebunden. Vor allem der kooperative Gedanke des Spiels ist wirklich sehr gelungen… ok, das Thema wirkt zeitweise ein wenig aufgesetzt, doch wenn man sich trotzdem auf das Spiel einlässt, dann stehen einem schon ganz interessante Spielrunden bevor.

Ich möchte die Spielregeln nicht zu sehr im Detail erklären.. hier nur ein kurzer Überblick: Der Spielplan zeigt eine Insel, in dessen Mitte ein Vulkan steht, der gleichzeitig das Herz des Spiels, eben die Elektronik, beherbergt 🙂 Jeder Spieler erhält eine Spielfigur uns legt los. Der Spielplan zeigt verschiedene Orte, die man mit seiner Figur besuchen kann. Wie auch schon bei „King Arthur“ bewegt man die Figur, in dem man sie auf das gewünschte Zielfeld stellt, mit einer Hand den Kopf der Figur hält und mit der anderen Hand eines der Sensorfelder wählt.. das funktioniert auch wirklich gut.. wie gehabt sollte man drauf achten, dass man nicht unbedingt mit gerade eingecremten Händen Spielt, denn die Leitfähigkeit funktioniert dann nicht so richtig… aber normalerweise passt das schon.

Zu Beginn des Spiels wird die Insel erst mal entdeckt, d.h. beim ersten Besuch eines Ortes wird erstmal die Art des Ortes bestimmt und damit auch, was für Relikte dort zu finden sind… so wandert man also auf der Insel umher und sammelt Relikte, die man später den Wächtern überbringen muss, um Steintafeln zu erhalten, die man wiederum zum Erwecken der Statuen benötigt.. hier hört man schon ein wenig die aufgesetzte Story raus, was aber nicht wirklich schlimm ist. Die Elektronik lässt immer wieder Kreaturen auf der Insel erscheinen, die man bekämpfen bzw. verscheuchen muss :).. je weiter man kommt, desto schneller kommen neue Kreaturen.. sobald alle 7 Kreaturen gleichzeitig auf der Insel sind, endet das Spiel. Wurde zuvor bereits eine Steinstatue zum Schutz der Insel erweckt, so gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte gesammelt hat, der also am meisten zum Spiel beigetragen hat (trotz der eigentlichen Kooperation im Spiel). Wurde noch keine Statue erweckt, endet das Spiel für alle als Niederlage… alleine das ist schon ein Ansporn, wirklich gemeinsam zu versuchen, die Steinstatuen (im Ganzen maximal 4 Stück) zu erwecken.

Außer den Orten, bei denen man Relikte findet, gibt es noch weitere Orte, wie z.B. der Einsiedler, der einem einen Geheimweg zeigt, der es einem ermöglicht, an einen beliebigen Ort zu springen.

Zur Flexibilität des Spiels gibt es dann noch Ariki-Karten (die man am Aufenthaltsort der Ariki erhält) wie beispielsweise “Doppelzug” oder “Fliegen”.  Während des Spiels führt die Elektronik durch das Spiel, was ziemlich unterhaltsam, aber auf Dauer auch recht nervig sein kann.. aber größtenteils bringt die Sprachausgabe wirklich eine gewisse Atmosphäre ins Spiel. Die Abenteurer-Figuren sind ganz gut gelungen. Das restliche Spielmaterial ist auch ganz schön. Die Karten sind nett designt.. ok.. die Symbole der Relikt-Orte sind aus rotem Plastik.. nicht wirklich schön, aber zweckmäßig.. die Kreaturen  sind aus Kartonplättchen, die auf einen Ständer gesteckt werden.. ok.. hier wäre es natürlich schön gewesen, wenn die Monster durch schöne Figuren dargestellt worden wären, aber dann wäre der auch so schon stolze Preis wohl weiter nach oben geschnellt. Die Steintafeln und die Wächterplättchen sind auch aus Stanzkarton, was aber in Ordnung geht.

Alles in allem kann man feststellen, dass Ravensburger mit „Die Insel“ ein recht kurzweiliges Spiel gelungen ist. Der Preis ist wie gesagt recht hoch, doch mittlerweile gibt es das Game schon hin und wieder im Angebot und falls man es noch nicht hat, kann man es sich ruhig zulegen. Ganz klar muss man allerdings
sagen, dass die Motivation sofort gegen Null schnellt, sobald man es wirklich mal geschafft hat, alle 4 Statuen zu erwecken.. danach verliert das Spiel doch ziemlich an Reiz.. Aber keine Panik: es sind schon viele Spielrunden notwendig, bis man das Top-Ziel endlich mal geschafft hat.. wir haben es lange
Zeit nur geschafft, maximal 3 Statuen zu erwecken… erst nach vielen vielen vielen (wirklich vielen) Runden haben wir es endlich geschafft.. und dann: Karton ab ins Regal und nie mehr gesehen :))

Die Spielanleitung ist recht lange… insgesamt 16 Seiten.. doch die Elektronik ermöglicht es, Teil eines Testspiels zu spielen, was einen schnellen Einstieg ermöglicht.

(c)2007 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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