Rezension “Voll Verasselt”

Voll Verasselt (Zoch Verlag)

Das Spiel von Carlo A. Rossi in der kleinen Zoch-Box schaut wieder mal toll aus. Ich mag einfach die grafische Aufmachung der ganzen Zoch-Spiele… immer wieder schau ich mir deshalb diese Spiele gerne an, so eben auch “Voll Verasselt”. In der Box findet man 7 Asselwürfel und 88 Asselkarten (jeweils 22 jeder der 4 Farben).

Es ist für 2 – 5 Spieler ab 8 Jahren gedacht… gehört vom spielerischen Anspruch in die Kategorie “Familienspiel”, allerdings mit einem gewissen Ärgelelement, das man (speziell die Kids) vertragen können muss, ansonsten könnte es auch eskalieren. 🙂

In der Tischmitte liegt die Kartenauslage. Die Asselkarten werden dabei immer nach Farben sortiert ausgelegt. Ist man an der Reihe, wählt man aus und sagt auch an, auf welche der ausliegenden Asselgruppen man würfeln möchte. Das kann entweder die “normale” Auslage sein, oder auch der Fang des vorherigen Spielers. Der aktive Spieler würfelt so oft er möchte, hört dann irgendwann freiwillig auf, oder wird dann doch gestoppt, weil er einen Wurf ver(m)asselt. Wichtig ist, dass man mindestens mit 4 Würfeln würfeln muss. Würfeln, die man nicht würfeln möchte, muss man ungewürfelt liegen lassen, das gilt auch für Würfel, die der vorherige Spieler gewürfelt hatte. Die Würfel – auch die nicht gewürfelten Exemplare – werden den ausliegenden Karten zugeordnet. Sind von einer Farbe mehr Würfel vorhanden, als in der Gruppe passende Asseln vorhanden sind, dann ist der Wurf “verasselt”; dann hat man quasi überreizt, ansonsten kann man Asselkarten in der gewürfelten Anzahl in seinen Fang nehmen. Diesen Fang erhält man jedoch nicht sofort, sondern rückt die Karten etwas auf die Seite. Der nächste Spieler hat dann nämlich die Möglichkeit zu entscheiden, ob er die normale Auslage auswählt oder ob er versucht, den Fang des Vorgängers “anzugreifen”. So in etwa geht das reihum, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist, in der Auslage weniger als 8 Karten sind.

Der Spieler hat vor sich auch Karten im sogenannten Vorgarten ausliegen. Bevor der Spieler mit dem Würfeln beginnt, kann der Spieler – falls eben vorhanden – Karten aus diesem Vorgarten in die Auslage legen. Damit erhöht er also die Anzahl der Asselkarten dieser Farbe, was dann das Risiko verringert, dass er “überreizt”.

Zusammengefasst kann man also sagen: “Voll Verasselt” ist ein kleines Push-Your-Luck-Spiel mit einem gewissen Ärgerfaktor… also nicht speziell der Ärger darüber, dass man Pech hatte und einen Wurf “verasselt”, sondern der Ärger des Mitspielers darüber, dass der Gegner ihm den Wurf teilweise wegschnappt.

Die Holzwürfel sind nett, die kleinen Asselkarten sind wieder mal sehr hübsch. Schade ist an dieser Stelle vielleicht nur, dass die Asseln einer Farbe alle gleich gestaltet sind… aber ok, es ist ein kleines Spiel, kostet nicht viel… soll einfach etwas Fun auf dem Tisch bringen.

Eigentlich ist das Spiel sehr einfach, die Regeln sind kurz und auch schnell erklärt. Als etwas knifflig stellte sich die Sache mit der Auslage heraus. Dass also der vorherige Spieler seine Auslage nicht direkt erhält, sondern erst, wenn der nachfolgende Spieler darauf verzichtet, diese Auslage “anzugreifen”, das war für Gelegenheitsspieler etwas gewöhnungsbedürftig… schwierig ist es aber natürlich nicht.

Fazit: kleines hübsches Familienspiel… den kleinen Ärgerfaktor muss man verkraften… für mich persönlich auf Dauer nicht so reizvoll, aber für Familienrunden druchaus einen Blick wert.

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken dem Zoch Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar