- Verlag: CGE/Heidelberger
- Autor: Vlaada Chvatil
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 60 Minuten
- Jahrgang: 2007
Ich mag Spiele, bei denen alle Spieler gleichzeitig und unter Zeitdruck etwas erreichen müssen. Entsprechend hatte Galaxy Trucker bei mir relativ leichtes Spiel. Hier bauen die Spieler in jeder der drei zu spielenden Etappen ein immer größer werdendes Raumschiff zusammen, welches dann die Flugphase und die damit zusammenhängenden Abenteuer bestehen muss. Die Spielanleitung umfasst 16 Seiten Regelwerk. Wie schon bei anderen Spielen desselben Autors ist das Regelstudium nicht das Einfachste, wo doch die Regeln an sich nicht besonders kompliziert sind. Witzig ist die Anleitung ja, aber nicht besonders praktisch. Die gut gefüllte Box verbirgt einen Flugplan, 8 beidseitig bedruckte Schiffspläne, 60 Flugkarten (20 je Etappe), 64 Credits, 144 Raumschiffteile, 4 Spielerreihenfolge-Marken, 40 graue Menschenfiguren, 8 Aliens, 8 Raumschiffe, 36 Energiesteine, 56 Warenwürfel, 2 Würfel und eine Sanduhr. Die Optik des ganzen Materials ist ok, teilweise sogar recht niedlich (z.B. die Figuren), doch insgesamt würde ich das Material als zweckmäßig bezeichnen.
Wie läuft aber nun das Spiel? Gleichzeitig bauen die Spieler ihr Raumschiff auf. In der ersten Etappe ist es noch ein recht kleines Exemplar, dann wird es immer größer. Dazu liegen in der Tischmitte haufenweise verdeckte Bauteile aus. Man nimmt eines verdeckt zu seinem Spielplan, schaut es sich an und entscheidet dann, ob man es anbauen möchte oder nicht. Falls man es nicht anbauen möchten, dann legt man das Teil entweder wieder zurück in den allgemeinen Vorrat (offen) oder aber in einen Lagerbereich, wo man es später noch anbauen kann. Bleiben dort aber später Teile übrig, kostet das wertvollen Credits, die Währung und damit die Siegpunkte im Spiel. Die Reihenfolge, wie die Spieler ihr Raumschiff beenden, gibt auch die Flugreihenfolge vor, denn die Raumschiffe fliegen später quasi in einer Karawane durch das All. Zeitdruck kommt mit dem Einsatz der Sanduhr auf. Steht die Sanduhr auf dem letzten Feld und ist der Sand durch, dann heißt es: Baustopp. Steht sie noch auf einem der vorderen Felder. Beim ersten Raumschiff (Stufe I) kann das maximal das Feld “I” sein, dann kann ein Spieler während des Raumschiffbaus einfach die Uhr umdrehen und auf das letzte Feld stellen und somit die Bauzeit beschränken. Beim zweiten und dritten Raumschiff verläuft dies dann über mehrere Stufen, also über mehrere Sanduhr-Zeiten. Gefällt mir wirklich gut, diese Lösung. Nachdem dann also alle Raumschiffe so weit sind, starten die Schiffe ihre Flugphase. Während des Flugs werden Karten mit unterschiedlichen Ereignissen aufgedeckt. So kann man ggfs. auf Planeten landen, um kostbares Material aufzuladen, oder man gerät in einen Meteoritenhagel (mit den beiden Würfeln wird ermittelt, woher die gefährlichen Objekte kommen), oder man trifft auf eine verlassene Station oder man wird von Feinden erwischt… oder… oder… oder. Um Waren einzulagern, gibt es Plättchen mit Ladeflächen. Für die Besatzung benötigt man Plättchen mit Kabinen. Das Startplättchen zeigt bereits eine Kabine und damit die Startbesatzung von 2 Figuren. Mit speziellen Bauteilen kann man auch Aliens in die Crew mit aufnehmen, was dann beim Antrieb oder bei der Feuerkraft Vorteile bringt. Am besten, man platziert noch Schilde auf dem Spielplan, um Gefahren abzuwehren. Schilde und auch die doppelten Kanonen oder auch die doppelten Antriebsmotoren benötigen zusätzliche Energie, für die man mittels zusätzlicher Batterieplättchen sorgen kann. So tuckert man also Karte für Karte durch das Weltall, packt seine Lagerflächen mit wertvollen Waren und Material voll und hofft, dass das Raumschiff nicht direkt vom ersten Meteoritensturm zerlegt wird. Wer nach dem dritten Abschnitt, also nach dem größten Raumschiff, die meisten Credits vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.
Wie schon eingangs erwähnt, gefällt mir die gleichzeitige Bauerei ziemlich gut. Auch die Sache mit der Sanduhr über mehrere Stufen finde ich super . Die Spieler entscheiden selbst die Geschwindigkeit. Hat man das Gefühl, man liegt beim Bau des Raumschiffs vorne, dann dreht man einfach die Sanduhr auf das nächste Feld um… und automatisch geraten die anderen Spieler in Panik… das ist einfach super 🙂 … ok, außer natürlich, man ist selbst betroffen 😉
Klar, während der Flugphase ist man den zufälligen Karten ziemlich ausgeliefert. Aber deshalb sollte man sich während der Bauphase um so mehr für ein stabiles und gut ausgestattetes Raumschiff einsetzen. Das ist natürlich einfacher gesagt, als getan, aber es ist auf jeden Fall reizvoll. Wird das eigenen Raumschiff während eines Flugs in Stücke gerissen, dann möchte man es beim nächsten Mal auf jeden Fall besser machen. Der Wiederspielreiz ist gerade in den ersten Partien recht groß. Mit der Zeit wird man beim Bau der Raumschiffe geübter und es verliert etwas seinen Reiz vom Anfang. Nichtsdestotrotz ist “Galaxy Trucker” ein gutes Spiel und wird immer mal wieder auf unserem Tisch landen. Es gibt ja auch schon verschiedene Erweiterungen, die ich aber noch nicht testen konnte.
Fazit: gut konstruiert ist halb gewonnen 🙂
(c)2013 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Heidelberger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!