- Verlag: Ravensburger
- Autor: Bertram Kaes
- Spieleranzahl: 3 - 6 Spieler
- Alter: ab 14 Jahren
- Dauer: ca. 60 Minuten
- Jahrgang: 2002
Spielmaterial:
– Spielplan
– 6 Spielfiguren
– 1 Würfel
– 110 Aufgabenkarten mit 1100 Aufgaben
– 8 Glückskarten (5 intakte und 3 defekte Glühlampen)
– je 10 Gewinn-Dreiecke in 5 Farben
– je 6 Sternzacken (Vierecke) in 5 Farben
Bei Kopfsalat geht es darum, 5 verschiedene Aufgabentypen zu lösen und die entsprechenden Gewinn-Dreiecke einzusacken und später gegen Sternzacken einzutauschen. Gespielt wird wie gewohnt reihum; ist ein Spieler an der Reihe, würfelt er und bewegt dann seine Spielfigur die gewürfelte Augenzahl (oder die Augenzahl der entgegengesetzten Seite des Würfels) auf dem Endlos-”Spielplan” weiter. Das Zielfeld dieses Zuges zeigt an, welche Aufgabe es zu lösen gilt…. hier gibt es folgende:
“Denksalat”: Bei diesem Aufgabentyp geht es um Denksportaufgaben, die man auch in ähnlicher Form bei Intelligenztests wiederfindet: Zahlenketten, logisches Denken, usw. Die Aufgabe wird laut vom aktiven Spieler vorgelesen und muss dann von diesem innerhalb von einer Minute gelöst werden. Gelingt ihm dies, erhält er das entsprechende Gewinn-Dreieck.
“Quasselsalat”: Bei diesem Aufgabentyp muss ein gesuchter Begriff mittels einer kleinen Geschichte umschrieben werden. Dabei müssen zwei auf der Aufgabenkarte angegebene Störwörter in die Geschichte mit eingebaut werden. Hier ist es für den Erklärenden wichtig, dass die Störwörter gefallen sind, bevor ein Mitspieler den Begriff erraten hat… denn nur dann erhält er ein entsprechendes Gewinn-Dreieck. Der Mitspieler, der den Begriff erraten hat, erhält auch eines der Gewinn-Dreiecke.
“Quizsalat”: Hier muss der Spieler eine Quizfrage beantworten. Dabei werden teilweise Lösungsvorschläge vorgegeben oder die Antwort lässt sich mit “ja” oder “ nein” beantworten. Teilweise wird die Frage rückwärts gestellt und muss noch entziffert werden, bevor sie gelöst werden kann. Auch hier hat man eine Minute Zeit, die Antwort zu geben. Bei der richtigen Antwort erhält man wieder ein entsprechendes Gewinn-Dreieck.
“Ratesalat”: Ein Nachbar des Spielers liest die Aufgabe vor. Diese gibt das Gebiet vor, aus welchem das gesuchte Lösungswort stammt (z.B. ist es ein Ort). Auf der Aufgabenkarte sind 10 Hinweiswörter angegeben. Aus diesen darf der vorlesende Spieler dann zwei aussuchen und dem aktiven Spieler als Lösungshinweise vorgeben. Nun hat der aktive Spieler wieder eine Minute Zeit, den Begriff herauszufinden; er darf dazu “Ja/Nein”-Fragen stellen. Sobald zwei dieser Fragen mit “Ja” beantwortet wurden, muss der vorlesende Spieler ein weiteres Hinweiswort rausrücken. So kommt der ratende Spieler also der Lösung immer näher :-)… findet er die Lösung gibt’s wieder ein Gewinn-Dreieck.
“Glückssalat”: Hinter diesem Aufgabentyp steckt eine oridinäre Zufallsaufgabe. Es werden Kärtchen gemischt, die leuchtende oder kaputte Glühbirnen darstellen. Der Spieler deckt nun nach und nach von diesen verdeckten Karten einige dieser Karten auf und muss eine vorgegebene Anzahl leuchtender Glühbirnen aufdecken, bevor eine angegebene Anzahl defekter Glühbirnen aufgedeckt wurden… -> Gewinn-Dreieck.
Von den Aufgabentypen (außer bei Glückssalat) gibt es Felder, die mit einem “Partnersymbol” versehen sind. Dieses sagt aus, dass man bei dieser Aufgabe einen Mitspieler in die Lösung der Aufgabe mit einbinden darf. Dieser darf dann z.B. bei der “Denksalat”-Aufgabe “mitdenken”. Wird die Aufgabe dann in Kooperation gelöst, erhalten beide Spieler ein Gewinn-Dreieck.
