Rezension „Der Verrückte Räuber“

Der Verrückte Räuber (Goldsieber)

Das Kinderspiel von Goldsieber kommt in einem recht großen Karton daher. Das enthaltene Spielmaterial muss mit diversen Kartoneinlagen umfasst werden, damit es in der großen Box nicht hin- und herrutscht ;)) … ein kleinerer Karton hätte es doch auch getan, oder?.. nein, denn der Spielplan ist nicht gefaltet, damit das Verrücken des Räuberversteckes einwandfrei funktionieren kann, was bei den Faltkanten ggfs. Probleme bringen könnte. Ok… die zu große Box ist verziehen, doch wie sieht es mit dem Spiel aus?

Folgendes Material ist enthalten:
– Spielplan
– Räuberversteck aus Plastik
– Räuber-Figur
– 36 Fahndungskarten
– 50 Beutekarten
– Karte Fahndungsleiter
– Spezialwürfel
– Spielanleitung

Das Spielfeld besteht aus 7 x 7 Felder. Das Räuberversteck überdeckt genau 3 x 3 Felder und ist unten „hohl“, so dass die Räuber-Figur darunter passt. Die Räuber-Figur passt genau auf ein einzelnes Feld und durch das Verrutschen des Versteckes während des Spiels ändert sich natürlich auch die Position des Räubers im Versteck, denn unten im Versteck sind 4 Stege vorhanden, die das Verrutschen des Räubers aufhalten… diese Barrieren sind auch oben erkennbar, so dass die Spieler die Position des Räubers verfolgen können… zumindest sollten sie das :)))

Das Spielbrett wird in die Mitte gelegt, jeder Spieler erhält einen Satz an Beutekarten. Auf das mittlere Feld des Spielfeldes wird der Räuber gesetzt. Darüber wird das Versteck platziert. Die Beutekarten werden gemischt und als verdeckter Vorrat bereitgelegt. 7 Karten werden verdeckt als Reserve ausgelegt. Je nach Spielerzahl kommen einige Beutekarten komplett aus dem Spiel. Nun bewegt der Fahndungsleiter das Versteck um 6 Felder (waagrecht oder senkrecht), dann kann die Suche nach dem Räuber beginnen.

Die eigentliche Spielrunde beginnt damit, dass der aktive Spieler den Sonderwürfel würfelt. Wird eine Zahl gewürfelt, wird das Versteck um diese Anzahl an Feldern bewegt (und damit ggfs. auch der Räuber, der sich versteckt hält). Wird der Pfeil gewürfelt, wird das Versteck um 90 Grad gedreht (naaa…. wie sieht es mit Ihrem räumlichen Vorstellungsvermögen aus?). Wird die Polizeimarke gewürfelt, wird zum einen der aktive Spieler Fahndungsleiter, zum anderen muss dieser dann den Aufenthaltsort des Gangsters bestimmen. Jeder Spieler sucht sich aus seinen Karten die Kombination (2 Karten) heraus, die den vermuteten Aufenthaltsort des Räubers bestimmen (eine Karte für die Spalte / eine Karte für die Zeile). Der Fahnungsleiter kann nun einen der Mitspieler um Hilfe bitten, falls er sich selbst nicht sicher ist, wo sich der Räuber nun aufhält. War der Tipp des Fahndungsleiter richtig, bekommt er zwei Beutekarten, die er vor sich stapelt. Falls ein Mitspieler geholfen hat, erhält dieser eine der beiden Beutekarten. Auch die anderen Mitspieler, die den richtigen Aufenthaltsort vermutet hatten, erhalten als Bonus eine Beutekarte auf ihren Stapel. Falls man allerdings falsch lag, muss man die oberste Karte von seinem Stapel als Strafe abgeben. Falls die Suche nach dem Räuber länger als eine Runde dauert, darf jeder Spieler außer dem bisherigen Fahndungsleiter statt den Spezialwürfel zu würfeln, einen anderen Spieler zum neuen Fahndungsleiter erklären. Vor der nächsten Suche wird übrigens das Versteck wieder 6x verrückt.. und weiter geht’s.

Sobald die Beutekarten aufgebraucht sind, und man auf die 7 Reservekarten zurückgreifen muss, endet das Spiel. Die Werte der Beutekarten werden addiert und es gewinnt der Spieler mit der höchsten erspielten Punktzahl, was ja zu erwarten war ;))

Was das Spiel wirklich ausmacht, ist natürlich das Versteck-Element. Man versucht, die Position des Räubers im Blick zu behalten, was allerdings durch das Drehen und ständige Verschiebenen auch mal ins Auge gehen kann. Was auffällt ist allerdings, dass man beim Verschieben des Verstecks gefühlte Hinweise zur Position des Räubers erhält, wenn man nicht gerade “Holzfällerhände” hat *grins*. Trotz der brauchbaren Idee wirkt das Spiel irgendwie unrund. Die Möglichkeit, einem Mitspieler zu helfen, ist eigentlich für die Katz, denn wenn ich die Position des Räubers wirklich weiß, helfe ich dem Gegner doch nicht noch, oder was meinen Sie? Die Regel, dass man ab der zweiten Runde alternativ zum Würfeln auch einen Fahndungsleiter bestimmen kann, wirkt auch irgendwie komisch…  als reines Kinderspiel kann das Spiel vielleicht noch unterhalten, da die Kids von dem Versteck-Element begeistert sind… aber insgesamt sag ich mal: es gibt Besseres 🙂

Fazit: eigentlich interessanter Ansatz, aber irgendwie unrund, was den Spielreiz stark in Grenzen hält…. MUSS nicht sein !

 (c)2009 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Goldsieber für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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