Rezension “Animalia”

Animalia (Game Works)

Die handliche und nett gestaltete Box von “Animalia” verbirgt einen Notizblock, um die Punkte der Spieler zu notieren, 42 Spielkarten und die Spielanleitung in mehrsprachiger Form. Die Spielkarten sind schön groß ausgefallen; dazu kommt, dass sie wirklich hübsch gestaltet sind… ok, manch einer findet die Grafik der Karten vielleicht schon leicht kitschig, doch ich finde sie gut gelungen.. auf jeden Fall.

Insgesamt 5 Tierfamilien sind auf den Spielkarten abgebildet. Von jeder Tiersorte gibt es 7 Karten unterschiedlicher Ausprägung. Dazu kommt noch eine Eulen-Karten (der Joker, der sich quasi in jedes Tier verwandeln kann). Die Spielhilfekarten sind obligatorisch… darauf werden die Funktionen des Diebes, des Spions und des Spaßvogels erklärt.

Ziel ist es nun, während der 3 Spielabschnitte (Zuchtsaisons) möglichst gute Tierkarten zu sammeln und am Ende jeder Saison auszustellen, um möglichst viele Medaillen abzusahnen.

Die 7 unterschiedlichen Tierkarten jeder Sorte sind Folgende:

– Champion (Karte mit 3 Sternen)

– der Schöne (Karte mit 2 Sternen)

– der Niedliche (Karte ohne alles *gg*)

– der Schmutzfink (durch schwarzen Fleck symbolisiert)

– der Dieb (Maske)

– der Spion (Fernglas)

– Spaßvogel (Geschenk)

Jede Zuchtsaison ist nun in drei Phasen unterteilt:

1. Phase: Die Tierkarten werden gemischt. Der Startspieler ist Kartengeber und legt den Kartenstapel verdeckt vor sich hin. Der Spieler deckt die oberste Karte auf. Er entscheidet nun, ob er diese Karte in seine Sammlung integrieren möchte, oder ob er die Karte an seinen linken Nachbarn weitergeben will. Behält er die Karte ist sein Zug beendet, ansonsten entscheidet der nächste Spieler, ob er diese Karte behalten möchte, oder eben auch weitergeben möchte… so geht es reihum, bis entweder ein Spieler die Karte genommen hat, oder bis die Karte wieder zum Geber zurückkehrt.  Wollte die Karte niemand haben, so deckt der Geber eine weitere Karte auf und entscheidet wieder für sich, ob er diese beiden Karten möchte, u.s.w… wollte auch diese beiden Karten keiner der Spieler, werden diese nochmals um eine Karte aufgestockt, doch sollten auch diese Karten wieder zum Geber zurückkehren, ist Schluss und der Geber MUSS diese Karten zu seiner Sammlung hinzufügen. Eine Sammlung darf dabei aber nur maximal 5 Tiere umfassen.

2. Phase: Nun werden Bonuskarten verteilt. Für die Verteilung dieser Bonuskarten sind die Sterne auf den Karten der Sammlung ausschlaggebend. Die Summe der Sterne abzüglich der Karten mit den schwarzen Flecken (Schmutzfink) wird ermittelt. Der Spieler, der hier die schönste Sammlung zusammengetragen hat, bekommt zwei Bonuskarten, die er vom verdeckten Stapel nachzieht. Der Spieler mit der zweitschönsten Sammlung bekommt noch eine Bonuskarte. Bonuskarten darf man in der 3. Phase in seine Sammlung integrieren oder auch für eine spätere Phase aufbehalten.

3. Phase: Nun werden Medaillen vergeben. Hier ist jetzt nicht mehr die Schönheit der Tiere ausschlaggebend, sondern nur noch die zusammengetragene Anzahl an gleichen Tieren. Punkte bekommt man für ein Paar, einen Drilling, einen Vierling oder einen Fünfling. Einzelne Tiere bringen also nichts, es sei denn man hat von jeder Tiersorte NUR EINE Karte, dann bekommt man für seine Sammlung doch 5 Medaillen dazu. Die Punkte werden auf dem Notizblock festgehalten…. dann geht es mit der nächsten Zuchtsaison weiter (insgesamt ja 3 Zuchtsaisons).

