Rezension “A Dog’s Life”

A Dog's Life (Beton Games)

Erst nach dem dritten Blick in Essen haben wir uns am Stand des tschechischen Verlags grob das Regelwerk erklären lassen… und siehe da: irgendwie machte das Ganze doch einen recht spaßigen Eindruck. Thematisch mal was neues, übernimmt man hier die Rolle eines Hundes, der durch das Städtchen wandert, Mülltonnen durchwühlt, bei Restaurants bettelt, bei Brunnen den Durst stillt, an der nächsten Laterne sein Revier markiert und dann vielleicht noch Zeitungen für ein Leckerli ausliefert. Das alles ist nicht super anspruchsvoll, aber durchaus spaßig.

Was findet man in der quadratischen Box? Das Spielbrett, 6 hübsche Hundefiguren, den Hundefänger-Wagen, ein Würfel, 6 Hundetableaus, 72 Aktionskarten, 6 Unterschlupf-Karten, 6 Hungermarken, 15 Mülleimermarken, 24 Knochen, 12 Zeitungen, 48 Pinkelmarker und die Spielanleitung. Die Spielanleitung gibt es zumindest in englischer Sprache. Eine deutsche Anleitung gibt es leider nicht, wobei das Regelwerk auch nicht besonders kompliziert ist.

Ziel ist es, als erster Spieler 3 Knochen zu seinem Unterschlupf zu bringen. Wer das schafft, gewinnt das Spiel. Findet man erst mal einen Knochen oder sogar zwei, dann wird man nicht nur vom Hundefänger gejagt, dann wird man mit Sicherheit auch Ziel der anderen Hunde. Denn die Knochen möchten ja alle haben. Mir ging es zumindest so: immer wenn ich (natürlich als Hund) das Maul voller Knochen hatte, wurden mir diese wieder abgejagt, oder ich musste sie liegen lassen, weil mich der Hundefänger schnappen konnte… argh. Mit Pinkelmarker (!) kann man die Wege für andere Hunde schwieriger passierbar machen. Jeder der 6 Hunde hat ein eigenes kleines Kartendeck, welches als Zufallsgenerator genutzt wird. Dabei haben die Hunde unterschiedliche Stärken und Schwächen. Manche sind erfolgreicher beim Betteln, manche finden in den Tonnen größere Beute, manche sind flinker und entwischen dem Hundefänger schneller. Ist man an der Reihe, hat man eine bestimmte Anzahl Aktionspunkte zur Verfügung. Auch das ist abhängig davon, welchen Hund man spielt. Die verschiedenen Aktionen kosten Punkte, Bewegungen, Mülleimer durchwühlen, etc…

Ich hatte nicht viel erwartet, aber irgendwie hat “A Dog’s Life” seinen Charme. Ich fand die Partien immer recht witzig, speziell wegen des außergewöhnlichen Themas. Die Idealbesetzung ist für mich 4 Personen. Dann hat man genug Platz auf dem Board und kommt sich trotzdem immer wieder mal in die Quere. Außerdem wird der Hundefänger – speziell in Vollbesetzung – zu einem echten Problem. Immer am Ende des Zugs, bewegt der Spieler – nach einem Würfelwurf – den Hundefänger auf den Straßen des Städtchens. Bei 6 Spielern wird also der Wagen satte 5 x bewegt, bevor man wieder an die Reihe kommt. Damit kommt der Wagen locker über das ganze Spielfeld… und *zack* … schon ist man geschnappt, das nervt etwas. In einer Partie durfte eine Mitspielerin so nur einen einzigen Zug machen, den Rest des Spiels verbrachte sie im Zwinger. Das kann man etwas entschärfen, in dem man die Zugweite des Hundefängers beschränkt, in dem man z.B. den Würfelwert einfach halbiert. Bei 4 Spielern fällt das nicht so ins Gewicht.

Das Material gefällt mir recht gut. Die Hundefiguren sind natürlich sehr hübsch. Das Spielbrett und die Hundetableaus sind auch ganz nett. Das Kartenmaterial und die Tokens sind zweckmäßig. Die Anleitung ist ok, aber wie gesagt nur in englischer Sprache erhältlich. Ach ja, die Angaben auf der Box und die Angaben auf der Spielanleitung, was das empfohlene Alter und die Spieldauer angehen, weichen leicht voneinander ab. Die Angaben oben passen in etwa.

Fazit: nettes Familienspiel mit einfachen Regeln… mit den Hundefiguren sind die Kids ja eh sofort dabei.

(c)2016 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Beton Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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