- Verlag: Goldsieber
- Autor: Stefan Dorra
- Spieleranzahl: 2 - 5 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 45 Minuten
- Jahrgang: 1995
Recht üppiges Spielmaterial erwartet die Spieler bei Linie 1: Spielplan, 126 Schienenkärtchen, 12 Haltestellenschilder, 6 Straßenbahnen, 12 Streckenkarten, 6 Linienkarten, 1 Würfel, Spielanleitung und Kurzregel.
Jeder Spieler zieht eine Linienkarte und eine Streckenkarte. Diese geben den Weg vor, welcher von der Straßenbahn dieses Spielers zurückgelegt werden muss. Die Linienkarte gibt die Linie vor. Auf der Streckenkarte sucht man sich dann die entsprechende Linie aus (dort steht dann, je nach Spielerzahl, eine unterschiedliche Anzahl von Buchstaben). Die Buchstaben stellen die einzelnen Orte auf dem Spielplan dar (z.B. “H” = “Hallenbad”). Hat man beispielsweise die Linie 2 gezogen und auf der Streckenkarte steht “E-F-K”, so muss man mit seiner Straßenbahn von einer der beiden 2er Stationen am Rand des Spielplans über die drei Haltestellen “E” “F” und “K” bis zur zweiten 2er Station fahren. Dieser Spielablauf ist in zwei unterschiedliche Teilspiele gesplittet.
Zuerst wird reihum ein Streckennetz aufgebaut. Dazu legt jeder Spieler ein Schienenkärtchen an das bestehende Schienennetz an. Das Kärtchen darf dabei nur so angelegt werden, dass keine Streckenführung blockiert wird. Am Anfang des Spiels bekommt jeder Spieler 5 Schienenkärtchen (3 Gerade und 2 Kurven) als “Startkapital”.. während des Spiels zieht man dann Kärtchen nach. Nun werden also ein ganz wirres Streckennetz auf dem Spielplan aufgebaut und jeder Spieler versucht natürlich seine Haltestellen mit in die Streckenführung einzubinden (doch nicht zu offensichtlich, da einem sonst die Mitspieler den Weg zu einfach verbauen können). Sobald man ein Schienenplättchen an eine Haltestelle anlegt, wird dort ein Haltestellen-Schildchen aufgestellt.
Sobald ein Spieler feststellt, dass er seine Strecke durchgängig fahren könnte, legt er in seinem Zug kein Kärtchen mehr ab, sondern beginnt mit der Straßenbahnfahrt. Um mit der Fahrt beginnen zu können, muss er erst den Mitspielern zeigen, wie er die Strecke fahren will, um zu beweisen, dass eine durchgehende Fahrt überhaupt möglich ist (je nach Schienennetz kann das nämlich ‘ne ziemlich komplizierte Sache werden). Nun würfelt der Spieler und bewegt seine Straßenbahn um die entsprechende Anzahl Felder weiter. Doch Vorsicht; verfährt sich der Spieler oder ändert sich die Schienenstrecke, muss der Spieler mit der Straßenbahn wieder von vorne beginnen. Auf dem Würfel sind auch Haltestellensymbole abgebildet. Würfelt man eines dieser Schilder, dann darf man seine Straßenbahn bis zur nächsten Haltestelle vorbewegen. Man sollte gut überlegen, ob man mit der Bahn bereits losfahren will, da ja die anderen Spieler nach wie vor am Schienennetz rummanipulieren. Die Mitspieler werden natürlich nichts unversucht lassen, der bereits gestarteten Straßenbahn “Steine” in den Weg zu legen, und sobald man einmal gestartet ist, darf man keine Schienenkärtchen mehr anlegen. Es kann also manchmal von Vorteil sein, lieber die Bahn noch ein wenig mit Streckenalternativen anzureichern, bevor man mit der Fahrt beginnt. So kann man im Notfall noch während der Fahrt auf eine andere Strecke “umsteigen”.
Die anderen Spieler bauen weiter das Schienennetz aus (Schienenkärtchen können dabei auch ausgetauscht werden; so ändert sich natürlich das Schienennetz) bis auch sie mit der Straßenbahnfahrt beginnen können. Die Spieler die bereits mit der Bahn unterwegs sind, legen dann in ihrem Zug, wie bereits erwähnt, keine Kärtchen mehr an, sondern würfeln und bewegen dann ihre Straßenbahn.
Gewinner des Spiels ist, wer seine Straßenbahn zuerst zum Zielpunkt seiner Linie gefahren hat.
Durch die verschiedenen Schienenkärtchen (Weichen, Kreuzungen, etc.) ergibt sich während des Spiels ein wirklich verworrenes Schienennetz. Das Spiel ist recht spaßig; das Spielmaterial ist schön gemacht, auch wenn man sich an der etwas eintönigen Gestaltung der Schienenkärtchen bald sattgesehen hat. Das Spiel war berechtigterweise auf der Auswahlliste zum “Spiel des Jahres 1995”. Sehr gut gelungen ist die Spielanleitung, welche die Regeln mit nur 4 Seiten (mit genügend Grafiken angereichert) sehr gut rüberbringt. Gut ist auch die beiliegende Kurzregel, mit der man sich einen groben Überblick über die Regeln verschaffen kann. Alles in allem ist Linie 1 somit ein gutes Spiel, welches man auch ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann :-))
(c)2001 Dirk Trefzger