Rezension „Carcassonne Goldrausch“

Carcassonne Goldrausch (Hans im Glück)

Seit das eigentliche „Carcassonne“ den Preis „Spiel des Jahres 2001“ gewonnen hat, gab es wirklich schon viele Neuauflagen, Abwandlungen, Erweiterungen. Ich kenne nicht viele Spiele, bei denen das Grundspiel so oft variiert worden ist wie das bei „Carcassonne“ der Fall ist. Das ursprüngliche Spiel erhielt von mir auch die Höchstwertung beim Spielspaß, da ich lange Zeit viel Spaß mit diesem Spiel hatte. Auch heute kommt es hin und wieder auf den Tisch. Einfache Regeln, flotter Ablauf, kurze Spieldauer, das zieht auch heute noch.

In der Reihe „Carcassonne Around The World“ gibt es nun „Carcassonne Goldrausch“. Dieses Mal verschlägt es die Spieler in den wilden Westen. In der Box in der üblichen Größe gibt es 72 Landschaftskarten, 25 Cowboys und 5 Goldgräberzelte aus Holz, eine Wertungstafel, 63 Schürfplättchen und die Spielanleitung mit 8 Seiten. Die Spielanleitung ist wieder gut strukturiert, hat viele Beispiele und bringt die recht einfachen Regeln gut an den Mann bzw. die Frau.

Wie man es von den anderen Carcassonne-Spiele her kennt (im Zweifel bitte meine Rezension zum Ursprungs-Carcassonne lesen), zieht der aktive Spieler eine neue Landschaftskarte und legt dieses Plättchen an die bestehende Landschaft an. Auf Kärtchen mit einem Berg werden nach dem Auslegen verdeckte Schürfplättchen gelegt. Die Nugget-Symbole geben dabei vor, wie viele Plättchen darauf gelegt werden. Nach dem Platzieren des Landschaftskärtchens darf der Spieler eine Figur, in diesem Fall sind es Cowboys, einsetzen. Wie üblich darf die Figur nur auf das gerade eben gelegte Kärtchen gesetzt werden. Je nach dem wohin er die Figur setzt, übernimmt diese Figur andere Funktionen: Gleis = Eisenbahner, Berg = Goldgräber, Stadt = Händler, Prärie = Farmer. Statt einen Cowboy einzusetzen, kann der Spieler auch sein Zelt einsetzen oder versetzen und so Schürfplättchen bekommen.

Eisenbahnstrecken, Berge oder Städte, die fertig gestellt wurden, werden direkt gewertet. Eine Eisenbahnstrecke bringt für jeden Streckenabschnitt einen Punkt. Befindet sich eine Lokomotive auf dieser Strecke, dann wird die Punktzahl verdoppelt. Bei einem Berg, erhält der Spieler, der die meisten  Goldgräber auf diesem Berg hat, alle Schürfplättchen dieses Berges, dann bekommt er für jedes Nugget-Symbole einen Punkt. Bei Städten bekommt man Punkte, wenn diese ans Eisenbahnnetz angeschlossen ist. Jede so angeschlossene Eisenbahnstrecke bringt der Händlerfigur auf dieser Stadt 3 Punkte. Fertiggestellte Bereiche bringen die beteiligten Figuren wieder zurück zu ihrem Eigentümer. So kann der Spieler diese wieder neu einsetzen.

Die Farmer entsprechen den Bauern der Urversion. Die immer größer werdenden zusammenhängenden Prärieflächen werden erst bei Spielende gewertet. wie schon früher kann man hier noch satt Punkte bekommen und sollte die Farmer deshalb nicht vernachlässigen.

Nach dem Zug, in dem das letzte Landschaftsteil gelegt wurde, endet das Spiel. Es folgt die Schlusswertung, in dem erst einmal die noch nicht fertiggestellten Sachen gewertet werden. Danach folgt noch die Wertung mit den Farmern. Ach ja, dann schaut sich noch jeder Spieler die gesammelten Schürfplättchen an. Diese bringen nämlich auch noch Punkte. Wer dann die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.

Carcassonne Goldrausch spielt sich ähnlich gut wie Carcassonne selbst. Doppelte Punkte für Eisenbahnstrecken mit Lokomotive, nicht schlecht. Schürfplättchen auf den Bergen (fürs Legen, mit den Zelten, beim Fertigstellen eines Berges), natürlich zwingend notwendig für das Goldgräber-Thema, aber auch so ganz witzig. Da die Plättchen erst zum Schluss aufgedeckt werden, bleibt es diesbezüglich bis zum Schluss spannend. Klar, natürlich ist das – neben dem Ziehen der Kärtchen – ein weiteres Glückselement, doch ich finde, das tut dem Spiel ganz gut. Was ich auch ganz gut finde, ist die Tatsache, dass man nicht handlungsunfähig wird, auch wenn alle Figuren gerade auf dem Spielplan gebunden sind (nicht zwingend auf Prärien). Man kann ja immer noch das Goldgräber-Zelt versetzen und so Punkte durch Schürfplättchen sammeln.

Obwohl mir diese Version von Carcassonne ganz gut gefällt, möchte ich nicht die volle Punktezahl beim Spielspaß geben, denn immerhin ist es nur ein „Neuaufguss“ der bekannten Idee. Mit trotzdem sehr guten 5 Punkten kann ich es trotzdem jedem Fan von Carcassonne empfehlen. Die kleinen Abwandlungen der Regeln, die optische und thematische Neufassung des Klassikers, all das macht Carcassonne Goldrausch recht reizvoll.

Fazit: schöner und spannender Carcassonne-Ableger, speziell für C-Fans einen Blick wert.

(c)2015 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Hans im Glück für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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