Rezension „10 Tage durch Deutschland“

10 Tage durch Deutschland (Ravensburger)

Packt man das Spiel aus, findet man einen bunten (und wenn ich sage „bunten“, dann meine ich „sehr bunten“) Spielplan, 4 zweiteilige Kartenhalter, 59 dicke Karten  mit den verschiedenen Regionen inkl. Sonderkarten für Nutzung der Bahn oder des Busses. Dazu gibt es noch eine vierseitige Spielanleitung mit vielen Abbildungen. Ok, die Tatsache, dass es „nur“ vier Seiten sind, macht schon klar, dass es sich bei „10 Tage durch Deutschland“ nicht um DEN großen Strategiehammer handeln kann und so ist es dann auch. Grundsätzlich ist das aber ja nicht schlimm, denn als Familienspiel müsste es doch trotzdem gut funktionieren, oder?

Der Spielplan zeigt eine Deutschlandkarte mit den verschiedenen Regionen. Das Design und die Farbgebung finde ich sehr gewöhnungsbedürftig, erfüllt aber bestimmt seinen Zweck. Der Spielplan dient übrigens nur zur Streckenplanung, es wird gar nichts darauf verbaut oder darauf platziert. Jeder Spieler erhält einen Kartenhalter mit Platz für 10 Karten. Jeder Spieler erhält 10 verdeckte Karten als Stapel, den er vor sich ablegt. Der Reihe nach decken die Spieler in der Vorbereitungsphase die oberste Karte ihres Stapels auf und platziere die Karte auf einen freien Platz ihrer Kartenhalterung. Dies wird wiederholt, bis jeder Spieler alle Karten auf dem Halter stehen hat. Ziel ist es nun, eine komplette (lückenlose) Reiseroute durch Deutschland zu schaffen. Die Strecke muss von links nach rechts auf dem Kartenhalter abgearbeitet werden können. Sobald ein Spieler das geschafft hat, verkündet er das lautstark in die Runde und beweist die korrekte Streckenführung, in dem er seine Karten offenlegt und die Route auf dem Plan anzeigt.

Der Ablauf selbst ist denkbar einfach. Der aktive Spieler zieht eine Karte (verdeckt oder eine offene Karte der drei offenen Ablagestapel), ordnet die Karte in seine Route ein (falls die Karte passt), dann wir die ausgetauschte oder die gerade gezogene Karte (falls nicht passend) abgelegt. Die einfachste Art zu reisen, ist von einem Gebiet zu einem benachbarten Gebiet. Eine Bahnkarte ermöglichst dagegen eine Langstreckenreise von einem Gebiet einer Farbe zu einem anderen Gebiet der gleichen Farbe. Der Zug muss dazu die passende Farbe haben.  Eine Buskarte ermöglicht das Überbrücken einer benachbarten Region (ohne Farbzwang). Es geht also so reihum, bis einer die Route komplett hat und dies dann verkündet.

Die Spieldauer ist mit 30 Minuten recht kurz, was aber für ein Spiel dieser Art aber angemessen ist. Viel länger sollte nämlich auch nicht dauern. Das Spiel funktioniert an sich recht gut. Man zieht Karten, gestaltet seine Strecke, lauert auf brauchbare Karten, die ein Mitspieler vielleicht auf einen der Ablagestapel legt, doch irgendwie plätschert das Ganze vor sich hin und wird einfach schnell langweilig… in den Testrunden ging es uns zumindest so. Die kurze Spieldauer rettet es dann doch so halbwegs, würde das Spiel deutlich länger gehen, bei dem Gebotenen, dann wäre es noch mühsamer. Was soll ich also sagen? „10 Tage durch Deutschland“ ist ein einfaches, funktionierendes, aber leider nicht besonders aufregendes Familienspiel. Ach ja, zur Verbesserung seiner Geografiekenntnisse ist das Spiel nur bedingt geeignet, da die Deutschlandkarte aus spieltechnischen Gründen leicht verändert wurde, so steht es auch in der Spielanleitung.

Fazit: zwar gut funktionierendes, aber auf Dauer langweiliges, Familienspiel

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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