Ganz zum Schluss bekommt man noch Sonderpunkte für alle Tiersorten, von denen man mindestens 5 Medaillen sammeln konnte. Die Summe der gesammelten Medaillen (bzw. Punkte) ist dann für den Sieg ausschlaggebend: Der Spieler mit den meisten Medaillen, also mit den meisten Punkten, gewinnt “Animalia”.

Sooo… nun gibt es aber ja noch die Karten mit den Sonderfunktionen (Dieb, Spaßvogel und Spion). Diese Sonderkarten sollen eigentlich die Würze ins Spiel bringen… und das funktioniert so: befindet sich z.B. schon ein Dieb in der eigenen Sammlung und man fügt der Sammlung einen weiteren Dieb hinzu, so kommt diese Sonderfunktion zum Tragen und der Spieler, dem diese Sammlung gehört, darf einem Gegner eine Karte aus dessen Sammlung klauen und diese Karte in die eigene Sammlung integrieren. Beim Spaßvogel darf man eine Karte der eigenen Sammlung in eine fremde Sammlung integrieren, um so dem Gegner seine schöne Sammlung ein wenig zu verderben 😉 … der Spion erlaubt es, dem Spieler einige der Nachziehkarten vorab anzuschauen und in beliebiger Reihenfolge wieder hinzulegen… er ist somit informiert, in welcher Reihenfolge die Karten nun aufgedeckt werden…. nicht uninteressant.

Für 2 Spieler gibt es eine kleine Sonderregel. Die Spielanleitung ist recht übersichtlich und bringt die Regeln recht schnell und mit einigen Beispielen an den “Mann” oder an die “Frau” 🙂

Bezüglich der Karten mit den Sonderfunktionen bin ich nicht vollständig überzeugt. Da man die Funktion ja erst nutzen kann, sobald eine weitere Karte mit der gleichen Funktion in die Sammlung aufgenommen wird, wirkt das Ganze nicht so 100%ig rund… immerhin sind damit schon zwei Plätze der eigenen Sammlung belegt und das nur, um dem Gegner ggfs. eines auszuwischen… kann manchmal ganz praktisch sein, aber macht nicht immer Sinn und wirkt deshalb irgendwie aufgesetzt… zumindest waren wir uns da bei unseren Spielrunden mal einig 😉 … gut, nutzt man die Funktion des Spaßvogels, kann man ja eine seiner Karten in die Sammlung eines Gegners integrieren und hat somit automatisch wieder einen Platz in der eigenen Sammlung frei, aber trotzdem… irgendwas stört mich daran :-/

Außer der vorliegenden Version von “Animalia” gibt es auch noch eine Deluxe-Version. Statt einem Notizblock, um die Medaillen zu notieren, gibt es halt farbige Marken. Ob das allerdings notwendig ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Teil würde die kleinere und damit handlichere und vor allem günstigere Variante auf jeden Fall bevorzugen. Lässt sich überall hin mitnehmen… nimmt echt nicht viel Platz weg. Die Grafik der Karten ist wie gesagt sehr schön, eigentlich auch das Schönste am ganzen Spiel. Ok, schlecht ist “Animalia” nicht. Für eine lockere Runde zwischendurch ist das Spiel auf jeden Fall zu gebrauchen. Leicht zugänglich und je stärker die Spielegruppe ist, desto anspruchsvoller kann das Spiel auch gespielt werden…. ganz nettes Familienspiel für zwischendurch. Schön ist natürlich auch die flexible Spieleranzahl (2-6 Spieler), wobei sich das Spiel in den unterschiedlichen Besetzungen auch ganz unterschiedlich spielt.

Fazit: nettes Familienspiel; m.E. ein wenig zu teuer für die “paar” Karten 🙂 … wenn dann auf jeden Fall die günstigere Variante !

(c)2008 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Schreibe einen Kommentar