Rezension “Herr der Ringe – die zwei Türme”

Herr der Ringe - die zwei Türm (Ravensburger)

Spielmaterial:
– 80 Charakter-Karten
– 16 Gandalf-Karten (Joker)
– 7 Ortskarten
– 6 Wegkarten
– 24 Punkteplättchen (verschiedene Werte)
– 1 Ring
– Markerstein

 

Die 80 Charakter-Karten gibt es in 4 verschiedenen Farben. Jeder Charakter bzw. jede Karte stellt eine Charaktereigenschaft dar. Hier gibt es “Kraft”, “Weisheit”, “Ausdauer” und “Entschlossenheit”. Je nachdem an welchem Ort sich die Gemeinschaft befindet, sind andere Charaktereigenschaften für die Wertung gefragt.

Vor dem Beginn des Spiels wird das “Spielfeld” aufgebaut. Dabei werden die 7 Ortskarten auf der Tischmitte platziert. Zwischen den Ortskarten werden dann die Wegkarten gelegt. Neben die Ortskarten werden jeweils X Punkteplättchen gelegt (X = Spieleranzahl – 1). Jeder Spieler erhält verdeckt sechs Karten auf die Hand. 4 Charakterkarten werden offen neben das Spielfeld gelegt. Daneben wird dann noch der Stapel an restlichen Karten platziert. Der jüngste Spieler erhält den Ring und ist somit Startspieler; das Spiel beginnt.

Die Gemeinschaft befindet sich in “Amon Hen” (Karte 0). Der Markerstein steht also auf dieser Karte. Nun wird der Marker auf der Wegkarte daneben um eine Platte vorwärtsbewegt. Reihum darf nun jeder Spieler seine Kartenhand aufstocken. Er darf also eine weitere Karte aufnehmen; hierzu hat er verschiedene Möglichkeiten:

-1- Er zieht eine der offenen Karten
-2- Er zieht eine der verdeckten Karten vom Stapel
-3- Er legt eine seiner Handkarten offen neben die anderen offenen Karten und zieht zwei der offenen Karten, zwei der verdeckten Karten oder jeweils eine Karte der Offenen und eine vom verdeckten Stapel.

Ist die Spielerrunde wieder beim Startspieler angelangt, wird der Markerstein ein Feld auf der Wegkarte weitergezogen. Befindet sich die Gemeinschaft noch immer auf dem Weg, wird erneut in einer Runde die Kartenhand weiter aufgefüllt. Trifft die Gemeinschaft am nächsten Ort ein, kommt es zur Wertung.

Die Anzahl der Felder auf den Wegkarten gibt also die Anzahl Karten an, mit welcher die Kartenhand der Spieler aufgefüllt wird.

Bei dieser “Kartenzieherei” kommt es darauf an, dass man möglichst Gruppen von Karten sammelt. Hierbei sollten die Karten die gleiche Farbe und die gleiche Charaktereigenschaft aufweisen. Bei der Wertung werden dann von den Spielern diese Kartengruppen offen vor sich abgelegt. Dabei darf von jeder Farbe nur eine Gruppe vor jedem Spieler liegen. Innerhalb dieser Gruppe darf nur eine Charaktereigenschaft vorkommen. Zur Bildung dieser Gruppen darf auch jeweils eine Gandalfkarte zur Hilfe genommen werden. Diese Karte bildet dann den Beginn der Reihe. An eine bestehende Reihe darf später keine Gandalfkarte mehr angelegt werden.

Nachdem jeder Spieler seine Reihen gebildet hat, bzw. in den späteren Runden seine Reihen erweitert hat, kommt es zur eigentlichen Wertung. Auf der aktuellen Ortskarte (siehe Markerstein) ist angegeben, welche Charaktereigenschaft hier benötigt wird. Nun zählt also jeder Spieler die Karten seiner Reihen, die eine dieser Eigenschaften aufweisen. Dies ist die Punktzahl, die für die Wertung benötigt wird (Die Gandalfkarten jeder entsprechenden Reihe zählen dabei mit). Der Spieler mit der höchsten Punktzahl erhält das Punkteplättchen mit dem höchsten Wert (usw.). Nach der Wertung erhält der Spieler, der das höchste Plättchen erhalten hat, auch den Ring und ist somit neuer Startspieler. Der Marker wird auf die nächste Wegkarte bewegt und es werden wie zuvor reihum Karten gezogen, bis der Marker auf der nächsten Ortskarte ankommt und somit eine neue Wertung ausgelöst wird. Bei den Reihen, die zur Wertung beigetragen haben, muss nach der Wertung jeweils eine der Karten abgelegt werden. Nur der Spieler, der bei der Wertung leer ausgeht, muss keine Karten abgeben.

Wer nach der letzten Wertung die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Die Charakterkarten zeigen die verschiedenen Personen des Films und sehen recht gut aus.

Die Idee des Spiels, mit dem Sammeln der Kartenreihen, um dann damit die möglichst höchste Wertung zu erreichen, ist wahrlich nicht neu… ist aber bei dem neuen Kartenspiel von Ravensburger ziemlich gut umgesetzt. Wiederum zeichnet sich Reiner Knizia für Kartenspiel verantwortlich. Der Bezug des Spiels zum Thema “Herr der Ringe” wirkt ein wenig aufgesetzt bzw. abstrakt. Ein “Herr der Ringe”-Fan wäre hier wohl mit dem immer noch beliebten “Herr der Ringe”-Spiel von Kosmos (bei dem gemeinsam gegen Sauron gekämpft wird) besser bedient, doch abgesehen davon ist das Spiel nicht schlecht. Man versucht durch geschickte Tauschvorgänge und geschicktes Ziehen der Karten brauchbare Kombinationen zu erhalten und diese zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Es kann so manchmal sinnvoll sein, Karten zu sammeln, die erst bei der übernächsten Wertung gebraucht werden usw.

Die Spielanleitung ist recht gut ausgefallen. Mit Hilfe von einigen Beispielen hat man die Regeln recht schnell verinnerlicht 🙂

Die Spielerzahl von 2 – 5 Spielern ist recht flexibel. Doch macht mir das Spiel erst ab 4 Spielern richtig Spaß. Sollten Sie also ein 2-Spieler-Spiel suchen, dann gibt es sicherlich Bessere. Sollten Sie jedoch ein Spiel für Spielrunden von 3 – 5 Spielern suchen, dann können Sie dieses Kartenspiel getrost in Ihre Spielesammlung einbinden..

(c)2002 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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