Rezension “Elysium”

Elysium (Space Cowboys)

Was findet man in der Box? 168 Karten mit Bürgern von acht verschiedenen Familien, einen zweiteiligen Tempel, 1 Orakel, 16 Säulen (4 in jeder Farbe), 6 Aufgaben, verschiedene Marker, 4 Spielertableaus, 4 Spielhilfen, Münzen und mehr. Die Spielanleitung umfasst 12 Seiten.

In der Tischmitte liegen Karten aus, die man erhalten kann, in dem man farbige Säulen abgibt. Welche Karten man nehmen kann, hängt davon ab, welche Säulen man noch besitzt. Die Säule, die man dann für die Karte abgibt, muss nicht mehr der passenden Farbe entsprechen. Das ist anfangs etwas knifflig. Man ist immer versucht, zwingend eine rote Säule abzugeben, wenn man eine Karte mit einem roten Symbol nehmen möchte. Karten, die man so erhalten hat, platziert man in seiner Sphäre. Das ist der Bereich oberhalb des länglichen Spielertableaus, welches jede Spieler vor sich liegen hat. Liegen Karten in diesem Bereich, dann stehen dem Spieler die Kartenfunktionen zur Verfügung. So kann man z.B. Gold oder Siegpunkte erhalten, Gegner zwingen, Kartenabzuwerfen, Karten ins Elysium übergehen lassen und vieles mehr. Sobald nämlich Karten von der Sphäre ins Elysium übergegangen sind, stehen zwar diese Kartenfunktionen nicht weiter zur Verfügung, allerdings bringen diese Karten bei Spielende dann Punkte, wenn sie in Kartensets integriert wurden. Gutes Timing ist also dringend notwendig.

Neben der erwähnten Sphäre<->Elysium-Sache ist auch der Mechanismus der Kartenauswahl einer der Knackpunkte. Auf den ausliegenden Karten sind die Farben der Säulen abgebildet (1 oder 2), die man im Bestand haben muss, um diese Karte nehmen zu können. Wie schon erwähnt, muss man dann eine Säule abgeben, was nicht zwingend eine der abgebildeten Farben sein muss. Eigentlich ist der Mechanismus wirklich ganz einfach, aber unsere Mitspieler hatten regelmäßig anfangs etwas Schwierigkeiten, das zu verinnerlichen.

Man sieht also die Auslage, man sieht die Säulen der Mitspieler, man sieht die Farben der Aufträge (von denen jeder Spieler auch pro Epoche einen nehmen muss – ebenso mit passender Säulenfarbe) und man muss sich möglichst geschickt entscheiden. Es gibt insgesamt acht Kartenfarben (Familien). .Davon werden pro Partie immer nur fünf genutzt. In jeder Partie können letztendlich unterschiedliche Kombinationen – abhängig von den vorhandenen Farben – genutzt werden. Jede Kartenfarbe hat so ihre Besonderheiten. Das verspricht auch in den weiteren Partien sehr viel Abwechslung. Der Spielablauf selbst ist relativ einfach und (bis auf das Säulenthema) schnell verstanden. Knifflig wird das Ganze dann aber durch die vielen verschiedenen Karten, die man erst einmal kennenlernen muss. Viele Kombinationsmöglichkeiten eröffnen sich erst nach und nach. Ein paar Partien sollte man also schon spielen, bevor man den vollständigen Reiz von Elysium erkennen kann.

Obwohl mir der Mechanismus der Kartenauswahl recht gut gefallen hat, konnte mich das Spiel auch nach mehreren Partien nicht so recht überzeugen. Thematisch konnte mich das Spiel nicht fesseln, so dass es sich immer wieder nach einem abstrakten Spiel anfühlte, in dem man halt versucht, möglichst gute Karten zusammen zu suchen. Durch die vielen Kartenfunktionen nervte dann auch oft eine spürbare Downtime… definitiv eine Spaßbremse, zumindest für mich ist das stets so, da ich eher der “aus dem Bauch”-Spieler bin. Trotzdem ist “Elysium” nicht uninteressant… ruhig mal anschauen.

Fazit: hübsche Karten, netter Mechanismus, oft zu lange Downtime…

(c)2016 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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