Rezension “Augustus”

Augustus (Hurrican)

Bekanntermaßen war Augustus als einziges “großes” Spiel zum Kritikerpreis “Spiel des Jahres 2013” nominiert. Daneben waren noch “Hanabi” und “Quixx” nominiert. Das sehr gute “Hanabi” hat es dann auch geschafft, doch hätte es “Augustus” auch verdient gehabt?… das schauen wir uns doch mal an.

Die quadratische Box von Augustus (so in der Größe der Kosmos-Boxen) verbirgt 88 Zielkarten, 48 Legionen, 23 Mobilisierungsmarker, 12 Belohnungsmarker, ein Stoffbeutel für die Mobilisierungsmarker, ein Block, um die Punkte später auszuwerten und die Spielanleitung (6 Seiten als Faltausgabe). Die Zielkarten sind schön groß und stabil, die Legionen werden mit Holzfiguren dargestellt. Das Material macht einen recht guten Eindruck. Die Anleitung ist sehr leicht zu verstehen, der Einstieg ist innerhalb von wenigen Minuten möglich… natürlich bedingt durch die einfachen und eingängigen Regeln. Wer bereits was zu “Augustus” gelesen hat, der hat bestimmt schon oft sowas gelesen wie “aufgepimptes Bingo” oder “Römer-Bingo”. Sicher, der Grund liegt auf der Hand, wie man gleich sehen wird, doch mit diesen Bezeichnungen wird man “Augustus” nicht wirklich gerecht, denn das Spiel bietet schon deutlich mehr.

Also, das Spiel verläuft folgendermaßen: es werden die Mobilisierungsmarker zufällig aus dem Säckchen gezogen und die Spieler stellen Legionen auf die entsprechenden Felder ihrer Zielkarten. Sobald eine Zielkarte voll ist, ruft der Spieler “Bingo”… ähm, ne… “Ave Cäsar” und das Spiel wird kurz unterbrochen. Die Zielkarte wird zu den erfüllten Karten gelegt und der Spieler sucht sich eine neue Zielkarte aus der Auslage aus. Durch das Ziehen der Marker ist der Glücksfaktor natürlich ziemlich hoch, doch trotzdem ist “Augustus” unterhaltsam und bestimmt auch für eine lockere Familienrunde geeignet. Je nach erfüllter Zielkarte hat der Spieler bestimmte Vorteile: entweder bringt die Karte besonders viele Siegpunkte oder die Karte ermöglicht das Ausführen einer besonderen Aktion (z.B. das sofortige Platzieren von weiteren Legionen auf bestimmte Symbole). Außerdem hat man die Chance, für verschiedene Bedingungen Sonderpunkte zu erhalten. Beim Aussuchen von neuen Zielkarten achten die Spieler also darauf, welche Art von Karte sie benötigen, oder welche Symbole sie vielleicht eher benötigen, um die Trefferquote beim zufälligen Marker-Ziehen zu erhöhen. Ganz alleine auf das Glück beim Ziehen der Marker kann man sich also nicht verlassen, trotzdem geht es ohne Glück nicht wirklich voran. Der fluffig leichte Verlauf von “Augustus” machte fast allen Spielrunden Spaß, in denen wir es ausprobiert hatten. Allerdings mussten wir auch feststellen, dass das Spiel in Vollbesetzung etwas zäh werden kann, denn das Spiel kommt halt immer kurz ins Stocken, wenn jemand eine Zielkarte erfüllt hat. Passiert das dann bei 6 Spielern andauernd, oftmals dann auch mehrere Spieler gleichzeitig, dann leidet der Spielfluss etwas darunter. Mehr Spaß machte uns das Spiel mit maximal 4 Spielern.

Fazit: fluffig leichtes Familienspiel mit hohem Glücksfaktor… für Familienrunden eine Empfehlung, auf Dauer wird es aber etwas langweilig und in hoher Besetzung wird es leicht zäh.

(c)2013 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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