Rezension “Drachenreiter”

Drachenreiter (Amigo)

Spielmaterial:

– Spielplan aus 15 Streckenteilen und Rahmen

– 12 Magische Fallen

– 2 Schadenswürfel

– 28 Energiechips

– 50 Karten (38 Zauberkarten, 6 Avolatio-Karten, 6 Debilitatus-Karten)

– 6 Drachen

– 8 Flugbahnen

– 6 Geschwindigkeitsanzeiger

– Spielanleitung

Brettspiele, die ein Wettrennen zum Thema haben, gibt es wahrlich schon genug. Was soll also das Spiel “Drachenreiter” von Klaus-Jürgen Wrede und Jean du Poel zu etwas Besonderem machen?.. nur das spannend klingende Fantasy-Thema?.. klare Antwort: NEIN :)) .. vor allem der außergewöhnliche Zugmechanismus macht das Spiel zu einer der interessanteren Veröffentlichungen des Jahres 2005… allerdings gibt es da auch kleinere Schwächen.. dazu aber später mehr.

Das Spielfeld besteht aus 15 Streckenteilen, die beliebig zusammengestellt werden können. Um das Spielfeld herum wird ein Rahmen zusammengesteckt, der verhindern soll, dass die Streckenteile verrutschen können. Die 15 Streckenteile sind beidseitig bedruckt. Dadurch gibt es viele Kombinationsmögilchkeiten, die immer neue Streckenverläufe erlauben, wodurch die Langzeitmotivation schon mal garantiert wäre.

Jeder Spieler erhält einen der Drachen. Mit den Startkarten wird die Startreihenfolge und die Startgeschwindigkeit festgelegt. Jeder Spieler erhält Energiemarken und Zauberkarten.. auch dies ist auf den Startkarten vorgegeben. Die Fluggeschwindigkeit des Drachen wird mit dem Geschwindigkeitsanzeiger angezeigt. Je nach Fluggeschwindigkeit gibt es unterschiedliche Reichweiten… je schneller desto weiter ist also die Devise :)) .. soweit wäre es ja einfach, doch der Clou ist, dass das der Winkel der Flugbahn je nach Reichweite variiert. Kurz gesagt: je kürzer die Flugbahn, um so beweglicher ist man bei der Richtungswahl. Stößt die Flugbahn des Drachen an die Streckenbegrenzung oder an einen anderen Drachen, verliert der Spieler (also der Besitzer des anrempelnden Drachens) Energiepunkte… sind alle Energiepunkte verbraucht, ist der Drachen erschöpft und kann nur noch mit einer kleinen Geschwindigkeit fliegen.

Der Spielplan zeigt Sonderfelder an, bei denen man weitere Energiemarken oder zusätzliche Zauberkarten erhalten kann. Nach der Startrunde, wird die Zugreihenfolge durch die Position der Drachenfiguren vorgegeben. Der vorderste Drachen fliegt zuerst.. die weiteren Drachen folgen der Position nach.

Wie erwähnt erhält jeder Spieler anfangs eine gewisse Anzahl von Zauberkarten. Auch während des Spiels kann der Spieler wieder Zauberkarten erhalten. Diese Karten erlauben gewisse Sonderaktionen, die weitere Abwechslung ins Spiel bringen. Es gibt verschiedene Aktionen. Hier möchte ich nur ein paar Beispiele erwähnen:

Feuerball: Mit dieser Karte können vor einem fliegende Drachen quasi abgeschossen werden.

Magische Schlinge: Mit dieser Zauberkarte kann man  einen vor einem fliegenden Drachen zu einem “heranziehen”.

Magische Falle: Der Spieler platziert Fallenplättchen auf dem Spielplan. Fliegen später fremde Drachen über diese Fallen, verlieren sie Energiemarken.

usw.

Ziel des Spiels: Sobald der erste Drachen die Ziellinie passiert spielen alle Spieler diese Runde noch zu Ende. Es gewinnt dann der Spieler, der am weitesten vorne liegt.

Die Spielanleitung ist relativ umfangreich. Sie umfasst immerhin 16 DINA5 Seiten. Der Umfang könnte den einen oder anderen Gelegenheitsspieler ein wenig abschrecken, doch auf den Seite sind wirklich sehr viele Beispielsbilder enthalten. Man ist überraschend schnell mit der Anleitung durch und los geht’s. Einzig die Zauberkarten muss man bei den ersten 1-2 Spielen hin und wieder nachlesen.. dürfte aber nicht wirklich problematisch sein. Alles in allem ist die Spielanleitung sehr gut gelungen.

Die anfangs angekündigte Schwäche des Spiels betrifft aber etwas ganz anderes. Nämlich das Spielmaterial. Nein, nicht das Aussehen des Materials ist das Problem. Das Material an sich gefällt mir sogar sehr gut.. der Spielplan ist nett gezeichnet, die Verpackung sieht toll aus, auch die Drachenfiguren können gefallen… allerdings sind genau diese Figuren auch das eigentliche Problem.Sie sind einfach viel zu leicht. Durch das Anlegen der Flugbahnen kommt es immer wieder dazu, dass die Figuren verrutschen, gerade, wenn die Figuren nahe beieinander stehen… dies kann auf Dauer ganz schön nervig sein. Man hätte einfach den Sockel der Figuren schwerer ausführen müssen.. vielleicht nen Metallboden oder sowas… aber leider ist dies eben nicht der Fall. Außerdem ist der Standfuß der Figur wesentlich schmäler als die Figur selbst, so dass diese sich leicht ineinander verhaken, wenn sie nahe beieinander stehen. Ok… in einer toleranten Spielerunde sind auch diese Figuren kein Problem, man schiebt einfach die Figuren wieder in ihre Position, aber wenn es knapp zugeht, kann es schon mal zu kleineren Streiereien kommen :))

Das Spiel soll sich ja für 2 – 6 Spieler eignen. In den diversen Spielrunden hat sich gezeigt, dass das Spiel erst so ab 4 Spielern so richtig in Fahrt kommt. Bei 6 Spielern allerdings wird es auf dem Spielplan recht eng. Die ideale Anzahl an Spielern ist eher 4 – 5 Spieler.

Fazit: Tolles Familienspiel mit ganz kleinen Schwächen 🙂

(c)2006 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Amigo Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar