Rezension „Hamburgum“

Hamburgum (PD Verlag)

Kirchenbau ist in 🙂 … Hamburgum ist schließlich nicht das erste Spiel, bei dem es darum geht diese großen Gebäude herzustellen bzw. deren Bau zu unterstützen. Offensichtlich benötigt man dafür auch jede Menge Material. Dieses findet man nämlich, beim Öffnen der großen Spielebox. Das Kartoninnenleben der Box nimmt zwar am Rand ein wenig Platz ein, doch die restliche Luft ist recht knapp in der Schachtel 😉 … Schade ist ein wenig, dass kein besseres Organisationssystem enthalten ist, welches das schöne Verstauen des Materials ermöglicht, aber immerhin findet man ein paar Tütchen zwischen dem ganzen Material.

Überblick über das Material:
– 45 Warenwürfel (Zucker, Tuch, Bier)
– 49 Baustoffe (Bauholz, Ziegel, Kirchenglocken)
– 30 Spendenplättchen (pro Kirche 5 Stück)
– 35 Gebäude
– verschiedene Münzen als Spielgeld
– 6 Kirchen
– 3 Holländer-Schiffe
– 90 Bürgerplättchen, 75 Holzscheiben, 25 Schiffe
– 5 Rondell-Spielsteine
– 5 Spielsteine für die Zählleiste
– 5 Kurzregeln
– Spielanleitung
– Almanach mit historischen Infos

puuh… das war’s… nicht schlecht, oder?… nun, viel Material ist es ja, aber ist das Material auch schön?… hmmm…. ehrlich gesagt: nicht wirklich, zumindest nicht in vollem Umfang. Schön ist zum Beispiel, dass man als Kirchenglocken schöne kleine Glöckchen vorfindet, oder als Ziegel wirklich kleine Ziegelsteine. Auch das ganze Holzmaterial ist ganz schön, doch die eigentliche Grafik (Box, Spielplan, Plättchen) gefällt mir eigentlich gar nicht… zwar zweckmäßig aber total langweilig und nichtssagend. Das ist ziemlich schade, denn Hamburgum hätte das entsprechende Design verdient… nun ja :))

Ziel des Spiels ist es nun, durch Spenden möglichst viele Prestigepunkte zu sammeln. Sobald alle 6 Kirchen erbaut sind, endet Hamburgum und der Spieler mit den meisten Prestigepunkten gewinnt das Spiel. Die Prestigepunkte werden mit einem Zählstein am Rand des Spiels angezeigt. Motor des Spiels ist das Aktionsrondell (Mac Gerdts lebe hoch *gg*). Das Rondell bietet 8 verschiedene Aktionsmöglichkeiten, welche der aktive Spieler durch das Bewegen seines Spielsteins auswählen kann. Er kann dabei gratis bis zu 3 Felder in die eine oder in die andere Richtung „laufen“. Sobald es mehr Felder sind, kostet es den Spieler Prestigepunkte. Jeder Spieler hat eine eigene Figur auf dem Rondell, so dass alle Spieler unabhängig voneinander ihre Aktionen wählen können. Geht zwar auf die Interaktion, macht aber nichts 😉 … das Rondell funktioniert sehr gut. Trotz des großen Umfangs (zeitlich und von der Flexibilität her) sind die Runden sehr kurzweilig. Die Aktionen, welche von den Spielern ausgewählt werden, sind schnell ausgeführt und der nächste Spieler ist schnell an der Reihe; lange Wartezeiten gibt es so gut wie gar nicht, was ungeduldigen Spielern sehr entgegen kommt :)) .. ich für meinen Teil war von diesem schnellen Ablauf sehr angetan.

Was für Aktionen bietet das Rondell im einzelnen?

Bier, Zucker, Tuch: Der Spieler erhält eine Ware. Je nachdem, was für Produktionsgebäude er noch sein Eigentum nennen kann, erhält er nicht nur die Grundproduktion von 1, sondern entsprechend mehrere Wareneinheiten.

Kontor: Diese Aktion erlaubt es dem Spieler, Waren zu verkaufen oder Baustoffe zu kaufen. Der Verkauf der Waren erfolgt mit eigenen Schiffen, die Baustoffe werden von der Bank gekauft (siehe Bauhoftafel am Rand des Spielplans). 

Werft: Mit dieser Aktion kann der Spieler neue Schiffe Bauen. Dafür benötigt man 1 Bauholz.

Kirche: Zuerst darf der Spieler für eine beliebige Kirche Geld oder Baumaterial spenden, anschließend werden die Spendenplättchen gewertet. Von diesen Spendenplättchen gibt es insgesamt 5 verschiedene Sorten… so bringt z.B. eines davon 5 Prestigepunkte, ein anderes bringt 2 Prestigepunkte pro Schiff, welches man im Hafen hat, usw.

Rathaus: Diese Aktion ermöglicht dem Spieler den Bau eines Gebäudes auf einen der 28 Bauplätze des Spielplans. Es gibt Produktionsgebäude (wie z.B. Bierbrauer oder Zuckersieder) und Gebäude mit besonderen Effekten (wie z.B. Kaufmann). Die Produktionsgebäude erhöhen den Ertrag, bei den Aktionen Bier, Tuch oder Zucker. Die anderen Gebäude bringen gewisse Sondereffekte, so bringt z.B. der Bürgermeister dem Spieler 60 Taler für eine beendete Kirche.

Die Spielregel beinhaltet noch einige kleine Varianten, ein paar Strategietipps für den Anfang und einen kleinen Almanach mit Infos zu dem historischen Hintergrund. Die Kurzregeln zeigen einen Überblick über die Rondell-Aktionen sowie Hinweise zum Spielende… ganz brauchbar, aber bei Spielen dieser Art eigentlich Standard. Eine ganz nette Sache ist die Rückseite des Spielplans, denn dieser zeigt den Plan des historischen London, so dass man für Abwechslung sorgen kann, falls einem der Hamburg-Plan langweilig wird ;)) … nicht schlecht :))

Wie schon erwähnt, verläuft das Spiel recht flott, doch der erste Einstieg dauert schon ein wenig länger. Auch problematisch könnte es für Neuspieler sein, wenn sie das Spiel erstmals mit einer Gruppe spielen, die das Spiel bereits drauf haben. Die Mitspieler sollten da mit Tipps an den Neuling nicht zu geizig sein, damit auch dieser Spaß am Spiel haben kann :)) Interaktionen zwischen den Spielern finden nicht wirklich statt, außer vielleicht mal die Aufforderung: “Reiche mir bitte mal die Chips rüber!” 🙂

Fazit: schönes Wirtschaftsspiel in leider langweiligem Outfit… trotzdem einen ausgiebigen Blick wert 😉

(c)2008 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken PD Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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