Außer den Aufgabenfeldern gibt es auf dem Spielplan noch Spezialfelder wie “Hand auf” oder “Umtausch”. Bei “Hand auf” darf der Spieler ein beliebiges Gewinn-Dreieck aus dem Vorrat nehmen oder bei einem Mitspieler klauen. Bei “Umtausch” darf der Spieler eines seiner Gewinn-Dreiecke gegen ein anderes austauschen (entweder mit dem Vorrat oder einem Mitspieler gegen seinen Willen).
Sobald man zwei Gewinn-Dreiecke einer Farbe erhalten hat, darf man diese gegen ein Sternzacken der gleichen Farbe austauschen. Sobald man einen Sternzacken von jeder der 5 Aufgabenfarben erhalten hat, gewinnt man das Spiel. Sternzacken sind vor den “Klauabsichten” der Mitspieler sicher. Gewinn-Dreiecke dagegen können halt bei “Hand auf” oder bei “Umtausch” abhanden kommen 🙂
In Kooperation mit “Wissen.de” hat hier Ravensburger ein Wissens- bzw. Aktionsspiel kreiert, welches auf den ersten Blick sehr interessant ausschaut. Bei genauerem Hinschauen bleibt jedoch von der ersten Begeisterung leider nicht mehr so viel übrig.
Das Spielmaterial ist optisch eigentlich noch gut gelungen. Die Fragekarten sind zweckmäßig aufgebaut und die hohe Anzahl an Aufgaben gewährleistet eine lange Spielzeit ohne sich dauernd wiederholende Aufgaben. Die Plastikpöppel sind leider etwas “billig” ausgefallen. Ganz schwach ist allerdings, dass diesem Spiel keine Sanduhr beiliegt. Bei einem Preis von immerhin 35 Euro wäre dies doch zu erwarten gewesen. Gut, in den Spielregeln wird darauf verwiesen, dass man sich zum “Stoppen” der Zeit eine Uhr bereitlegen soll, doch so richtig Spaß kommt doch beim Beobachten des Zeitlimits nur dann auf, wenn man die Körnchen rieseln sieht und der aktive Spieler immer nervöser wird, oder?
Die Aufgabengebiete sind teilweise recht witzig. Die Denksalataufgaben gefallen mir recht gut. Auch die Idee bei Quasselsalat ist recht gut (wenn auch nicht neu). Ganz schlecht sind die Aufgaben bei Ratesalat. Hier stellte sich heraus, dass die Aufgaben viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu leicht sind. Egal welche zwei Hinweiswörter man zu Beginn vorliest. Der ratende Spieler weiß in der Regel sofort die Lösung. Insgesamt sind die Aufgaben in den meisten Kategorieren zu unausgeglichen. Die meisten Fragen sind wirklich viel zu leicht. Einige davon wiederum passen dann gar nicht zum Schwierigkeitsgrad der anderen. Es ist schon klar, dass der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Fragen variiert, doch bei den Testspielen ist dieser Punkt absolut negativ aufgefallen. Die Meinungen der Mitspieler waren fast einstimmig: “ab 14 Jahren” ist bei 90 % der Fragen zu hoch gegriffen.
Zu der Lückenfüller-Aufgabe “ Glückssalat” möchte ich hier nichts sagen.
Witzig ist, beim Partnersymbol einen Mitspieler mit ins Geschehen einzubinden. So kommt wenigstens von dieser Seite keine Langeweile auf. Entweder ist man selbst am Raten, man wird als Helfer engagiert, oder man muss z.B. bei Quasselsalat mitraten und hat so die Möglichkeit, Gewinn-Dreiecke abzugreifen, ohne selbst am Zug zu sein.
Die Grundidee des Spiels ist wirklich gut. Schade, dass Ravensburger nicht mehr daraus gemacht hat. Nach dem Lesen der Spielanleitung war ich noch voller Vorfreude auf das erste Spiel.. doch diese wich dann relativ schnell einer mehr oder weniger großen Enttäuschung.
Die Spielanleitung ist sehr gut ausgefallen.. die Regeln werden gut rübergebracht und das Regelstudium machte Spaß.
Wem ausgefallene Quizspiele liegen, der wird vielleicht auch an Kopfsalat seinen Spaß haben, doch der auf der Packung angepriesene Spaßfaktor (mit 5 Sternen) blieb bei uns leider aus.
(c)2002 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!